Happy Birthday!
21.02.2025

15 Jahre „mein schöner Job“ für „Mein schönes Land“

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Ab 2005 hat am Zeitschriftenmarkt ein neues Magazin für Aufruhr und überraschende Auflagenrekorde gesorgt, wie man es von dem Inhalt nicht in dieser Dimension erwartet hätte. Die Leser:innen wollten offensichtlich „Landluft“ am Kiosk schnuppern und hypten ein Heft aus dem Landwirtschaftsverlag, die Landlust, die in ihrer Hochzeit die Millionenauflage knackte. Mit dem Cocooning- und Entschleunigungs- Trend, dem Wunsch, in Träumen vom schönen, idyllischen Landleben zu schwelgen, begründete sich ein neues Zeitschriften-Segment - das der Land-Magazine. Der BurdaVerlag sprang nicht sofort, aber doch rechtzeitig im März 2010 auf den lukrativen Zug der beliebten Stadt-Land-Flucht am Kiosk auf. Mein schönes Land wurde aus dem Stand ein Erfolg. Es etablierte sich seither, zwar mit Abstand zum Marktführer, aber mit komfortabler, sechsstelliger Auflage in den Top 3 des Land-Segments. Den Kolleg:innen aus den Redaktionen der Garten- und Wohnen-Titel, die den Magazin-Launch damals mehrheitlich stemmen mussten, eröffnete sich damit ein neues, spannendes Themenspektrum. 

Wenn eine Reportage wirklich „bleibende“ Erinnerung schafft 

Antje Sommerkamp, seit der Erstausgabe im Team von Mein schönes Land, wurde auserkoren, für das 2. Heft einen Beitrag über eine Storchenstation in der Nähe von Offenburg zu schreiben. Man dachte, bei Antje Sommerkamp ginge man mit dem Klapperstorch-Thema kein Risiko ein 😉, denn sie hatte zu dem damaligen Zeitpunkt schon einen Sohn. „Ich übernahm also diese schöne Reportage – und kurz danach konnte ich bekanntgeben, bald nochmals Mama zu werden“, erzählt Antje Sommerkamp und lacht. „Ob das ein Zufall war? Vermutlich nicht ganz, denn beim Nachrechnen war mir klar, dass der Klapperstorch schon vor der Reportage seinen Job gemacht hatte, nur wusste ich das zu diesem Zeitpunkt noch nicht.“ Das wunderbare Ergebnis heißt übrigens „Sven“ und er feiert in diesem Jahr logischerweise auch seinen 15. Geburtstag.  

Tue, was Du liebst – liebe, was Du tust 

Wenn man dieses Motto in seinem Job leben kann, macht das glücklich. „Für mich als Biologin und Naturliebhaberin greift Mein schönes Land genau die Themen auf, für die ich selbst das Heft kaufen würde“, sagt Antje Sommerkamp. Die Reportage über einen Hufschmied war für sie als Pferdebesitzerin ein Heimspiel. Und die Beispiele sind zahlreich. „Nach einer Stadtführung in Hamburg, durfte ich wenig später zufällig über das Leben der Alsterschwäne schreiben. Das ist genau das, was die Würze in den Redaktionsalltag bringt! Über die eigene Leidenschaft, die eigenen Interessen schreiben zu dürfen, ist ein Geschenk!“ Und es schafft Authentizität. Das sieht Textchef Patrick Hahn genauso. „Am prägnantesten sind mir aus den 15 Jahren die Garten- oder Handwerksreportagen in Erinnerung, die ich von A bis Z selbst erstellen konnte. Sie waren immer auch mit persönlichen Kontakten verbunden, die Eindruck bei mir hinterlassen haben wie etwa die Reportage über einen klassischen Küchengarten im Schwarzwald-Dorf St. Märgen. Bei meinem Besuch auf dem Hof der Bauernfamilie Schwär fühlte ich mich nicht nur in eine andere Umgebung, sondern auch ein wenig in eine andere Zeit versetzt. Eine tolle Erfahrung!“ 

