Burda bewegt: Eatbetter-Projektwoche
21.10.2020

Anastasia und ihr süßes Glücksgeheimnis

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Unter der Klammer Burda bewegt stößt Hubert Burda Media gemeinsam mit allen Mitarbeitern positive Veränderungen im Unternehmen an und übernimmt auch durch die langjährige Arbeit der Burda-Stiftungen soziale und gesellschaftliche Verantwortung. Schwerpunkt-Themen sind u.a. Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Prävention und Gesundheitsvorsorge. Mit der Eatbetter-Bewegung hat die nationale Mediengruppe BurdaHome im Rahmen von Burda bewegt eine Initiative gestartet, die nach wissenschaftlich fundierten Leitlinien in der Gesellschaft ein Umdenken für gesündere und nachhaltigere Ernährung bewirken soll.

Herzensanliegen des Eatbetter-Teams ist es, ihre Expertise auch allen Burda-Mitarbeitern weiterzugeben. Vom 21. – 28. Oktober findet daher die erste digitale Eatbetter-Ernährungswoche statt sowie am 29. Oktober der Eatbetter-Day mit zahlreichen Vorträgen und einem Live-Cooking-Event mit Starkoch Ali Güngörmüs. Alle Mitarbeiter haben die Gelegenheit, aus erster Hand Tipps und Tricks prominenter Experten für eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu erfahren. 

Eine der Expertinnen ist die Moderatorin und Buchautorin Anastasia Zampounidis. Sie selbst bezeichnet sich übrigens als "trockene Sugarholic". Apropos: Zucker versteckt sich hinter vielen Namen. Faustregel: Alles, was die Endung "-ose" oder "-sirup" trägt, ist ein Zucker in Lebensmitteln. Je häufiger Namen mit diesen Endungen in der Zutatenliste auftauchen, desto mehr Zucker steckt in ihnen: Saccharose, Dicksaft, Glukose, Glukosesirup, Fruktose, Galaktose, Malzextrakt, Maltodextrin, Fruktose, Glykogen, Rohrzucker, brauner Zucker, Traubenzucker, Süßmolkepulver, Maltose, Invertzucker und vieles mehr. Gefahr erkannt? Gefahr gebannt! Im Interview gibt Anastasia Tipps für ein süßes (!) Leben mit zuckerfreien Naschereien und selbstgemachten Chips.

Warum unterstützten Sie die Eatbetter-Bewegung?

Unsere Nahrungsaufnahme hat weitreichenden Einfluss nicht nur auf unsere Gesundheit, sondern auch auf unser Wohlbefinden. Je besser wir essen, umso glücklicher der Mensch. Es gibt viel zu tun, packen wir es an!

Welches griechische Rezept würden Sie gerne in die Eatbetter-Rezeptsammlung einbringen?

Ich liebe einfache und schnelle Rezepte, die trotzdem kleine Geschmacksexplosionen hervorrufen, deswegen die ungewöhnliche Kombi von Weinblättern, Reis und Kräutern: Dolmades.

Warum haben Sie sich vor gut 14 Jahren entschieden, zuckerfrei zu leben?

Da mir schon davor klar war, dass ich ein Problem mit Industriezucker hatte und ich süchtig war, unternahm ich mehrere Versuche, das weiße Gift zu reduzieren oder ganz wegzulassen. Das gelang mir nicht, da ich nichts über die "versteckten" Zucker wusste in z. B. meinem Aufschnitt, Tomatensauce oder Gewürzgurken. Deswegen kam es immer wieder zum massiven Rückfall mit Zuckerbomben wie eine ganze Tafel Schokolade auf einmal. Ich war die unsäglichen Heißhungerattacken leid. Richtiger Hunger war mir fremd geworden. Als mir dann eine TCM-Ärztin riet, den Zucker wegzulassen, um meinen Körper wieder in Balance zu bekommen, schaute ich mir zum ersten Mal die Zutatenlisten an und fiel aus allen Wolken. Aber von da an wusste ich wie ich es nun wirklich schaffen könnte, und das hält bis heute an.

Sollte man Zucker nach und nach absetzen oder von heute auf morgen?

Lieber gut vorbereitet von heute auf morgen, sonst bleibt der Heißhunger und man quält sich unnötig. Die Appetit-Attacken lassen schon nach ein paar Tagen nach und man fühlt sich schnell viel besser.

Griechische Süßigkeiten sind verführerisch. Fiel es schwer, darauf zu verzichten?

Griechische Desserts haben dreimal so viel Zucker als bei uns (die griechisch mediterrane Küche dafür gar nicht). Da man nach einer Weile zuckerfrei selbst Wassermelonen als sehr süß empfindet, bekomme ich immer eine riesengroße Schale von meiner griechischen Familie vorgesetzt und ich drehe durch vor Glück. Also nein ...

Hatten Sie als „trockene Sugarholic“ schon mal einen Rückfall?

Nein. Aber die hätte ich bestimmt, würde ich auf Eis, Kuchen und Schokolade verzichten. In meinen Kochbüchern zeige ich, wie lecker zuckerfreie Naschereien sein können. Mit dem Unterschied, dass man sich danach nachhaltig happy fühlt - nach Industriezucker hält das Glücksgefühl nur kurz an und man will immer mehr.

