Felix Kalkum steht vor einer großen Aufgabe: Als neuer Geschäftsführer von BurdaSolutions tritt er in Gerhard Thomas‘ Fußstapfen. Wer ist der promovierte Physiker, der als Kind das Programmieren liebte und im Auto das B…
Frauen gründen weniger als Männer. Die Anzahl der Ursachen dafür ist groß, die Motive für eine Gründung oft andere als bei Männern und an Vorbildern mangelt es auch 2024 noch.
„Die Gründungen von Frauen sind genauso vielfältig wie die Frauen selbst.“ Vanessa Danielczik, Head of New Business bei The Enabling Company (TEC), spricht aus eigener Erfahrung. Schließlich investiert The Enabling Company von Hubert Burda Media im Rahmen von Media-for-Equity Modellen in junge Unternehmen. Warum also wagen Frauen trotz einer scheinbar guten Idee seltener den Schritt der Gründung?
Denkt man an die deutsche Gründerszene und ihre Frauen, kommen einem sicherlich schnell Lea-Sophie Cramer, die Gründerin von Amorelie, und Verena Pausder, Unternehmerin und Vorsitzende des deutschen Startup-Verbandes, in den Sinn. Trotzdem sind Frauen unter den Gründern unterrepräsentiert: 2023 lag der Anteil laut dem deutschen Startup Monitor bei knapp 21%. „Und weniger Gründerinnen führen natürlich auch zu weniger weiblichen Vorbildern in der Unternehmerwelt und weniger Unterstützung und Ermutigung aus dem Umfeld, ein Unternehmen zu gründen“, gibt Vanessa Danielczik zu bedenken. Ein struktureller Aspekt ist, dass Frauen oft weniger Zugang zu finanziellen Ressourcen als Männer haben.
Sie erhalten weniger Risikokapital und haben häufiger Schwierigkeiten, Kredite oder andere Finanzierungsmöglichkeiten zu bekommen, um ihre Geschäftsideen umzusetzen. Der Großteil der Investoren ist nach wie vor männlich und sie investieren entsprechend vor allem in Männer.
Vanessa Danielczik, Head of New Business bei The Enabling Company
Einen weiblichen und einen männlichen Gründertypen zu definieren wäre selbstverständlich zu kurzgefasst. Trotzdem lassen sich gewisse Unterschiede zwischen Gründerinnen und Gründern durchaus erkennen. „Frauen neigen oft dazu, konservativer zu planen und weniger finanzielle Risiken einzugehen“, erklärt Danielczik. „Dazu spielen Flexibilität, Selbstverwirklichung, soziale Verantwortung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine große Rolle.“ Familiäre Verpflichtungen, die häufig noch auf den Schultern der Frauen lasten, würden ihnen das Gründen schwerer machen.
Und auch der Erfolg eines Startups ist nicht auf biologische Faktoren zurückzuführen. Zum einen stellt sich die Frage, wie Erfolg definiert wird. Für die Bewertung eines Unternehmens erachtet Danielczik die individuelle Leistung und dessen Beitrag zur Wirtschaft als relevant. Ganz unabhängig davon, welchem Geschlecht sich der Gründer des Startups zugehörig sieht.
Was sich aber sagen lässt, ist, dass eine Erhöhung der Frauenquote in der jetzigen Gründerszene zu einer diverseren, dynamischeren und inklusiveren Wirtschaft beitrage. „Eine dynamischere und damit widerstandfähigere Wirtschaft, die von Innovation, Kreativität und Chancengleichheit geprägt ist, kommt uns allen zugute“, bekräftigt Danielczik. Neue und andere Perspektiven, Fähigkeiten und Erfahrungen, die Frauen in der Gründerszene einbringen, führen zu innovativen Lösungen und einem breiteren Angebot an Produkten und Dienstleistungen. „Außerdem trägt eine ausgewogene Geschlechterverteilung zur Gleichstellung bei und fördert die Teilhabe von Frauen am wirtschaftlichen Erfolg,“ wie Danielczik ergänzt.
Auch wenn das alles recht ernüchternd klingt, es gibt Möglichkeiten, Gründerinnen zu fördern und so die Gründerwelt vielfältiger zu machen. Und dafür setzt sich The Enabling Company als Investor auch aktiv ein. „Wir freuen uns immer über Gründerinnen, die Kontakt mit uns aufnehmen. So haben wir mit Oyess und Jewels To Go vor Kurzem in zwei tolle von Frauen geführte Startups investiert. Frauen legen oft großen Wert auf den Aufbau von Netzwerken und Beziehungen, was ein großes Plus ist“, erklärt Danielczik. Eine gute Möglichkeit, um zu Netzwerken und Wegbegleiterinnen zu finden, stellte beispielsweise das Gründerinnen Event „STARTERiN Hamburg“ am 14. März dar, einem branchenübergreifenden Award für Startup-Gründerinnen, der von Hamburg Startups vergeben wird. Danielczik war als Jury Mitglied selbst mit vor Ort und hat einen der Preise übergeben. „Dort konnte man wieder beobachten, dass eine ganz andere Atmosphäre geherrscht hat.“ Die Veranstaltung hat das Gemeinschaftsgefühl gefördert unter den Gründerinnen, indem Frauen sich offen miteinander vernetzen, Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig ermutigen. Und natürlich sind die Preisträgerinnen tolle Vorbilder für andere Gründerinnen.
Durch Firmen wie The Enabling Company bekommen Gründerinnen die Chance, noch sichtbarer zu werden „Die drei tollen Gewinnerinnen des STARTERiN Awards erhalten jeweils eine halbe Anzeigenseite in den Medien des BurdaVerlags, um sie zu stärken und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.“ Indem das Bewusstsein für die Themen geschärft wird, Barrieren abgebaut werden, Ressourcen bereitgestellt und durch diese Arbeit immer mehr Vorbilder entwickelt, gefördert und gezeigt werden, kann man dafür sorgen, dass mehr Frauen gründen. Ein Ansatz ist das Event „STARTERiN Hamburg“.
Wir alle können dazu beitragen, dass mehr Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und erfolgreiche Unternehmen gründen, indem wir sie darin bestärken und sie sichtbarer machen.
Vanessa Danielczik, Head of New Business bei The Enabling Company
Weitere Einblicke zum Event „STARTERiN Hamburg“ gibt’s hier.
Mehr Informationen zur The Enabling Company gibt’s hier.