Interview
26.03.2024

Innovation und Zusammenarbeit: Die Superkräfte hinter Burda Procurement

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Heute im Interview: Nils Honerla, Director Procurement und neues Mitglied der Geschäftsleitung von Burda Procurement. Wie er die neue Position angeht, Herausforderungen bewältigt – und was Batwoman damit zu tun hat, verrät er hier.

Herzlichen Glückwunsch, lieber Nils! Du wurdest im Januar als Nachfolger von Roman Miserre neuer Geschäftsführer bei Burda Procurement. Was hast Du vorher alles gemacht und was zeichnet Dich aus?

Erst einmal vielen Dank für die Glückwünsche! Mein bisheriges Berufsleben war von der Pike auf vom Einkauf geprägt und führte mich von der Einkaufsberatung bei KPMG hin zu Burda Procurement, wo ich bereits seit 2017 tätig bin. Somit hatte ich das große Glück, die Transformation, die Burda Procurement mit Roman durchlaufen hat, von Beginn an mitzugestalten und verschiedene Projekte, wie die Implementierung unserer digitalen Einkaufslösung Coupa, erfolgreich abschließen. Doch auch die Zukunft, die ich nun als neuer Geschäftsführer von Burda Procurement proaktiv angehen kann, hält nicht zuletzt durch die AI-Transformation einige Herausforderungen bereit. Aber mit einem analytischen Ansatz, der Kraft aus Bewährtem und der Offenheit für Neues, ist das eine schöne Challenge. Außerdem habe ich ein starkes Team im Rücken und Daniela Vorbauer in der Geschäftsleitung, das macht mir jetzt schon in den ersten Wochen sehr viel Freude!

Euer Team hat im „Culture Deck“ ganz klar festgelegt, welche Werte Euch wichtig sind. Kannst Du uns kurz erklären, welche das sind und wie Ihr die als Team im Alltag erlebbar macht?

Unsere Kultur bei Procurement by Burda basiert auf den vier zentralen Werten Unternehmertum, Innovation, Zusammenarbeit und Freude sowie Grundwerte, die die Art und Weise wie wir als Einkauf agieren, unser Miteinander im Team und die Zusammenarbeit mit unseren Klienten definieren. Das darf natürlich nicht nur schick klingen, sondern muss auch aus unserer Mitte heraus gelebt werden. Getreu dem Motto: „Wir müssen das, was wir sagen, auch tun. Und wir müssen das, was wir tun, dann auch sein.“ Deshalb wird unser Culture Deck auch regelmäßig konstruktiv diskutiert und ist ebenso Teil unseres Einstellungsprozesses, um bereits vorher zu erkennen, ob jemand zu uns passt bzw. wir zu ihm/ihr passen.

Als Maskottchen habt Ihr auf Eurer Homepage eine Batgirl-Superheldin. Was sind denn Eure Superkräfte?

Unsere Batwoman ist eine Weiterentwicklung unserer früheren Batman-Figur und steht symbolisch für die Rolle, wie wir uns als Einkauf in unserem Konzern sehen. Wie auch Batman, der im Dunkeln agiert, um das Gute zu schützen, arbeiten wir als Einkaufsteam hinter den Kulissen, um den Konzern zu sichern und zu stärken. Auch hier, um diese Metapher aufrechtzuerhalten, möchten wir ein Schutzschild sein und sicherstellen, dass Einkäufe effizient, wirtschaftlich und im Einklang mit unseren Unternehmenswerten getätigt werden. Wir möchten ein gleichermaßen harter, aber auch kooperativer Verhandlungspartner sein, der nah an den Bedürfnissen unserer Fachbereiche agiert und sich den Herausforderungen schnell verändernder Marktbedingungen mit innovativen Lösungen stellt. Mit diesen Superkräften möchten wir in unserem Konzern dazu beitragen, Erfolge zu erzielen und stets einen Schritt voraus zu sein. Wie Batwoman eben.

Dein Vorgänger Roman Miserre hat Burda Procurement sehr geprägt und einen unternehmerisch denkenden Einkauf als "place to be" etabliert. Wo wirst Du Deine Akzente setzen?  

Da ich ja bereits seit 2017 an Bord bin und den Einkauf, wie er heute ist, auch als Teil der Geschäftsleitung mit aufgebaut habe, wird es aktuell nicht darum gehen, Bewährtes zu verändern. Viel wichtiger wird sein, genau dieser „Place to be“ zu bleiben, weiterhin die besten Leute davon zu überzeugen, dass unser Team der richtige Ort für sie ist und auch in den aktuell unruhigen Zeiten ein starker Partner unseres Unternehmens zu sein. Wie Herr Kallen in seiner Neujahrsansprache sagte, wird mangelndes Kostenmanagement in der Zukunft schnell existenzbedrohend. Dafür ist ein gut aufgestellter und unternehmerisch denkender Einkauf umso wichtiger.

