DLD-Gründerin Steffi Czerny wurde von Ministerpräsidenten Markus Söder mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Digitalpreises B.DiGiTAL 2024 ausgezeichnet.
„DLD ist ein Wanderzirkus und ich freue mich sehr, dass Ihr alle den Weg zu unserer fünften Konferenz hier in New York City gefunden habt!“ Mit diesen Worten begrüßte DLD-Gründerin Steffi Czerny gemeinsam mit dem DLD-Chairman Yossi Vardi die über 600 Teilnehmer. Strahlender Sonnenschein, der das verglaste IAC-Building des Architekten Frank Gery durchflutete, sorgte für das perfekte Set-up eines inspirierenden Konferenztages im Big Apple.
„Unser diesjähriges DLD-Motto lautet ‘Reconquer!‘“, so Czerny während ihrer Begrüßung. „Was genau meinen wir hiermit? Die Unzufriedenheit über die Folgen der Technologisierung ist nicht nur in Europa spürbar, sondern auch in den USA. Deshalb sind wir heute hier in New York City, um mit unserer Konferenz wichtige Denkanstöße zu geben und Diskussionen zu entfachen, wie wir die zentralen Fragen, die die Welt derzeit beschäftigen, gemeinsam angehen können. Wir freuen uns, hierfür 46 Speaker in 22 Sessions auf unserer DLD-Bühne begrüßen zu dürfen.“
How to fix the future
Burda-CEO Paul-Bernhard Kallen diskutierte gleich zu Beginn der Konferenz mit Internetkritiker Andrew Keen sowie Betaworks CEO John Borthwick, wie man die Zukunft retten könne. „Grundsätzlich bin ich ein großer Fan des Internets, aber wir haben derzeit die Kontrolle über unsere Daten verloren“, erklärte Kallen eindringlich. „Diese werden nicht nur analysiert und für wirtschaftliche Zwecke missbraucht, sondern auch unbegrenzt gespeichert.“ Seine Forderung für die Zukunft: Daten müssten nach 90 Tagen gelöscht werden. Und er wünsche sich mindestens 200 Millionen User des Burda-eigenen Browsers Cliqz, der nicht nur die Daten jedes einzelnen Users schützt, sondern auch eine vereinfachte Suche ohne den unnötigen Weg über Suchmaschinenseiten wie Google ermöglicht.
Amazon auf dem Weg zur Weltherrschaft?!
Die zunehmende Macht des Internetgiganten Amazon war immer wieder Thema bei DLD New York, unter anderem in einem mitreißenden und schonungslosen Vortrag von Scott Galloway, Betriebswirtschaftsprofessor an der New York University und regelmäßiger DLD-Sprecher. Galloway machte die dominierende Vormachtstellung von Amazon deutlich. Denn wie kein anderes Unternehmen hat es Amazon geschafft, sich Eingang in fast jeden Haushalt zu verschaffen. In den USA verfügen beispielsweise rund Dreiviertel der Haushalte über ein Amazon Prime Konto, mit Alexa dominiert das Unternehmen den Bereich „Voice“ und besitzt unzählige, sensible Daten über seine Kunden weltweit.
Reconquer Voice!
Apropos Alexa und die Zukunft von Voice: Amazons Chief Technology Officer Werner Vogels nahm zu diesem Thema höchstpersönlich auf der DLD-Bühne Platz für ein Interview mit Rebecca Blumenstein von der New York Times. Vogels ist der Überzeugung, mit Alexa nicht nur in unserem Privat-, sondern auch Berufsleben für enorme Erleichterungen sorgen zu können. Mittels eines einzigen Sprachkommandos sollen beispielsweise Meetings starten, Konferenzräume gebucht und die Teilnahme an Videokonferenzen ermöglicht werden. „Es hat lange gedauert, aber jetzt ist unsere Technologie endlich so weit, mit Alexa auch den Arbeitsalltag entscheidend zu verändern.“
Hinter den Kulissen von Facebok
Interessante Insights und Hintergründe zu den aktuellen Diskussionen rund um Facebook und Mark Zuckerbergs Anhörung teilten der "Wired"-Chefredakteur Nicholas Thompson und Fred Vogelstein ("Wired"-Tech-Redakteur) mit den DLD-Teilnehmern. Moderiert von der ehemaligen "Bild"-Chefredakteurin Tanit Koch forderten sie Facebook dazu auf, seine Bemühungen nicht nur auf das Thema Privatsphäre zu lenken, sondern sich vor allem auf eine bessere Kontrolle ihres Newsfeeds zu konzentrieren. „Es ist wichtig, dass Facebook endlich eine Lösung zur Regulierung seiner Inhalte findet“, so Chefredakteur Thompson. Die Kategorisierung von Content könne hier ein wichtiger Schritt sein, um für vertrauensvollere Inhalte auf der Plattform zu sorgen. Bei Tanit Kochs Frage, wie sie Zuckerbergs Auftritt vor Gericht empfunden haben, waren sich beide einig: „Er ist definitiv sehr gut davongekommen!“, so die eindeutige Antwort. Auch wenn die Anhörung keine unmittelbaren Ergebnisse erzielt habe, sei sie ein wichtiger Schritt gewesen, um für weitere Anhörungen und Klagen dieser Art den Weg frei zu machen.
Bildmaterial zu DLD New York finden Sie in der Bildgalerie sowie hier auf Flickr.