Die BAMBI-Verleihung am 7. November in München feierte Menschen, die in schwierigen Zeiten Hoffnung, Mut und Freude schenken.
Sie faszinieren und begeistern mit ihrem Ausdruck, ihrer Gestik, Stimme und Kreativität – auf der Bühne, der Kinoleinwand oder den Bildschirmen. Schauspielerinnen und Schauspieler sind ein enorm wichtiger Bestandteil unserer Kultur und bereichern unsere Gesellschaft mit ihrem Talent. Ursprünglich gegründet als einer der ersten Filmpreise der Welt, steht BAMBI seit jeher für ihre Würdigung. Auch in diesem Jahr sind drei herausragende Künstler in der Kategorie „Schauspieler National“ nominiert. Lars Eidinger, Tom Schilling und Sabin Tambrea haben die Chance auf das begehrte goldene Reh.
1976 in Berlin geboren, steht Lars Eidinger bereits im Alter von 10 Jahren zum ersten Mal vor der Kamera. Ausgebildet an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, gehört er ab dem Jahr 2000 zum Ensemble der Berliner Schaubühne und wird bekannt für seine Interpretationen der Titelrollen in den Inszenierungen „Hamlet“ und „Richard III.“. Der Durchbruch als renommierter Schauspieler gelingt dem 48-Jährigen mit zahlreichen Rollen im Kino und Fernsehen. Neben seiner schauspielerischen Laufbahn ist Eidinger als Fotograf erfolgreich und stellt seine Arbeiten international aus. Als leidenschaftlicher DJ etabliert er die Eventreihe „Autistic Disco“. Für seine Hauptrolle als Sohn einer gefühlskalten todkranken Mutter im Kinofilm „Sterben“ ist Lars Eidinger für den BAMBI 2024 in der Kategorie „Schauspieler National“ nominiert.
„Lars Eidinger wandelt auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, wenn er uns in ‚Sterben‘ auf eine abenteuerliche Reise durch die Geschichte einer dysfunktionalen Familie mitnimmt. Wie er in der Rolle eines Dirigenten sein künstlerisches Schaffen gegen private Katastrophen verteidigen muss, ist berührend. Unter der vermeintlich kühlen Beherrschtheit seiner Figur lässt er tiefe Gefühle spüren, die sich irgendwann nicht mehr unterdrücken lassen. Wie er den Dirigenten mit Freunden und Verwandten, alle belastet durch schwere existenzielle Probleme, kommunizieren lässt, ist stets auf den Punkt genau. Lars Eidinger als Fels im Chaos verleiht seiner Figur in ‚Sterben‘ größte Authentizität."
so die BAMBI-Jury in ihrer Begründung
„Sterben“ wurde mit dem Deutschen Filmpreis in Gold für die beste deutsche Produktion ausgezeichnet.
Geboren 1982 in Ost-Berlin, entdeckt Tom Schilling schon als 5-Jähriger seine Leidenschaft für das Schauspiel. Zahn Jahre später wird er Teil des Berliner Ensembles. Mit der Rolle des Internatsschülers Janosch Schwarze gelingt ihm im Spielfilm „Crazy“ (2000) der große Durchbruch. Es folgen die Produktionen „Napola – Elite für den Führer“ (2004) und „Werk ohne Autor“ (2018). Im Fernsehen spielt er in den Mehrteilern „Das Adlon. Eine Familiensaga“ (2012) und „Unsere Mütter, unsere Väter“ (2013). Als Musiker und Sänger ist er mit seiner Band „Tom Schilling & The Jazz Kinds“ erfolgreich und regelmäßig auf Tournee. Für seine Hauptrolle eines Aussteigers im Spielfilm „Eine Million Minuten“ ist Tom Schilling für den BAMBI 2024 in der Kategorie „Schauspieler National" nominiert. Mit 1,2 Millionen Zuschauern zählt der Kinofilm zu den drei erfolgreichsten deutschen Filmen des Jahres.
