Für Völkerverständigung und kulturellen Austausch
Kulturelle Barrieren abbauen und den literarischen Austausch fördern: Das ist die Intention hinter dem Europäischen Übersetzerpreis, der 2005 von der Stadt Offenburg und der Hubert Burda Stiftung ins Leben gerufen wurde. Die Europäische Integration lebt von der Verständigung auf vielen Ebenen. Die Literatur spielt dabei als Bindeglied eine bedeutende Rolle.
„Wenn wir aufhören, uns zu übersetzen, hören wir auf, uns zu verstehen, und dann hören wir auf, miteinander zu leben“.
Karl Dedecius (Juror 2006)
Offenburg liegt im Herzen Europas, inmitten einer prosperierenden Wachstumsregion, in der viele Global Player angesiedelt sind. Hubert Burda Media als bedeutendes internationales Medien- und technologieunternehmen hat hier seine Wurzeln und seinen Stammsitz. Die Stadt Offenburg ist das Oberzentrum Mittelbadens und als Partner der Europametropole Straßburg in den Eurodistrict Straßburg-Ortenau eingebunden. Die Stadt steht in der Tradition der Freiheitsbestrebungen des 19. Jahrhunderts. Im historischen „Salmen“ wurden anno 1847 Menschen- und Bürgerrechtsforderungen formuliert, die bis heute die Grundlage für den europäischen Einigungsprozess bilden.
Das Kennenlernen der jeweils anderen Kultur und Geschichte, der Mentalität und Lebensweise ist für das Zusammenwachsen Europas essentiell. Literatur ist ein kraftvolles Medium, das diese DNA der verschiedenen europäischen Kulturen und ihrer Menschen transportiert. Und gute Literaturübersetzer sind Wandler zwischen diesen Welten, feinfühlige Botschafter, die es verstehen gedankliche Barrieren zu überwinden, mit sprachlicher Virtuosität, einem tiefen Verständnis für Unterschiede und Gemeinsamkeiten und einem enormen Einfühlungsvermögen. Diese herausragende Leistung für die gegenseitige Verständigung und ein konstruktives Miteinander würdigt der Europäische Übersetzerpreis.
Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre von der Stadt Offenburg und der Hubert Burda Stiftung in der Kultur- und Gedenkstätte „Salmen“ in Offenburg verliehen. Eine unabhängige Findungskommission ermittelt das Land, den Festredner und den Juror, der den Hauptpreisträger auswählt. Dieser wiederum benennt den Förderpreisträger. Dotiert ist der Europäische Übersetzerpreis mit insgesamt 20.000 Euro, mit einem Hauptpreis in Höhe von 15.000 Euro und dem Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro.