DLD-Gründerin Steffi Czerny wurde von Ministerpräsidenten Markus Söder mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Digitalpreises B.DiGiTAL 2024 ausgezeichnet.
Während die IAA das erste Mal ihre Tore in der bayerischen Hauptstadt öffnete, versammelten sich rund 200 geladene Gäste in der BMW-Welt, um eines der wichtigsten Themen unserer Zeit zu diskutieren, das auch die größte Automesse der Welt dominiert: Nachhaltigkeit.
„Der Klimawandel zwingt uns zum Handeln. Wir müssen uns jetzt mit ihm befassen.”
Steffi Czerny, DLD-Geschäftsführerin
Die DLD-Bühne war passend zum Motto „Circular Economy“ rund gestaltet und wurde mit großen LED-Screens und Scheinwerfern in Szene gesetzt.
Aber was genau ist ein „Circular Mindset”? BMW-Markenchef Jens Thiemer machte klar, dass er mit BMW weltweit führend im Bereich Nachhaltigkeit werden will. Hierfür müssten alle im Konzern die richtige Einstellung und das richtige Mindset haben, damit dieses Ziel erreicht werden kann. „Es reicht nicht, der Beste der Welt zu sein. Wichtig ist, das Beste für die Welt zu sein“, erklärte er im Gespräch mit Chris Grantham von der internationalen Design- und Innovationsberatung IDEO.
Wie wichtig in Bezug auf Nachhaltigkeit auch das Zusammenspiel von Unternehmern, Kunden und Konsumenten ist, machten der Gründer Nachson Mimran und Managerin Kristina Kloberdanz im Gespräch mit dem Wired UK Chefredakteur Greg Williams deutlich. Kloberdanz ist bei Mastercard für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich und überzeugt: „Unternehmen machen Konsumenten zu Aktivisten. Mit ihrer Geldbörse treffen sie eine Wahl.“ Indem mehr Bewusstsein für Kaufentscheidungen geschaffen werde, könne der erste Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit und einer Circular Economy getan werden. Dass insbesondere Gründer in diesem Bereich eine wichtige Rolle spielen, davon ist Mimran überzeugt, der weltweit in nachhaltige Projekte und Unternehmen investiert: „Gründer, deren Fokus auf Nachhaltigkeit und Circular Economy liegt, sollten die neuen Rockstars sein!“
Ein Rockstar aus dem Bereich Fashion wählte sich virtuell zum Gespräch mit Hans Ulrich Obrist in der BMW-Welt ein. Zwei Tage vor dem Launch ihrer neuen Kollektion verdeutlichte die Kreativchefin von Chloé, Gabriela Hearst, wie ihre Kindheit auf einer Farm in Uruguay noch heute ihre Arbeit prägt: „Es geht um das Verständnis und den Respekt für die verwendeten Materialien.” Welche Rohstoffe zum Einsatz kommen und dass natürliche Materialien Zeit zum Wachsen brauchen, ist für Hearst entscheidend. Das spiegle sich sowohl in der Qualität als auch der Klimaneutralität wider.
Einen künstlerischen Blick auf „Circularity“ wagten schließlich der Komponist Hans Zimmer und die Bühnenkünstlerin Es Devlin. Heutzutage hätten Künstler die Möglichkeit, ihre Umgebung selbst zu komponieren, erklärte Zimmer. „Endlich können wir ein Auto wie eine Kunstskulptur behandeln. Wir können eine Sinfonie um es herum komponieren. Es geht darum, die Resonanz zu finden, die uns alle miteinander verbindet.” Dabei komme es besonders auf Partnerschaften an, diese Möglichkeiten auch zu nutzen. „Wenn wir aus unseren Gewohnheiten ausbrechen wollen, müssen wir die Angst überwinden, dass Ideen von anderen vielleicht besser sein könnten“, erklärte Devlin.
Für den Talk der beiden Künstler ließ es sich auch Hubert Burda nicht nehmen, persönlich bei DLD Circular in der BMW-Welt vorbeizuschauen. Im Nachgang tauschte er sich angeregt mit dem Oscar-prämierten Filmkomponisten Hans Zimmer über die Magie von Musik aus, die „die tiefsten Emotionen in uns hervorbringt“, so der Verleger.
Am Ende eines Tages voller inspirierender Panels rund um „Circular Economy“ nahm der australische Filmregisseur Liam Young das Publikum schließlich mit auf eine Reise durch die Science-Fiction Realität seiner „Planet City“. Die gigantische, nachhaltige Stadt, in der die gesamte Weltbevölkerung lebt, ist natürlich imaginär, aber er betonte: „Fiktionale Welten bescheren uns fast grenzenlose, technische Möglichkeiten.“ Die Ressourcen, sie zu erbauen, seien aber schon vorhanden: es würden keine neuen benötigt, erklärte Young.
Weitere Eindrücke von der Konferenz gibt es hier auf Flickr.