Die BAMBI-Verleihung am 7. November in München feierte Menschen, die in schwierigen Zeiten Hoffnung, Mut und Freude schenken.
Schauspieler und Schauspielerinnen faszinieren und begeistern mit ihrem Ausdruck, ihrer Körpersprache und Kreativität. Mit ihren Darbietungen in (Kino)-Filmen, Theaterstücken, oder Serien tragen sie einen enorm wichtigen Teil zu unserem kulturellen Leben bei und bereichern damit unsere Gesellschaft. Ursprünglich gegründet als einer der ersten Filmpreise der Welt, steht BAMBI seit jeher für die Würdigung des Schauspiels und seiner Akteure. Auch in diesem Jahr sind drei herausragende Künstlerinnen in der Kategorie „Schauspielerin National“ nominiert. Jella Haase, Hannah Herzsprung und Karoline Schuch haben die Chance auf die begehrte BAMBI-Trophäe.
Geboren 1992 in Berlin sammelt Jella Haase mit 17 Jahren ihre ersten Erfahrungen vor der Kamera. Mit der Rolle als Schülerin Chantal Ackermann gelang ihr 2013 nicht nur der große Durchbruch, sie trug mit ihrer Darbietung auch zu dem überwältigenden Erfolg der „Fack ju Göhte“- Trilogie bei: Mit mehr als 21 Millionen Kinobesuchern zählt sie zu den erfolgreichsten deutschen Produktionen. Kein Wunder also, dass Regisseur Bora Dagtekin mit Jella Haase aka. Chantal in diesem Sommer mit „Chantal im Märchenland“ ein Spin-off rund um die ikonische Figur in die deutschen Kinos brachte. Doch ihre Filmografie hat noch viel mehr zu bieten: Neben zahlreichen Film- und Fernsehrollen (u.a. „Berlin Alexanderplatz“ oder „Lieber Thomas“) geht sie seit 2022 als ehemalige DDR-Auftragsmörderin in der Serie „Kleo“ (Netflix) auf einen Rachefeldzug und wurde für die Rolle mit dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet. Scheinbar spielerisch wechselt sie zwischen den Genres Drama und Comedy. Für den BAMBI 2024 ist Jella Haase für ihre Paraderolle der knalligen Influencerin Chantal in der Kategorie „Schauspielerin National“ nominiert.
„Jella Haase ist eine begnadete Komödiantin. Als Chantal zeigt sie uns die große Kunst, die Zuschauer nicht über ihre Figur lachen zu lassen, sondern mit ihr. Mit ‚Chantal im Märchenland‘ steht Haase als Hauptdarstellerin im Mittelpunkt. Sie trägt den Film, sie erfüllt ihn mit ihrer positiven Energie und ihrer Liebe zu Chantal. Wie schon in den ‚Fack ju Göhte‘-Filmen ist es beeindruckend, wie Haase sich in diese verpeilte Influencerin Chantal verwandelt und deren naiv-frecher Bauernschläue Glaubwürdigkeit verleiht. Ihr Gefühl für Pointen und Timing, unerlässlich für Comedy, ist außerordentlich, ihre Wandlungsfähigkeit enorm."
urteilt die BAMBI-Jury
„Chantal im Märchenland“ ist mit 2,7 Millionen Kinobesuchern der erfolgreichste deutsche Film des Jahres.
1981 in Hamburg geboren, beginnt die Film- und Fernsehkarriere von Hannah Herzsprung im Alter von 16 Jahren mit einer Rolle in der Serie „Aus heiterem Himmel“ (BR, 1997). Große Bekanntheit erlangt sie 2006 durch den Spielfilm „Vier Minuten“ von Chris Kraus, in dem Herzsprung eine zu Unrecht als Mörderin verurteilte junge, musikalisch hochbegabte Gefängnisinsassin spielt. Anfang dieses Jahres kam mit „15 Minuten“ die Fortsetzung in die Kinos. Die 43-Jährige prägte mit ihren Rollen zahlreiche historische Serien wie „Weissensee“ (2010 – 2013) und „Babylon Berlin“ (seit 2017) sowie Filme wie „Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen“ (2009), und „Ludwig II.“ (2012). Hannah Herzsprung ist für ihre Rolle der hochbegabten Pianistin für den BAMBI 2024 in der Kategorie „Schauspielerin National“ nominiert.
