Bastian Trini, Küchenchef bei Meine Familie & ich, über sein Herzens-Projekt. Wie Sie auch helfen können, erfahren Sie hier!
Manchmal backt er Plätzchen bei Sonnenschein und 40 Grad – aber heute ist Tomatentag. Viel mehr darf nicht verraten werden. Denn das, was Jörg Götte an diesem Mittwoch am Herd zubereitet, werden die Meine Familie & ich-Leser erst in einem Jahr zu sehen bekommen. Tomaten, wie gesagt: rote, gelbe, grüne, für den durchschnittlichen Nudel-Koch, der hier schreibt, durchaus exotische Exemplare. In dieser geräumigen Küche in der Münchner Arabellastraße, die Götte seinen Arbeitsplatz nennen darf, kann man so einiges lernen und erfahren: über den Koch selbst, sein Handwerk, seine Begegnungen. Aber auch darüber, wie sich der Koch-Beruf auf die heimischen Herd-Verhältnisse niederschlägt. Und so viel sei vorweggenommen: anders, als vielleicht gedacht.
Jetzt heißt es aber erst einmal: schnippeln. Denn die „Gastlichkeit“, so nennen die Redakteure ihre große kulinarische Strecke im Heft, die Götte heute vorkocht, verschlingt massenhaft Tomaten. Auch im Dessert, das er am Morgen zuerst vorbereitet: Vanille-Parfait mit Tomatenkonfitüre. „Der Trend bewegt sich dahin, Süßes mit Herzhaftem zu kombinieren“, erläutert Götte. Von Wackelpudding aus Tomaten halte er aber nichts, man dürfe es nicht übertreiben.
Seit 13 Jahren in der Meine Familie & ich-Küche
Trends hat Götte massenweise miterlebt. Seit 13 Jahren kocht er als Chef der Meine Familie & ich-Küche. Seine Koch-Karriere begann gewissermaßen schon in der Schule mit einem Praktikum. Es folgte eine Ausbildung im heimischen Kurort, Götte studierte Ökotrophologie, arbeitete bei Agenturen, organisierte Caterings. Bis ihn ein Studienkollege in die Meine Familie & ich-Küche holte. Wie sich das Kochgeschäft seit seiner Ausbildungszeit verändert habe? „Früher waren die Küchen alle im Keller. Heute rückt der Koch in den Vordergrund – mit offenen Küchen, Show-Kochen und vielem mehr“, so Götte. Außerdem begrüße er, dass heute bewusster und nachhaltiger mit dem Thema Kochen umgegangen werde. Es sei wichtig, sich vor Augen zu führen, was und wie man kocht.
Kurzer Koch-Tipp von Jörg Götte: Wer Fleisch brät, sollte erst die Pfanne heiß werden lassen, dann das Fett hineingeben und dann das Fleisch von beiden Seiten anbraten.
Für eine Food-Medienmarke zu arbeiten, sei natürlich etwas anderes, als in der Gastronomie zu kochen, wie Götte berichtet. „Du hast andere Arbeitszeiten, kochst nicht für Gäste, sondern für die Leser. Und ja, Du hast auch keinen Restaurant-Stress. Außerdem stehen wir im direkten Austausch mit unseren Lesern – und geben ihnen die Garantie, dass die Rezepte so funktionieren, wie sie bei uns im Heft stehen. Das ist aber auch unser großer Vorteil: Wir haben das Vertrauen der Leser.“
Und zwischendurch fragt eine Leserin nach Roastbeef
Die Nähe zum Leser steht für Meine Familie & ich seit jeher im Mittelpunkt, nicht nur bei der alljährlichen Messe Plaza Culinaria, auf der Jörg Götte live kocht. Auch heute – Götte zerlegt gerade ein Hähnchen für die Hauptspeise – trudeln Leserfragen ein. Eine Leserin möchte wissen: Gibt es eine Faustregel, wann Buschbohnen bissfest sind? „Sechs Minuten“, ruft Götte der Kollegin aus dem Leserservice rüber. Garzeit von Roastbeef? „60 bis 70 Minuten, einen Kerntemperatur-Messer verwenden, 60 Grad.“ So läuft das immer wieder.
Kurzer Koch-Tipp von Jörg Götte: Alles, was in den Topf oder die Pfanne kommt, sollte gewürzt werden – und nicht erst nach dem Kochen/Braten.
Inzwischen ist das Hähnchen mit vielen bunten Tomaten im Topf gelandet. Während das Dessert im Gefrierschrank weilt, brodelt die Hauptspeise für eine Stunde im Ofen. Zeit, darüber zu sprechen, was Jörg Götte privat gern isst.
Ein Freund von Fleisch und Fisch
„Spaghetti Frutti di Mare, Fleisch und Fisch, Geschmortes gefällt mir auch sehr gut“, sagt er. Gerne auch einfacher zubereitet. „Zu Hause brauche ich ja nicht groß aufkochen“, so Götte. Tatsächlich wechselt er sich mit seiner Frau am Herd meistens ab. „Wenn ich mit meiner Frau zusammen koche, kommt sonst öfter die Frage: Was schaust Du so?“, erklärt Götte mit einem Augenzwinkern, während er sich Notizen auf seinen Rezeptzetteln macht. Der Meine Familie & ich-Koch passt sie beim Kochen an, denn die Rezepte entstehen im Kopf der Redakteure, am Schreibtisch. Er unterzieht sie dem Praxistest.
Die heutige Tomatenfete kommt bei den Kollegen bestens an. Sie versammeln sich regelmäßig nach getanem Werk in Göttes Küche und kosten, diskutieren. Der Tenor ist heute klar: Von der Vorspeise (Focaccia) über die Hauptspeise (Hähnchen mit Tomaten) bis zur Nachspeise (Vanille-Parfait mit Tomatenkonfitüre) – eins mit Sternchen. „Es ist einfach ein schöner Beruf“, resümiert Götte zufrieden. Neben dem Kochen und der Arbeit in der Redaktion lerne er viele neue Kollegen kennen. Er kocht mit Sterne-Köchen und Promis wie Patrick Lindner vor der Kamera für die eigene Sendung „Meine Familie & ich TV Gastspiel“, die auf dem Genusssender Bongusto ausgestrahlt wird. Außerdem dreht das Redaktions-Team mit Götte Videos für Gaby Högers Newsletter und die Social-Media-Kanäle der Marke. Und alle Jahre wieder backt er Plätzchen, während andere im Freibad liegen.