Die BAMBI-Verleihung am 7. November in München feierte Menschen, die in schwierigen Zeiten Hoffnung, Mut und Freude schenken.
Margot Friedländer überlebte den Holocaust und wurde mit ihrer bewegenden Lebensgeschichte zu einem der größten Vorbilder unserer Zeit. Ihr unermüdlicher Einsatz für Toleranz und Verständigung, gegen das Vergessen und Antisemitismus macht sie zu einer der mutigsten Frauen unserer Gesellschaft. Margot Friedländer wird mit dem BAMBI 2024 in der Kategorie „Mut“ geehrt.
Margot Friedländer, eine Überlebende des Holocausts, kämpft unerschütterlich für Freiheit und Toleranz, gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit, das verdient unsere Hochachtung und höchsten Respekt. Ihre Mission für Menschlichkeit macht sie zu einem Vorbild. Wir verneigen uns vor einer mutigen Frau mit einem unendlich großen Herzen und einem eindringlichen Appell, den sie insbesondere an jüngere Generationen richtet: ‚Seid Menschen!‘
BAMBI-Jury
Verfolgt, Verjagt, Verehrt
1921 wird Margot Friedländer in Berlin als Tochter jüdischer Eltern geboren. Als die Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten lebensbedrohlich wird, will sie auswandern. Doch mehrere Versuche scheitern. Ihr Vater stirbt 1942 in einem Vernichtungslager der Nazis. Ihr Bruder Ralph wird 1943 von der Gestapo verhaftet. Ihre Mutter verlässt die damals 22-jährige Margot, um ihren 18-jährigen Sohn zu begleiten. Beide sterben im Konzentrationslager in Auschwitz (Polen). Um einer Entdeckung zu entgehen, versteckt sich Margot Friedländer in Berlin und verändert ihr Aussehen. 1944 wird sie dennoch verhaftet und in das Transitlager Theresienstadt im heutigen Tschechien verschleppt.
In Theresienstadt trifft sie auf Adolf Friedländer, den sie in Berlin während ihrer Tätigkeit als Schneiderin kennenlernte. Auch er hat seine Familie durch die Nazis verloren. Nach ihrer Befreiung heiratet das Paar und wandert 1946 in die USA aus. In New York, ihrem Zufluchtsort, arbeitet Margot Friedländer wieder als Änderungsschneiderin. Nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahr 1997 beginnt sie, ihre Erinnerungen aufzuschreiben. Ihre Autobiografie mit dem Titel „Versuche, dein Leben zu machen“ erscheint 2008.
Mit 88 Jahren kehrt Margot Friedländer 2010 in ihre Heimatstadt Berlin zurück und besucht Schulen und Bildungseinrichtungen, um ihre Geschichte zu erzählen. Sie sagt: „Ich spreche für die, die es nicht mehr können. Für die sechs Millionen Menschen, die man umgebracht hat, nur weil sie Juden waren“. 2023 gründet sie die Margot Friedländer Stiftung, die ihr Lebenswerk weiterführen soll und den Margot Friedländer-Preis an Personen verleiht, die sich gegen Antisemitismus und für Demokratie, Toleranz und Menschlichkeit einsetzen.
Margot Friedländer wurde vielfach geehrt, unter anderem mit dem Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, der Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin und der Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin.
BAMBI – Deutschlands wichtigster Medienpreis
Mit BAMBI werden seit 1948 Persönlichkeiten geehrt, die Deutschland besonders berühren, Herausragendes leisten und Vorbilder für die Menschen in Deutschland sind. Dieses Jahr wird die Auszeichnung in bis zu zwölf Kategorien vergeben. Die BAMBI-Preisverleihung wird am 7. November 2024 zur Primetime live aus den Bavaria Studios gestreamt.
Offizielle BAMBI-Partner 2024
Zum zweiten Mal in Folge findet die BAMBI-Verleihung in München statt, gefördert durch die Bayerische Staatskanzlei. Streaming-Dienst Prime Video überträgt als neuer Medienpartner die Verleihung live. Offizielle BAMBI-Partner sind in diesem Jahr Aigner, Chauffeur-Service Blacklane, Chopard, Elasten Trinkkollagen, HolidayCheck, IhreApotheken.de, Marc Cain, Real Techniques sowie Schwarzkopf, Dr. Barbara Sturm und Yacht-Magazin. Zudem unterstützen die Partner Augustiner, Canonita, Champagne Laurent-Perrier, Degussa, Depot, Edeka, Masi, mey und Staatl. Fachingen die Verleihung.