„Hannah Herzsprung ist eine Magierin der Emotionen. Wenn sie aus dem Stand heraus Gefühle zur Eruption bringt, dann ist das beängstigend gut und man fragt sich, wie sie das hervorzaubert. Zum zweiten Mal und mit 15 Jahren Distanz verkörpert sie die hochbegabte, psychisch belastete Pianistin und man erkennt die Figur nicht nur sofort wieder, Herzsprung fesselt mit ihrem präzisen Spiel mehr denn je. Sie zeigt uns in ‚15 Minuten‘ die Entwicklung eines leise und berechnend beginnenden Amoklaufs in ihren Blicken, die alles durchdringen und uns schaudern lassen. Die Fallhöhe zu der höflichen und ruhigen Schauspielerin, die hinter dieser Figur steht, könnte größer kaum sein."
so das Urteil der BAMBI-Jury
Hannah Herzsprung wurde 2010 mit einem BAMBI für ihre Rolle in „Weissensee“ ausgezeichnet.
Karoline Schuch, geboren 1981 in Jena, steht mit 6 Jahren zum ersten Mal auf einer Theaterbühne. Sie beginnt ihre schauspielerische Laufbahn als Erwachsene in der TV-Serie „Verbotene Liebe“ im Jahr 2000. Die Rolle der Lara Cornelius verkörpert sie in der Seifenoper für 248 Folgen, bevor sie sich anderen Projekten widmet. Dazu zählen die Kinohits „Zweiohrküken“ (2009), „Zeiten ändern dich“ (2010), oder „Ich bin dann mal weg“ (2015). Eingefleischte „Tatort“-Fans kennen die 43-Jährige aus dem Kölner Team, bei dem sie bis 2010 regelmäßig die Tochter des von Dietmar Bär gespielten Hauptkommissars Freddy Schenk verkörperte. Ab 2025 wird sie selbst zur Ermittlerin: Im Kieler „Tatort“ wird sie Axel Milberg alias Klaus Borowski ablösen und im Team mit Amila Bagriacik auf Verbrecherjagd gehen. Erfahrung dafür konnte sie in der ARD-Mystery-Crime-Serie „Oderbruch" (2024) sammeln, in der sie als Ex-Polizistin die Hauptrolle spielt und dunkle Geheimnisse in ihrer Heimat erforscht. Für diese Rolle ist Karoline Schuch für den BAMBI 2024 in der Kategorie „Schauspielerin National“ nominiert.
„Karoline Schuch versteht es meisterhaft, ihrer Figur in ‚Oderbruch‘ ein dunkles Geheimnis zu verleihen. Sie gibt der ehemaligen Polizistin eine unverfängliche Fassade und versteckt dahinter eine Rätselhaftigkeit, die sich erst langsam erschließt. Wie sie vor unseren Augen von einer scheinbar Unbeteiligten, zu einer tief in die blutrünstigen Ereignisse Verstrickten wird, ist die Geschichte einer klassischen, dramatischen Verwandlung. Die fein justierten Reaktionen, die sie auf die unfassbar grausamen Morde im Oderbruch und die mysteriösen Motive dahinter zeigt, lässt diese plausibel erscheinen. Wie Karoline Schuch eine zweite Ebene in vermeintliche Normalität zieht, ist faszinierend."
urteilt die BAMBI-Jury
„Oderbruch“ erzielte in den ersten sechs Wochen acht Millionen Abrufe in der ARD-Mediathek.
Mit BAMBI werden seit 1948 Persönlichkeiten geehrt, die Deutschland besonders berühren, Herausragendes leisten und Vorbilder für die Menschen in Deutschland sind. Dieses Jahr wird die Auszeichnung in voraussichtlich zwölf Kategorien vergeben. Medienpartner von BAMBI ist Prime Video. BAMBI wird am 7. November 2024 zur Primetime live aus den Bavaria Filmstudios gestreamt.
Zum zweiten Mal in Folge findet die BAMBI-Verleihung in München statt, gefördert durch die Bayerische Staatskanzlei. Streaming-Dienst Prime Video überträgt als neuer Medienpartner die Verleihung live. Offizielle BAMBI-Partner sind in diesem Jahr Aigner, Chauffeur-Service Blacklane, Chopard, Elasten Trinkkollagen, HolidayCheck, IhreApotheken.de, Marc Cain, Real Techniques sowie Schwarzkopf und Yacht-Magazin. Zudem unterstützen die Partner Augustiner, Canonita, Champagne Laurent-Perrier, Degussa, Depot, Edeka, Masi, mey und Staatl. Fachingen die Verleihung.