Die Beschaffung hält nicht nur den Betrieb am Laufen, sondern spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Erreichung der wichtigsten Unternehmensziele. Was sind 2024 für Euch die größten Aufgaben?

Durch die Folgen der Inflation und der hohen Papier- und Energiepreise stehen wir weiterhin vor großen Herausforderungen. In diesem wirtschaftlichen Umfeld wird es zunehmend schwieriger, zusätzliche Einsparungen zu erzielen. Auf Anbieterseite sind wir zunehmend mit (künstlichen) Monopolen konfrontiert, hier muss es uns gelingen, wirklich als Unternehmensgruppe zu denken und die Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Gleichzeitig hat KI auch Einfluss auf die Leistungs- und Kostenstruktur unserer Lieferanten, das herauszuarbeiten und zu bewerten, wird uns 2024 sehr beschäftigen. Darüber hinaus hat das Thema Nachhaltigkeit und insbesondere die Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Bewertung von Lieferanten eine hohe Relevanz.

Was bringt Dich aus der Fassung und wie behältst Du einen klaren Kopf, wenn es mal etwas turbulenter zugeht?

Da man mir wohl eine gewisse Sachlichkeit nachsagt, bringt mich zum Glück so schnell nichts aus der Fassung.

Welcher Rat hat Dir auf Deinem eigenen Berufsweg bisher besonders geholfen und welche Tipps würdest Du Berufsanfängern geben? 

Viele Erfahrungen und vor allem Fehler muss man selbst machen, um wirklich daraus zu lernen. Meist ist es doch eher ein Umsetzungs- statt ein Erkenntnisproblem. Sollte es dennoch ein Tipp sein, fokussiere Dich auf die wesentlichen Dinge und sage auch mal ‚Nein‘. Darüber hinaus, viel lesen, neugierig bleiben, nie aufhören zu lernen und nicht der Illusion verfallen, dass es reicht, sich mit Dingen nur oberflächlich zu beschäftigen.

Apropos: Welche Rolle spielt KI bei Euch im Alltag und welche Tools nutzt Ihr in der Welt der Beschaffung?

Der Einfluss von KI wird auch in unserem Alltag zunehmend spürbar. Wenn ich mir jedoch die letzten 12 Monate anschaue, habe ich den Eindruck, dass wir dazu neigen den kurzfristigen Impact zu überschätzen und gleichzeitig den Impact, den KI in 3–5 Jahren haben wird, zu unterschätzen – wir legen heute die Grundlage, damit wir in 3–5 Jahren weiterhin erfolgreich und relevant sind. Wir haben uns im Einkauf bereits früh sehr intensiv mit KI beschäftigt und sind eine Entwicklungspartnerschaft mit dem Münchener Start-Up „askLio“ eingegangen, mit denen wir gemeinsam einen digitalen Einkaufsassistenten entwickeln. 

Worauf achtest Du, wenn Du als privater Einkäufer, sprich Kunde, unterwegs bist? Shoppst Du mehr vor Ort oder und was ist Dir da beim „Beschaffungsprozess“ wichtig?

Privates „Shopping“ ist nun wirklich kein Hobby von mir. Wenn es dann doch mal sein muss, dann oldschool und offline. Ich lege Wert auf gute Beratung und nicht zu viel Auswahl.

Stichwort Work-Life-Balance: Wie schaltest Du in Deiner Freizeit am besten ab? 

Da ich an der Ostsee aufgewachsen bin, liebe ich das Meer. Als Frühaufsteher stehe ich im Urlaub um 5 Uhr morgens bei Sonnenaufgang auf, um mitten in der Lübecker Bucht zu angeln. An den Wochenenden sind meine Frau und ich gerne mit unserem Hund in den Bergen unterwegs.

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Weitere Impressionen & Downloads

Im Januar ist Nils zum Geschäftsführer von BurdaProcurement aufgestiegen © jmk photography

Top Sparringspartnerin: Daniela Vorbauer, Director Sourcing © jmk photography

Mit Lotta, seiner Appenzeller Sennenhündin, geht Nils gerne in Österreich wandern © privat

Gemeinsam waren die beiden auch schon auf einer Norwegenreise am Nordkap © privat

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