Vergangene Woche liefen, radelten, wanderten, skateten und spazierten Kolleg:innen in ganz Deutschland für ein gemeinsames Ziel: mit jedem Kilometer Geld für die Kids der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung zu sammeln.
In der Interview-Reihe „10 Fragen an…“ stellen wir Burda-Mitarbeiter:innen aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen vor. Heute haben wir uns mit Neil Fong unterhalten, Managing Director Asia bei BurdaPrincipal Investments (BPI), dem internationalen Risikokapitalgeber von Hubert Burda Media. Im Interview erzählt er, was die Arbeit beim Wachstumskapitalgeber so spannend und das BPI-Investmentteam so besonders macht. Er verrät bezüglich welches Deals er ganz besonders stolz auf die Team-Leistung ist. Außerdem erfahren wir, wie der leidenschaftliche Fußballspieler – außer auf dem Platz – noch abschalten kann.
Lieblingsfrage unseres Verlegers: Woran arbeitest Du gerade?
Gerade das darf ich nicht einfach so erzählen! Aber so viel sei gesagt: Das Asien-Team von BPI prüft eine Reihe interessanter Investmentmöglichkeiten in den Bereichen Fintech, Cybersicherheit und KI. Und ich persönlich bin derzeit eng in einigen M&A- und Folge-Transaktionen innerhalb unseres Portfolios eingebunden.
Seit wann bist Du bei uns und was hast Du vorher gemacht?
Ich bin im April 2021 zu BPI gekommen und die letzten zwei Jahre sind wie im Flug vergangen. Bevor ich zu BPI gewechselt habe, war ich über zehn Jahre im Finanzdienstleistungsbereich tätig, zunächst bei BlackRock in New York und dann bei Sinarmas in Indonesien bzw. Singapur.
Anfang des Jahres wurdest Du zum Managing Director von BPI Asien befördert. Was macht die Arbeit bei BPI für Dich so besonders?
Es ist immer spannend, an Deals mit Unternehmen zu arbeiten, die Innovation und Disruption ganz vorne mit vorantreiben. Was BPI für mich aber wirklich auszeichnet, sind die Menschen: Ich war selten von einer so einzigartigen Kombination aus intelligenten Investor:innen, umsichtigen Unternehmer:innen und gleichzeitig bodenständigen Persönlichkeiten umgeben.
Was fasziniert Dich an Deinem Job?
Gar keine Frage: die Möglichkeit, in einige der interessantesten Unternehmen zu investieren. Sie haben das Potenzial, unser tägliches Leben zu verändern. Ich nutze zum Beispiel bereits KI, um schriftliche Antworten und Kommentare zu filtern. Wer hätte das noch vor ein paar Jahren für möglich gehalten? Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was die nächsten fünf, zehn und 15 Jahre an lebensverändernden Innovationen mit sich bringen werden.
Auf welches Deiner Projekte bist du besonders stolz?
Besonders stolz macht mich bis heute die Arbeit des gesamten Teams rund um den Deal mit Billease. Um dieses Projekt zum Abschluss zu bringen, erforderte es einen monatelangen Due Diligence Prozess – also sorgfältige Prüfungen und Analysen – sowie mehrere spannende Verhandlungsrunden und Abstimmungen zwischen verschiedenen externen Parteien. Im Gegensatz zu konventionelleren Deals ging es dabei auch um Risiko- und politische Bewertungen vor Ort. Da wir zuvor keine Erfahrungen mit Investitionen auf den Philippinen hatten, war das echt eine Herausforderung. Das Unternehmen hat sich seither großartig entwickelt und wir sind durchaus zuversichtlich, was den langfristigen Erfolg von Billease angeht.
Was war bisher Deine größte Herausforderung?
Gerade als wir dachten, wir hätten COVID mit seinen Nachwirkungen hinter uns gelassen, hat das schnell steigende Zinsumfeld doppelt zu Buche geschlagen. Fast über Nacht ist die Technologiebranche von ihrem Höhenflug abgestürzt und die Unternehmen mussten Maßnahmen ergreifen, Kürzungen vorzunehmen und sich an eine neue Normalität anzupassen. Wir mussten mit unseren Portfolio-Unternehmen viel mehr Arbeit leisten, um sicherzustellen, dass sie gut durchkommen und vielleicht sogar wachsen. Aber wie in jeder Krise haben sich auch Chancen aufgetan. Wir spüren, dass sich die Stimmung langsam zum Positiven wendet, so dass wir Gelegenheiten auftun könnten, die jetzt eine viel vernünftigere Bewertung erhalten.
Welche Kompetenzen braucht man für Deinen Beruf?
Die Tätigkeit eines Risikokapitalgebers in der Wachstumsphase erfordert eine einzigartige Mischung aus quantitativen und qualitativen Fähigkeiten. Auf dem Junior-Level sind alle Mitglieder unseres Investitionsteams Expert:innen für Unternehmensbewertung, Marktanalyse und Renditemodellierung. Wenn die Teammitglieder dann in höhere Positionen aufsteigen, werden wichtige qualitative Fähigkeiten wie die Verwaltung komplexer Gremien, der Aufbau langfristiger Beziehungen zu den besten Managementteams und das Fundraising bei Limited Partner – also unseren Investor:innen – entscheidend.
Welches Buch hat Deinen Horizont erweitert?
Das Buch „Intelligent investieren" von Benjamin Graham hat mir schon immer gut gefallen. Das Buch kann aufgrund seiner Relevanz und des zeitlosen Wissens, das es vermittelt, in fast allen Marktzyklen als Klassiker angesehen werden. Viele der Schlüsselerkenntnisse wie „Sicherheitsmargen", eine „langfristige Perspektive" und „konträre Wetten" sind auf Risikokapitalinvestitionen durchaus anwendbar.
Work-Life-Balance: Wie schaltest Du in Deiner Freizeit am besten ab?
Ich habe als Kind mehrere Wettkampfsportarten betrieben, daher ist es immer toll, Bewegung mit einem guten, altmodischen Mannschaftssport zu kombinieren – ich spiele bei jeder Gelegenheit, die sich auftut, Fußball, auch wenn mich mein Alter zweifelsohne langsam einholt! Wenn ich Zeit finde, ein paar Steaks zu grillen oder eine Rinderbrust zu räuchern und sie gemeinsam mit Freund:innen und Familie zu genießen, kann ich dabei auch sehr gut abschalten.
Welches ist Dein nächstes, persönliches großes Ziel?
In ein großartiges Unternehmen in Indonesien und Australien zu investieren und unser Team in Singapur mit relevanten neuen Talenten zu erweitern.