Im Schweizer Muotathal braucht man keine Wetter-App 

Katharina Sucher, ebenfalls seit 15 Jahren im Team, erinnert sich besonders an zwei Reportagen, die sie sich zusammen mit Fotografin Alexandra Ichters in der Schweiz stramm erwandern musste - Crashkurs in Extrem-Schwyzerdütsch inklusive. Dabei trafen sie sechs alte Schweizer Herren, ihres Zeichens Wetterpropheten. Diese konnten anhand von Tannenzweigen, Ameisenaktivität und der Pelzdicke von Wildtieren kommende Wetterveränderungen vorhersagen. Klingt nach „Wetten dass?!“ und war in Mein schönes Land ein spannender Artikel über altes Naturwissen. In der zweiten Geschichte ging es um die schwindelerregende Wildheu-Mahd samt Helikoptereinsatz an den Steilhängen der Schweizer Berge. „Die Reise zählt zu dem Faszinierendsten, was ich bisher für Mein schönes Land erleben durfte“, sagt Katharina Sucher. 

Das Landleben ist jedoch nicht immer ein Ponyhof 

Es ist außerdem nicht immer etwas für zart besaitete Näschen. Aber wollen die Leser:innen ihr geliebtes Land ganz so nah dann vielleicht doch nicht erleben, sondern es viel lieber idealisieren? Diese Frage mündete in der Redaktion gleich im ersten Jahr in eine hitzige Diskussion, an die sich Katharina Sucher noch sehr gut erinnert. „Können wir den Leser:innen die ‚Landluft‘ als optische Strecke zumuten? Wirkt ein Gülle-und-Dünger-Thema zwischen all den liebevoll komponierten Blüten, süßen Tierkindern und Bastelideen zu extrem? Letztlich schaffte es die Geschichte 2011 doch ins Heft.“ Auch wenn es in der Optik anfangs noch eine Anlehnung an den Marktführer gab, habe sich Mein schönes Land doch sehr schnell emanzipiert, meint Art Director Nicole Helmstätter. „Seit jeher ist unsere Bildsprache schon immer fröhlicher, leichter und nahbarer“, sagt Nicole Helmstätter. Bis heute sind zudem eigene Fotoproduktionen ein wichtiger Bestandteil des USP von Mein schönes Land – u.a. für Floristik-, Reise- und Naturheilkunde-Strecken, oder auch Betriebsporträts, Handwerks- und Gartenreportagen.  

„Ein Anker in der schnelllebigen, digitalen Überflutung“ 

Einfach mal den Fuß aus dem Karussell stellen! Das ist bis heute der große Leserwunsch, den Mein schönes Land verlässlich erfüllt. Miriam Sievert verantwortet das Magazin seit knapp einem Jahr als Chefredakteurin. „In einer Welt, die sich immer schneller dreht und zunehmend von digitaler Überflutung geprägt ist, bieten wir einen ruhigen Ankerpunkt, der Naturverbundenheit und Entschleunigung in den Vordergrund stellt und damit für viele Menschen eine wertvolle Inspirationsquelle und ein Rückzugsort ist“, sagt Miriam Sievert. Auch ihr eigener Lifestyle ist dem von Mein schönes Land ähnlich. „Die Nähe zur Natur, eine nachhaltige Lebensweise, das Leben mit den Jahreszeiten, Traditionsbewusstsein, natürliche Materialien, Dinge selbst machen etc. – meine persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen lasse ich in meine Editorials einfließen.“  

In diesem Sinne, kurz mal die Füße hoch, durchatmen und eine Runde entschleunigen. Happy Birthday, Mein schönes Land

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Weitere Impressionen & Downloads

Das Cover der ersten Ausgabe von Mein schönes Land © Hubert Burda Media

Das Cover der aktuellen Ausgabe von Mein schönes Land © Hubert Burda Media

Das Team von Mein schönes Land © Hubert Burda Media

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