Woran erkenne ich, ob in Lebensmitteln versteckter Zucker ist?

Die Zutatenliste gibt Aufschluss. Auf die Nährwerttabelle muss man nicht achten, dort steht auch der natürliche Zucker, der nicht stört.

Warum sind so viele Menschen, mehr oder weniger, zuckersüchtig?

Wir werden von klein auf systematisch von der Lebensmittelindustrie auf extreme Süße konditioniert: Mit Geschmacksträgern und günstigen Füll- und Konservierungsstoffen. Babys haben keinen Heißhunger auf Industriezucker. Sie haben zwar Lust auf Süßes, aber das kann auch durch süßes Obst und Gemüse befriedigt werden. Jetzt bin ich entweder satt oder ich habe Hunger – aber ich habe keinen Heißhunger mehr! Das ist ein wahnsinnig schönes Gefühl. Außerdem essen wir viel zu viel davon. Laut WHO kann unsere Bauchspeicheldrüse täglich mit Ach und Krach 25 Gramm Industriezucker verkraften. Der Durchschnittsdeutsche nimmt aber bereits mehr als hundert Gramm zu sich, das ist bald das Fünffache.

Wo ist ernährungstechnisch der Unterschied von Industriezucker und Fruchtzucker? Ist Fruchtzucker wirklich so viel besser?

Extrahiert und zugesetzt (z. B. Müsli, Joghurt) nicht, da unsere Leber so zu viel Fruchtzucker auf einmal verstoffwechseln muss. Die Natur bringt aber immer das „Gegengift“ mit: Im natürlichen Kontext, z. B. in einem Apfel, kommen Volumen, mehr Vitamine, Mineralien und vor allem Ballaststoffe einher, die das Sättigungshormon „Leptin“ Richtung Gehirn schickt. Das Gute: Je länger man zuckerfrei is(s)t, umso weniger Obst will man. Ich könnte nicht mehr als 1 Apfel, 1 Birne und 5 getrocknete Aprikosen am Tag essen. Der Körper sagt "Stopp!", und ich höre es nun laut und deutlich.

Was halten Sie von Süßstoffen wie Aspartam, Saccharin etc. und wie beurteilen Sie Zuckerersatzstoffe wie Stevia, Agavendicksaft oder Birkenzucker (Xylit)?

Honig und Agavendicksaft sind am Ende der Stoffwechselkette nichts anderes als Zucker und werden vom Körper genauso behandelt wie Industriezucker. Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe verwende ich auch nicht, da ich diese extreme Süße als zu intensiv empfinde. Außerdem stehen einige Stoffe aus dem Labor in Verdacht, gesundheitsgefährdend zu sein, und sie lassen das "intuitive Essen" nicht zu. 

Was naschen Sie, wenn Sie trotzdem mal Lust auf Süßes haben? 

Wenn ich Lust auf Süßes habe, esse ich zuhause Süßkartoffeln, Hokkaido-Kürbis oder Karotten, gegrillt schmecken sie für mich extrem süß. Naschereien wie Kuchen, Glückskugeln oder Pancakes bereite ich als „Meal-Prep“ vor, wenn ich ein paar Tage unterwegs bin und mir etwas mitnehmen möchte. Oder wenn ich eingeladen werde und etwas mitbringe, um mitessen zu können, oder wenn ich Besuch erwarte. Es hat sich noch nie jemand beschwert!

Nehmen Sie Kuhmilch oder Pflanzenmilch und wie sieht‘s da mit verstecktem Zucker aus?

Ich nehme schon seit über zehn Jahren keine Kuhmilchprodukte mehr zu mir, gerne alle möglichen pflanzlichen Milchsorten. Es kann Zucker zugesetzt sein, ein Blick auf die Zutatenliste hilft oder man fragt nett nach im Café. Achtung, auch „Maltodextrin“ ist Zucker.

Was haben Sie immer im Kühlschrank?

Senf, Tomatensauce, Sojasauce, pflanzliche Milch und die frischen Gemüse und Obstsorten, die in den Kühlschrank gehören.

Essen Sie statt Süßem auch mal Herzhaftes wie Chips oder Salzstangen?

Interessant ist: Je länger man zuckerfrei lebt, desto weniger Lust auf Salz hat man. In Fertigprodukten (oder Dosen) steckt ja auch oft zu viel Salz als Geschmacksträger. Mehr als ein Teelöffel sollte es aber pro Tag nicht sein. Ich nasche gern Nüsse und selbst gemachte Chips aus Süßkartoffeln, Kartoffeln, Kürbis, aber auch Kichererbsen. Entweder im Ofen oder in der Heißluft-Fritteuse zubereitet. Gesund – und lecker!

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Weitere Impressionen & Downloads

Glücklich ohne Zucker: Moderatorin und Buchautorin Anastasia Zampounidis referiert in einer Videosprechstunde über ein zuckerfreies Leben © Jo Kirchherr Photographie, Köln

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