Die DLD-Geschäftsführer Steffi Czerny und Dominik Wichmann eröffneten gemeinsam mit Burda-CEO und DLD-Chairman Paul-Bernhard Kallen sowie der Bayerischen Staatsministerin Beate Merk die erste DLD-Konferenz in Brüssel.
“What are you adding…to the future of Europe?” – Die globale Corona-Krise hat die digitale Transformation rasant beschleunigt. Noch nie zuvor war die Welt so stark auf Innovation angewiesen. Was bedeutet all das für Europa? Welche Hürden aber auch Möglichkeiten gibt es? Diese zentralen Fragen thematisieren die aktuell laufenden DLD Europe Lunch Breaks. Eine Woche lang geben Speaker der DLD Europe Community Statements und Forderungen für Europas Zukunft ab und was die EU dafür tun kann und muss.
Innovation durch Wirtschaft und Wissenschaft
Politische Schwergewichte und renommierte Wirtschaftsexperten haben an dieser Diskussion bereits teilgenommen: EU-Kommissarin Mariya Gabriel hielt am Montag (7.9.) die Opening-Session der DLD Europe Lunch Breaks. Die verantwortliche Kommissarin für Innovation, Forschung, Bildung und Jugend forderte die Schaffung eines Europäischen Innovationsraums. „Die EU ist gut positioniert, um Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit federführend voranzutreiben“, so Gabriel. Ein Europäischer Innovationsraum könne unter anderem dazu beitragen, dass sich die Wirtschaft nach der Pandemie schneller erhole und sich die Wettbewerbsfähigkeit Europas steigere. „Wir müssen besser darin werden, unsere wissenschaftliche Stärke in wirtschaftliche Macht zu verwandeln“, so die EU-Kommissarin.
Auch Günther H. Oettinger schließt sich der These an, Europa könne im internationalen Vergleich aktiver werden und aus seiner „Sandwich-Position“ zwischen den USA und China ausbrechen. Der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs gehörte neun Jahre lang der EU-Kommission an und war unter anderem Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft. Jeder Einzelne sei dazu aufgefordert, Europas Stärken voranzutreiben: „Es gibt sehr viele Mitglieder der EU-Kommission, die sich über Input freuen“, so der Appell des ehemaligen Politikers.
Europa braucht Einheit
Andres Sutt, Mitglied des Parlaments von Estland, sieht neben Freiheit und Demokratie vor allem Einigkeit als Schlüsselwort für Europas Zukunft: „Europa hat die Größe, das Kapital und die Fähigkeiten, um in Innovation und Technologie weltweit führend zu werden. Wir können dies aber nur erreichen, wenn wir gemeinsam und nicht getrennt handeln.“ Dabei sieht Sutt gerade in der aktuell herrschenden Situation die Möglichkeit, Europa zu stärken: „Wir müssen diese Phase nutzen, um unser Wirtschaftssystem nachhaltiger und besser für die Umwelt zu machen. Es hängt von uns als Leadern ab, hier mit gutem Beispiel voranzugehen.“
Mehr Start Up-Spirit
Auch digital könne Europa nach wie vor deutlich besser aufgestellt sein, betonte Elisabeth Löwenbourg-Brzezinski vom Wachstumsinvestor Acton Capital. Ihrer Ansicht nach könne sich die EU viel mehr von der Start Up-Mentalität abschauen: „Deren Methode besteht darin, neue Dinge auszuprobieren, zu steuern, frühzeitig effektives Feedback einzuholen und wenn es funktioniert, zu erweitern und wenn es nicht funktioniert, schnell zu korrigieren.“ Gerade (Privat-)Investoren könnten hier als Beispiel voranschreiten, denn: „Wir brauchen mehr Wachstumskapital für digitale Geschäftsmodelle und digitale Transformation in Europa.“
Auch in den kommenden Tagen werden spannende Speaker weiter der Frage nachgehen, wie Europa die Zukunft gestalten sollte. Das ganze Programm und die Videos der bisherigen DLD Europe Lunch Breaks gibt es hier.