Pastor Bernd Siggelkow kämpft mit ‚Die Arche‘ gegen die Auswirkungen von Kinderarmut. Das Kinderhilfswerk wird mit dem BAMBI 2024 ausgezeichnet.
Wie steht es um das Vertrauen in die Medien? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Medientage München. Unter dem Motto "Realities" traf sich vom 23. bis 25. Oktober das "Who is Who" der Medien- und Kommunikationsbranche im Münchner Werksviertel, um über aktuelle Entwicklungen und Trends in der Medienlandschaft zu diskutieren. Im Fokus stand die zunehmende Bedeutung von KI, Fake News und die Rolle der Medien. Über 300 Referent:innen aus Wissenschaft, Technologie, Politik und Medien brachten in mehr als 100 Sessions ihre Perspektiven ein. Ein klarer Trend: Die Förderung von Medienkompetenz ist entscheidend, um die Glaubwürdigkeit von Informationen zu erkennen.
Für Burda boten die Medientage die perfekte Bühne, um sich als Innovationsführer zu präsentieren: Wir waren nicht nur mit spannenden Vorträgen auf Panels vertreten, sondern nutzten auch die interaktive Karrieremesse, um potenzielle Talente anzusprechen. Und es gab – wie immer – ausreichend Gelegenheit für Austausch und Vernetzung.
Eine klare Vision für die Zukunft der Medien hat Philipp Welte, Vorstand von Hubert Burda Media. Er bestritt – als Vertreter der Verlage – gemeinsam mit Katja Wildermuth, Intendantin des Bayerischen Rundfunks, und Markus Breitenecker, Vorstand von Pro7Sat.1, das Eröffnungspanel der Medientage. Thematisiert wurde die Bedeutung und das Verhältnis von freier Presse und öffentlich-rechtlichem Rundfunk (ÖRR): Wo überschreitet der aus Pflichtgebühren finanzierte ÖRR im digitalen Raum seinen verfassungsrechtlichen Auftrag und schadet damit der freien Presse, die ihre Zukunft dort marktwirtschaftlich gestalten muss?
Alle waren sich einig, dass es im dualen Mediensystem Deutschlands sowohl den privat finanzierten Journalismus der Verlage als auch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk geben muss – und dass eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Gefahr von den großen Tech-Plattformen ausgeht. Diese übernähmen im Gegensatz zu Verlagen keinerlei Verantwortung für die veröffentlichten Inhalte und ermöglichten so die massenhafte Verbreitung von Lügen und Hetze. Umso bedeutender sei heute die freie, privat finanzierte Presse, die zwei Drittel der 36.000 festangestellten Journalisten beschäftigt, betonte Philipp Welte. Deutschland habe den vielfältigsten Medienmarkt der Welt, mit vielen generationsübergreifenden Familienunternehmen, die seit Jahrzehnten innovativ und anpassungsfähig guten Journalismus machen wollen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden aber immer schwieriger, weil die digitalen Märkte weder frei noch fair seien. Dies müsse dringend politisch geregelt werden – dazu gehöre auch eine Begrenzung der presseidentischen und presseähnlichen Angebote des ÖRR.
Tobias Conrad, BCN-Geschäftsführer, betonte im Panel zu „Demokratie, Medienvielfalt, Haltung und Nachhaltigkeit“ die Verantwortung der Werbetreibenden: „Wir sehen es kritisch, dass ein großer Teil der Werbebudgets blindlings zu Plattformen fließt, die keine gesellschaftliche Verantwortung für ihre Inhalte übernehmen.“ Er forderte, die großen Online-Plattformen stärker in die Pflicht zu nehmen. Journalistische Verlage stünden im Gegensatz zu vielen Online-Medien für Qualität und seien rechtlich an den Pressekodex gebunden. Werbetreibende müssten sich bei der Verteilung ihrer Werbebudgets die Frage stellen: Wollen sie mit ihren Werbegeldern journalistische Medien unterstützen, die einen wichtigen Beitrag zur Demokratie leisten, oder Plattformen, die die weltweite Verbreitung von Fake News und Hate Speech ermöglichen?
Auch Vorständin Katharina Herrmann repräsentierte Burda bei den Medientagen; sie sprach auf dem Panel zum Thema „Aufbau von Digitalkompetenz". Darüber hinaus waren wir bestens für die Zukunft gerüstet: Unser HR-Team war auf der Career-Erlebnismesse präsent, die sich an Schüler:innen, Studierende und Quereinsteiger:innen richtet. Gemeinsam mit den BurdaStudios, unserem internen Partner für Video, TV & Produktion, boten die Kolleg:innen einen interaktiven Space an, in dem Besuchende verschiedene Medienberufe hautnah erleben konnten: Wann bekommt man schon mal die Gelegenheit, selbst einen Trailer oder eine Szene aus einer Reportage zu vertonen und danach die fertige Aufnahme als Datei zu behalten?
Und mehr noch: Es wurden Workshops für Schüler:innen und Studierende angeboten, in denen sie den Beruf der Reporter:innen kennenlernen oder den richtigen Einsatz von Suchmaschinen wie Google erlernen konnten. Außerdem unterstützten unsere HR-Kolleg:innen die jungen Talente bei einem CV-Check und gaben wertvolle Tipps für den Einstieg in die Medienbranche.