In der Interview-Reihe „10 Fragen an…“ spricht Martin Skultety, Managing Director bei Image Professionals GmbH, über sinnvolle Synergien und strategisches Gespür.
Für die oneBurda-Interview-Reihe „10 Fragen an…“ haben wir uns heute mit Marcel Maier, Manager bei Mergers & Acquisitions unterhalten. Im Interview verrät Marcel, dass schon sein Großvater in den 60ern bei Burda gearbeitet hat und er mit seinem jetzigen Job quasi eine Familientradition fortführt.
Mein Großvater! Er hat zwischen den 1960er und 1980er Jahren für Burda in Offenburg gearbeitet und war im Finanzbereich tätig. Ich hätte ja zu gerne mal mit ihm zusammengearbeitet. Weil ich mich heute ebenfalls alltäglich mit Zahlen umgebe, fände ich es sehr spannend zu erfahren, wie der Arbeitsalltag damals aussah und welche Arbeitsmittel verwendet wurden. Ich gehe davon aus, dass wir uns beide wahrscheinlich nicht wirklich zurechtfinden würden – er am Computer vor einer Exceltabelle und ich am Rechenschieber sitzend…
Ich bin im Bereich Mergers & Acquisitions (M&A). Wir kümmern wir uns um den Kauf oder Verkauf von Unternehmensbeteiligungen. Entsprechend handelt es sich um ein sehr dynamisches Projektgeschäft, kurzum – kein Tag ist wie der andere. Aktuell sind wir bei einem Projekt in der sogenannten „Due Diligence“ Phase, d.h. wir analysieren ein potenzielles Zielunternehmen in kommerzieller, finanzieller, steuerlicher und rechtlicher Hinsicht, um unseren Entscheidungsträgern in der Burda Gruppe die notwendigen Informationen liefern zu können, ob die geplante Transaktion sinnvoll ist oder nicht. Diese Phase im Projekt ist einerseits durch eigenständige Analysetätigkeiten von beispielsweise Finanzzahlen oder KPIs, wie auch andererseits durch intensiven Austausch mit Beratern, die wir im Rahmen der Transaktion mandatiert haben, geprägt.
Seit gut 1,5 Jahren. Vor meinem Job beim M&A-Team bei Burda war ich knapp fünf Jahre bei Ebner Stolz in Stuttgart als Unternehmensberater im M&A-Umfeld tätig.
Im M&A-Bereich zu arbeiten ist faszinierend, weil man die Möglichkeit hat, das eigene Unternehmen bei wichtigen Veränderungen und strategischen Entscheidungen zu unterstützen. Zudem bietet sich die Chance, mit talentierten Fachleuten aus verschiedenen Bereichen unseres Konzerns zusammenzuarbeiten und von ihrer Expertise zu lernen.
Für das Berufsbild „M&A“ gibt es keinen vorgeschriebenen Pfad. Nach dem Studium der Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre, mit Vertiefungen in bspw. Accounting, Corporate Finance oder Controlling, steigt man häufig bei einer Unternehmensberatung ein. Nach einigen Jahren, in denen man bei unterschiedlichsten Projekten Erfahrung gesammelt hat, erfolgt dann vielmals der Wechsel auf die sogenannte „Buy-Side“, also auf die Seite des Kunden, den man zuvor beraten hat. So war es auch bei mir. Neben den fachlichen Kompetenzen spielen in meinen Augen die Freude am Umgang mit anderen Menschen sowie die Fähigkeit, sich mit einer gewissen Portion Enthusiasmus neue Dinge anzueignen und in unbekannte Themenfelder einzusteigen, eine große und wichtige Rolle im Berufsalltag.
Neben den klassischen Microsoft Office Anwendungen sind hier sicher virtuelle Datenraumlösungen zu erwähnen. Im Rahmen der Due Diligence (siehe Frage 2) stellt der Verkäufer zahlreiche Daten zur kommerziellen, finanziellen, steuerlichen und rechtlichen Analyse zur Verfügung. Dies erfolgt heute nicht mehr über physische, sondern über virtuelle Datenräume. Die Funktionalität der virtuellen Datenräume erstreckt sich neben der Möglichkeit des Up- und Downloads von Unterlagen auch auf Frage-und-Antwort-Tools sowie Tracking Tools, in denen der Fortschritt der Due Diligence erfasst wird. Dies beschleunigt den Prozess erheblich und ermöglicht allen Beteiligten eine effiziente Arbeitsweise. Daneben nutzen wir spezialisierte M&A Datenbanken wie beispielsweise S&P Capital IQ sowie Mergermarket, aus denen wir Finanzkennzahlen zu Unternehmen sowie Details zu Unternehmensbewertungen ziehen können.
Gerade, wenn man häufig in neue Geschäftsmodelle eintauchen und die wesentlichen Treiber des Geschäfts schnell verstehen muss, können Tools wie ChatGPT sehr hilfreich sein. Einer meiner Liebslings-Prompts lautet daher: „I want to learn about [insert topic of interest]. Identify and share the most essential 20 % of learnings from this topic to help me understand 80% of it." Ich kann nur empfehlen, es auszuprobieren!
Letztlich hat beides Vor- und Nachteile. Dennoch bin ich gemeinsam mit meinen Teamkollegen regelmäßig von Montag bis Donnerstag im Büro in der Arabellastraße. Gerade da wir ein sehr kleines Team von drei Kollegen sind und wir im laufenden engen Austausch stehen, ermöglicht das Büro einfach eine effizientere Zusammenarbeit. Dennoch ist es natürlich schön, zumindest am Freitag die Flexibilität des Home-Office nutzen zu können.
Als Ausgleich zur Arbeit im Büro gehe ich unter der Woche gerne abends eine Runde joggen. Da ich in Haidhausen recht nahe an den Maximiliansanlagen wohne, bin ich ruckzuck im Grünen, was natürlich viel mehr Spaß macht als im Trubel der Stadt zu laufen. Am Wochenende trifft man mich hingegen häufig im Süden vom München mit dem Rennrad an.
Der Hochsommer! Hoffen wir mal, dass er mindestens bis Mitte September anhält. Anschließend wird der Start der Wiesn dann aber auch sicher über das Ende des Sommers hinwegtrösten.