„Tom Schilling ist ein Meister der feinen Töne. Er zeigt uns in ‚Eine Million Minuten‘ einen Mann, der sein Leben und das seiner Familie grundlegend umkrempelt und erst allmählich begreift, welche neuen Welten sich für alle auftun. Er spielt den klassischen Workaholic, der über der Leidenschaft und der Loyalität zu seinem Job die Familie vernachlässigt. Als er beschließt, mit seiner Ehefrau und den gemeinsamen zwei Kindern für zwei Jahre auszusteigen und die Welt zu bereisen, nimmt er das anfangs wie eine seiner Business-Entscheidungen als erfolgreicher Manager. Schritt für Schritt kommt er seiner Tochter näher, die sich eine Million Minuten Zeit für Schönes gewünscht hatte. Schritt für Schritt entdeckt er die Liebe zu seiner Frau aufs Neue. Tom Schilling legt seine Figur als charakteristischen Normalo an, der eine Reise zu seinen vergessenen Sehnsüchten antritt. Er lebt im Film einen Traum, den viele hegen, und bringt uns die Figur und ihre Wandlung dadurch berührend nahe."
urteilt die BAMBI-Jury
Tom Schilling erhielt 2013 einen BAMBI für „Unsere Mütter, unsere Väter“.
Sabin Tambrea wird 1984 im rumänischen Targu Mures geboren und steht als Solist des Kinderchors im Theater Hagen mit sechs Jahren zum ersten Mal auf einer Bühne. Seine Ausbildung absolviert er an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und spielt währenddessen am Berliner Ensemble. Als „Ludwig II.“ (2011) bringt er im gleichnamigen Historiendrama den bayerischen Märchenprinzen in die Kinos und wird dafür mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Beim TV-Publikum ist er außerdem für seine Rollen in den Mehrteilern „Ku’damm 56“ (2016), „Ku’damm 59“ (2018), „Ku’damm 63“ (2021) und „Babylon Berlin“ (2020) bekannt. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler überzeugt er als Autor der Romane „Nachtleben“ (2021) und „Vaterländer“ (2024). Für seine Rolle des Schriftstellers Franz Kafka im Kinofilm „Die Herrlichkeit des Lebens“ ist Sabin Tambrea nominiert für den BAMBI 2024 in der Kategorie „Schauspieler National“.
„Mit großer Sensibilität verwandelt sich Sabin Tambrea in Franz Kafka. Wie er den von Selbstzweifeln, familiären Verwerfungen und Krankheit geplagten Autor verkörpert, zeugt von tiefem Einfühlungsvermögen. Kafka erscheint wie ein aus der Zeit und aus der Welt gefallenes Wesen, Tambrea macht ihn nahbar, lässt ihn durch sein Spiel aber eine Handbreit über dem Boden schweben. Sabin Tambrea beweist in ‚Die Herrlichkeit des Lebens‘ sein außerordentliches Talent für die Verkörperung komplizierter Charaktere. Sein Respekt vor der historischen Persönlichkeit Kafka und dessen Manierismen ist stets spürbar, jede schauspielerische Eitelkeit wird hintangestellt."
so die BAMBI-Jury in ihrer Begründung
Mit BAMBI werden seit 1948 Persönlichkeiten geehrt, die Deutschland besonders berühren, Herausragendes leisten und Vorbilder für die Menschen in Deutschland sind. Dieses Jahr wird die Auszeichnung in voraussichtlich zwölf Kategorien vergeben. Medienpartner von BAMBI ist Prime Video. BAMBI wird am 7. November 2024 zur Primetime live aus den Bavaria Filmstudios gestreamt.
Zum zweiten Mal in Folge findet die BAMBI-Verleihung in München statt, gefördert durch die Bayerische Staatskanzlei. Streaming-Dienst Prime Video überträgt als neuer Medienpartner die Verleihung live. Offizielle BAMBI-Partner sind in diesem Jahr Aigner, Chauffeur-Service Blacklane, Chopard, Elasten Trinkkollagen, HolidayCheck, IhreApotheken.de, Marc Cain, Real Techniques sowie Schwarzkopf und Yacht-Magazin. Zudem unterstützen die Partner Augustiner, Canonita, Champagne Laurent-Perrier, Degussa, Depot, Edeka, Masi, mey und Staatl. Fachingen die Verleihung.