Seit 2020 erstellt Hubert Burda Media rückwirkend für das jeweilige Vorjahr detaillierte Corporate Carbon Footprints, um die Treibhausgasemissionen der Unternehmensgruppe Hubert Burda Media darzustellen.
Das Corporate Sustainability-Team erstellt in Zusammenarbeit mit mehr als 200 Fachexpert:innen der relevanten Unternehmensbereiche jährlich den Corporate Carbon Footprint. Diese Inhouse-Expertise ermöglicht es uns, unsere Unternehmensprozesse und die zugehörigen Emissionsdaten und -entwicklungen genau zu verstehen. Damit haben wir die Chance Optimierungspotenziale schnell zu erkennen und zielgerichtete Maßnahmen zur CO2e-Reduktion abzuleiten und umzusetzen. Seit 2023 erheben wir unsere Emissionswerte unternehmensweit über ein standardisiertes Tool.
Unseren Corporate Carbon Footprint berechnen wir nach dem internationalen Standard Greenhouse Gas Protocol. Unser Basisjahr ist das Jahr 2019. Hierbei werden alle Treibhausgasemissionen, d.h. nicht nur CO2, sondern bspw. auch Methan und die Fluorgase, berechnet. Dies wird in CO2e, d.h. in CO2-Äquivalenten, dargestellt.
Wir berechnen alle drei Arten von Scopes (1-3), die von der gesamten Burda-Unternehmensgruppe verursacht werden. Dazu gehören die direkten und die indirekt verursachten Emissionen. Als Scope 1 werden die Emissionen klassifiziert, die durch die Produktion von Strom und Wärme in unserer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage verursacht werden und durch unseren Fuhrpark entstehen. Scope 2 beinhaltet die Emissionen, die durch die Energie, die wir von Dritten beziehen, verursacht werden. Scope 3 umfasst alle restlichen Emissionen, die entstehen durch u.a. Homeoffice, Pendeln der Mitarbeitenden ins Büro, Geschäftsreisen, Abfallmanagement und Kantinenbetrieb, Material für den Druckprozess sowie die Nutzung verkaufter Produkte.
Unser Corporate Carbon Footprint enthält die Emissionen sämtlicher inländischer und ausländischer Gesellschaften in UK, Frankreich, Polen, Tschechien und Asien, an denen der Konzern Hubert Burda Media zu mehr als 50 Prozent beteiligt ist.
Im Jahr 2024 haben wir die Berechnung unseres Corporate Carbon Footprints des Vorjahres um zusätzliche Emissionskategorien erweitert und Berechnungsansätze einzelner Kategorien bereinigt. Dadurch konnte die Datenbasis und die Aussagekraft unseres Corporate Carbon Footprints erheblich verbessert werden. Unser Ziel ist es auch weiterhin, sowohl die Datenbasis kontinuierlich zu verbessern als auch im Blick zu behalten, ob es weitere noch nicht berücksichtigte Emissionstreiber im Konzern gibt und diese im Anschluss zu integrieren.
Unsere bisherige Einteilung der Emissionen nach Bereichen wird nun abgelöst von der Kategorisierung in indirekte vor- und nachgelagerte Emissionen und direkte Emissionen unseres Unternehmens. Innerhalb dieser drei großen Bereiche unterteilen wir die Emissionen weiter in verschiedene Unterkategorien. Dazu gehören u.a. eingekaufte Güter und Dienstleistungen wie Papier, Farbe, Klebstoffe, Wasser und Verpackungen. Erweiternd haben wir nun auch Materialien und Dienstleistungen für den täglichen Betrieb, wie IT-Dienstleistungen, Events, Marketing und Engineering, integriert. Wir berücksichtigen neu auch Emissionen, die durch die Arbeit unserer Mitarbeitenden im Home Office entstehen.
Die größten Treiber der direkten Emissionen sind weiterhin Strom und Wärme. Darüber hinaus haben wir für die Kategorien des Strom- und Wärmebezugs eine neue Unterscheidung nach „market-based“ und „location-based“ Emissionen eingeführt. Diese Unterscheidung zeigt, ob unsere Auswahl des Energiebezugs umweltschonender ist als der jeweilige durchschnittliche Länderwert.
Bei den nachgelagerten Emissionen unterscheiden wir zwischen drei Kategorien, darunter u.a. die Nutzung unserer Produkte.
Im Jahr 2023 lagen die Gesamtemissionen von Burda, einschließlich seiner Beteiligungen von über 50 Prozent, bei 229.400 Tonnen CO2e. Zu diesen gesamten berechneten Emissionen addieren wir, entsprechend den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocols, einen verpflichtenden Aufschlag von zehn Prozent.
Betrachtet man die absoluten Zahlen unseres Corporate Carbon Footprints steigen die Emissionen vermeintlich im direkten Jahresvergleich. Ein aussagekräftigerer Vergleich, bei dem die neu eingeführten Kategorien nicht berücksichtigt werden, zeigt aber, dass sich unsere Gesamtemissionen um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert haben (siehe nächste Grafik). Eine direkte und aussagekräftige Betrachtung der Entwicklung der Emissionswerte ist daher erst im Folgejahr möglich.
Die durch Burda und seine 50 Prozent-Beteiligungen im Jahr 2023 verursachten CO2e-Emissionen entfallen zu rund 9 Prozent auf Scope 1, zu 7 Prozent auf Scope 2 und zu 84 Prozent auf Scope 3.
Bei der Betrachtung der Scopes lässt sich neben der Zunahme der Emissionen in Scope 3 auch eine Verlagerung der Emissionen von Scope 1 zu Scope 2 erkennen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass wir in unseren Druckereien auch im Jahr 2023 – bedingt durch den anhaltenden Ukraine-Krieg – weniger Energie selbst erzeugt und im Gegenzug vermehrt Strom aus dem Netz bezogen haben.
Im Jahr 2023 ist das Papier, welches zur Kategorie eingekaufte Dienstleistungen und Güter gehört, mit 29 Prozent einer der Hauptverursacher unserer Emissionen. Emissionen, die aufgrund der Energieerzeugung und des Energiebezugs entstanden sind, sind für 15 Prozent unserer Emissionen verantwortlich. Als weitere größere Kategorien an Emissionstreibern lassen sich Events und Marketing sowie die Nutzung unserer digitalen Produkte, wie z.B. Websites, Apps, mit jeweils 7 Prozent erkennen.
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