Bastian Trini, Küchenchef bei Meine Familie & ich, über sein Herzens-Projekt. Wie Sie auch helfen können, erfahren Sie hier!
Ums Hamstern im positiven Sinn ging es am Mittwochabend für die besten Supermärkte und Supermarkt-Mitarbeiter Deutschlands. Die leeren Klopapier-, Nudel- und Mehlregale noch gut in Erinnerung hat der Lebensmitteleinzelhandel in diesem Jahr der Corona-Pandemie ungewöhnlich herausfordernde Aufgaben gemeistert. Europas größte Food-Zeitschrift Meine Familie & ich und das Fachmagazin Lebensmittel Praxis haben am Mittwochabend wieder die begehrten Auszeichnungen zum „Supermarkt des Jahres“ vergeben.
Voller Einsatz für volle Kühlschränke im Homeoffice
Der wichtigste Preis im Lebensmitteleinzelhandel ist in diesem Jahr einmal mehr eine ganz besondere Ehrung. Denn die Märkte und ihre Mitarbeiter haben gerade in der Zeit des Lockdowns im Frühjahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie essentiell ihr Einsatz, über jegliche Job-Description hinaus, und ihr verlässliches und qualitativ hochwertiges Versorgungssystem für die Bevölkerung sind. Wie auch in vielen anderen infrastrukturell unverzichtbaren Branchen konnten sich die Mitarbeiter in den Supermärkten nicht ins Home Office zurückziehen, sondern zeigten vor Ort in den Märkten großes Engagement und weit mehr als das.
Ein Dankeschön stellvertretend für viele
So stehen auch die vier Auszeichnungen für die „Mitarbeiter des Jahres“ aus Märkten in Bad Oeynhausen, Baden-Baden, München und Delitzsch bei der Preisverleihung stellvertretend für den Einsatz aller Beschäftigten dieser Branche. Die besten Supermärkte Deutschlands sind in diesem Jahr in Raubling, Frankfurt am Main, Bad Oeynhausen und Schloß Holte-Stukenbrock zu finden. Für die Teams in den Märkten ist die Auszeichnungen zum „Supermarkt des Jahres“ quasi die Oscarverleihung im Lebensmitteleinzelhandel, und so emotional und groß ist die Freude über die Würdigung. Gejubelt wurde in diesem Jahr bei der Preisverleihung im Kameha Grand Hotel in Bonn zwar coronabedingt im kleineren Kreis, aber deshalb nicht minder euphorisch.
Jenseits Corona über den Tellerrand hinaus
„Die Menschen kaufen sehr viel fokussierter ein. Regionale Herkunft, Tierwohl, umweltschonende und faire Produktionsbedingungen – das sind die Kriterien, die das Kaufverhalten zunehmend beeinflussen. Und das ist per se eine erfreuliche Entwicklung“, sagt Nina Winter, Managing Director BurdaHome (Food). „Denn Digitalisierung, Klimawandel, Umweltverschmutzung und Artensterben, das immanente Ernährungsproblem einer rasant wachsenden Weltbevölkerung – diese großen Herausforderungen unserer Zeit werden eine Corona-Pandemie langfristig in den Schatten stellen“, so Winter.
Zukunftsstrategien in der Ernährungs-Branche
Einen Ausblick in die Zukunft bekamen die Kongressteilnehmer vor Ort in Bonn und erstmals auch digital via Web-Livestream bei den Experten-Vorträgen und Diskussionsrunden des Branchenevents. Die TV-Finanzexpertin Anja Kohl sprach über „Chancen und Risiken: Die Folgen der Corona-Pandemie für die Ernährungsbranche. „Corona spaltet die Wirtschaft gnadenlos in Gewinner und Verlierer. Krankheiten wirken individuell, Pandemien wirken immer gesellschaftlich und verändern die Wirtschaft in ihrem Kern. Corona wird lange nachwirken. Die Durststrecke der Wirtschaft wird lang. Teile des deutschen Mittelstandes werden verschwinden und in größeren Einheiten aufgehen. Wir werden Konsolidierungen, Fusionen, Übernahmen sehen“, prognostiziert Kohl. Die Lebensmittelindustrie und die Supermärkte zählt Anja Kohl zu den Gewinnern der Krise. „Geschenkt wurden ihnen sechs Monate Hurra-Sonderkonjunktur, versinnbildlicht in einem Paket Toilettenpapier.“ Aber sie mahnt: „Ruhen Sie sich nicht aus.“ Zwar werde auch nach Corona immer noch gelten „gegessen wird immer“, aber tendenziell gehe die Lebensmittelbranche in einen verstärkten Wettbewerb um den Preis. „Sie brauchen Widerstandskraft, die Fähigkeit zur Anpassung, Flexibilität, Vorausschau, Beherztheit, neue Mittel, neue Wege“, so Kohl. Auch Focus-Kolumnist und Autor Jan Fleischhauer nahm die Branche in den Blick: Die Welt der Lebensmittel in den Medien – von Skandalen und Subventionen, Kontrollen und Konzentration, Fake und Fakten. Fleischhauer ging u.a. auf die „Politisierung des Essens“ ein und auf das einflussreichste Gefühl, mit dem man unendlich viel auslösen, bewegen kann: Angst! „Sag mir, was Du nicht isst, und ich sag Dir, wer Du bist“, müsste das Sprichwort heute lauten, so Fleischhauer. Ein weiterer Speaker war u.a. Karl Wehner, Geschäftsführer der Alibaba Group (D/A/CH). Er gab unter dem Titel „New Retail in China“ einen spannenden Einblick in die Zukunft des Handels.
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