Die zwei Gewinner:innen des BJS-Reportage-Wettbewerbs nehmen die Leser:innen mit auf eine Reise: Ob in eine Nachtschicht im Fitnessstudio oder mitten hinein ins Frankfurter Bahnhofsviertel. Reinlesen lohnt sich!
Start-Up und Konzern – eigentlich sind das Gegensätze. Bei Burda passen die zwei Welten aber erstaunlich gut zusammen. Das beweisen unsere Kolleginnen und Kollegen, die als Gründerinnen und Gründer im Rahmen ihrer Ausbildung an der Burda Journalistenschule erfolgreiche Start-Ups an den Start gebracht haben. Ob E-Mobilität oder Kurzurlaube – sie haben Trendthemen oder Nischen erkannt und besetzt. Und gezeigt, dass sich Gründergeist und Wagemut auszahlen.
Wir haben mit verschiedenen Teams aus der Burda Journalistenschule über ihre Start-Ups gesprochen. Sie erzählen uns unter anderem, warum die Welt auf ihre Idee gewartet hat, worauf sie besonders stolz sind, welche Herausforderungen sie bewältigen mussten und was sie als Gründerinnen und Gründer bisher gelernt haben. Dieses Mal: Aenne – ein Instagram-Account mit über 7.800 Followern.
Aenne in drei Sätzen:
1) Warum hat die Welt auf Aenne gewartet?
Junge Frauen sehnen sich nach Vorbildern, die sich verletzlich zeigen und ehrlich sind. Sowohl große berufliche Vorbilder als auch Frauen wie du und ich, mit denen sie sich ungeschönt über ihre Unsicherheiten austauschen können. Und weil die Welt dringend Frauen braucht, die weiterhin dafür kämpfen, dass Frauen endlich gleichberechtigt leben. Sich also in gewisser Weise das nehmen, was ihnen zusteht. Genau wie Aenne Burda damals.
2) Wann und von wem wurde der Instagram-Kanal gegründet?
Das Projekt startete im Januar 2019 an der Burda Journalistenschule. Gegründet haben wir das Projekt zu viert: Aleksandra Janevska, Lisa Weidner, Charlotte Eckardt und Lara Gerdes.
3) Wieviel Arbeitsaufwand fließt pro Woche in Euren Kanal?
Je nachdem wie viele Interviews wir haben, ist das unterschiedlich. Im Schnitt benötigen wir zwischen 20-25 Stunden pro Woche.
4) Inwiefern habt Ihr bei der Entwicklung der Marke von Eurer Ausbildung profitiert? Was ist für Euch der Vorteil davon, eine eigene Medienmarke innerhalb eines großen Unternehmens zu sein?
Ohne das Volontariat gäbe es die Marke in dieser Form nicht. Wir haben gelernt, Zielgruppen zu definieren und genau hinzuhören, was sie bewegt und wonach sie sich sehnen. Außerdem profitieren wir von den Verbindungen zu anderen Burda-Marken und von der Reichweite, die wir durch verschiedene Formen der Zusammenarbeit generieren können. Dazu kommt die Expertise aus verschiedenen Bereichen wie Vermarktung und E-Commerce. Wir glauben, dass wir so das Rundumpaket eines Journalisten haben.
5) Was ist Euer größter Erfolg bisher?
Ganz ehrlich: die unzähligen Nachrichten, die wir von Followerinnen bekommen. Sie bedanken sich für unsere Arbeit, schütten uns ihr Herz aus und schenken uns Wertschätzung. Das haben wir in der Form nicht erwartet. Was man objektiv als Erfolg betrachten kann, sind Kooperationen mit Unternehmen und anderen Projekten. Zuletzt haben wir im Zuge des Weltfrauentages eine Kampagne mit Rossmann zusammen gemacht. Außerdem durften wir Female Empowerment Events moderieren und verschiedene Interviews geben.
6) Was war Eure größte Herausforderung bisher?
Das Zeitmanagement und der eigene Anspruch. Uns war von Anfang an klar, dass dieses Projekt, so wie wir es uns vorstellten, viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Sowohl für die Erstellung der Inhalte als auch für die Kommunikation mit der Community, die kein nine-to-five kennt. Aber auch die Entschlüsselung des Instagram-Algorithmus bringt uns immer mal wieder ins Schwitzen.
7) Was sind Eure Tipps, wenn man einen eigenen Instagram-Account ins Leben rufen möchte?
Geduld, Muße – und ganz viel probieren. Auch wenn man sich das anders wünscht, gestaltet sich der Aufbau von organischer Reichweite auf einer so stark besetzten Plattform viel mehr wie ein Ausdauerlauf als ein Sprint. Da heißt es dran bleiben. Aber: Wer von seiner Idee überzeugt ist und bereit ist, viel Herzblut in die Umsetzung zu investieren, der wird (meist) belohnt. Uns hat es auch noch geholfen, mit reichweitenstarken Accounts zusammenzuarbeiten.
8) In a nutshell: Was ist Euer Motto?
Babe, wir müssen reden.
Die Burda Journalistenschule (BJS) bereitet pro Jahrgang bis zu 25 Schülerinnen und Schüler auf den Beruf des Redakteurs vor. Die duale Ausbildung ist sehr praxisnah. Etwa drei Viertel ihrer zweijährigen Ausbildung arbeiten die Schüler in ihren Redaktionen. Im Rahmen der multimedial ausgerichteten Ausbildung erwerben die Schüler neben den klassischen journalistischen Darstellungsformen und Arbeitsweisen, auch Kompetenzen für die Entwicklung von journalistischen „Start-ups“ wie Aenne. Im Anschluss an die Ausbildung besteht eine hohe Chance auf eine Übernahme.