Die Bau- und Wohnzeitschrift Das Haus, eine Kooperation von BurdaVerlag und LBS, steht seit 75 Jahren auf einem festen Fundament
„Wie alt bist Du wirklich? Wie alt willst Du sein?“ „Longevity“ – gesunde Langlebigkeit ist ein mega Trendthema, das längst aus den USA bei uns angekommen ist. Die Forschung läuft auf Hochtouren und es ist eine ganz neue Branche daraus entstanden.
Hubert Burda Media hat den Komplex der Gesundheitsthematik über Jahre mit dem Health Lab by Burda, seinem starken Engagement im Zukunftspakt Apotheke und dem jüngsten Invest in IhreApotheken.de sowie dem umfangreichen journalistischen Portfolio aus dem Competence Center Health des BurdaVerlags zu einer wichtigen Kernkompetenz gemacht. Um dem Zukunftsthema Longevity eine Bühne zu geben, fand am 5. Dezember in der Münchner Burda Bar in der Arabellastraße das „My Life Longevity Forum“ statt. Manuela Kampp-Wirtz, CEO im BurdaVerlag, begrüßte die rund 80 Gäste, darunter Health-Journalist:innen, Business Partner:innen, Burda Expert:innen und Münchner Societyladys, die trotz Eis und Schnee zu dem Gesundheitsforum gekommen waren. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom exklusiven Event-Sponsor, dem Berliner Anti-Aging-Start-up Neotes.
Dorothe Kiefer, Brand Director Health beim BurdaVerlag, sieht in Self Care & Longevity viel Potenzial. „Menschen sind zunehmend daran interessiert, in ihre eigene Gesundheit zu investieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Dieser gesellschaftliche Wandel spiegelt sich in einer steigenden Nachfrage nach journalistisch geprüften Informationen, technologischen Lösungsansätzen, Produkten und Dienstleistungen wider, die das persönliche, individuelle Wohlbefinden unterstützen.“
Moderatorin Nina Ruge, Wissenschaftsjournalistin und My life-Kolumnistin, weiß aus Erfahrung, dass das Thema in unserer Gesellschaft immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Zu Recht. Denn die Zahl der Krankheiten steigt mit zunehmendem Alter und damit auch die Kosten für das Gesundheitswesen. Das Longevity-Ziel sei die Prävention und die Reduzierung von Krankheiten: „Zellkompetenzen früh stärken, sodass am Lebensende wesentlich weniger Therapien notwendig werden.“ Die passenden Zukunftstherapien? „Der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln, Hormontherapien, Medikamenten, Epigenetischer Reprogrammierung, Blutplasma-Therapien, Stammzellentherapien und Mitochondrien aus dem Bioreaktor.“ Das biologische Alter und damit die eigene Gesundheit könnten durch Ernährung, Bewegung, Lebensstil und Umwelt beeinflusst werden, wie die Autorin prägnant in ihren Büchern „Altern wird heilbar“ und „Verjüngung ist möglich“ beschreibt und sie setzt vieles davon aus Überzeugung um.
Ebenso überzeugt von diesem Zukunftsthema ist Thilo Kaltenbach, Senior Partner bei Roland Berger und gelernter Apotheker. Der Gesundheitsexperte stellte die Studie der Unternehmensberatung „Future of health V – Long and healthy life“ vor, für die weltweit 2.350 Gesundheitsverbraucher:innen interviewt wurden. Der Trend: „Alle wollen länger und gesünder leben und ihre kognitiven Fähigkeiten erhalten.“ Das könne mit neuen Therapien auch erreicht werden. Doch leider: „Altern ist als Krankheit nicht anerkannt, daher gibt es keine erstattbare Indikation.“ Aber es gebe eine Zahlungsbereitschaft für präventive Leistungen, die nicht von der Kasse abgedeckt würden. Und „Healthcare“ mit regelmäßigen medizinischen Check-ups und Nahrungsergänzungsmitteln sei immer noch sinnvoller als „Sickcare“.
Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch, dass sich das Vertrauen in diese neuen Behandlungsmethoden wie Zell- und Gentherapien noch entwickeln muss: 74 Prozent der Befragten gaben an, dass sie präventive Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung Medikamenten zur Gewichtsreduktion vorziehen. Als entscheidende Faktoren für ein längeres Leben nennen die Teilnehmer nicht pharmazeutische Präparate, sondern zuerst eine gesunde Ernährung (59 Prozent), nicht zu rauchen (52 Prozent) und keinen Alkohol zu trinken (41 Prozent). Aber immerhin über 50 Prozent würden eine Hormon- oder Stammzellentherapie in Anspruch nehmen, wenn der Nutzen wissenschaftlich bewiesen wäre. Und das Vertrauen in Ärzte, Krankenhäuser und Apotheker sei überraschend groß. Die Branche boomt: Das Marktvolumen für Longevity-Produkte und Dienstleistungen würde heute schon 30 Milliarden US-Dollar betragen. Dazu sei nach konservativen Schätzungen ein jährliches Wachstum um fünf Prozent bis 2033 prognostiziert.
Gute Nachrichten also für Irmi Huber, Co-Founder und Managing Director des Berliner Anti-Aging-Start-ups Neotes, das gerade neue Investoren gewonnen hat. Die Ärztin setzt sich seit über 25 Jahren dafür ein, dass innovative Behandlungsmethoden für die breite Bevölkerung verfügbar gemacht werden, wie die heute 60-Jährige erläuterte. Und das mit Überzeugung, denn: „Wir sind nicht nur spätberufene Gründer, wir sind auch die Zielgruppe!“
Ihr Ansatz: „Durch die jüngsten Forschungsergebnisse zur Messung des biologischen Alters, haben wir die Möglichkeit, nicht nur Altersintervention zu messen, bspw. mit dem selbst entwickelten Neotes „bioAge Test“, sondern auch epigenetische Erkrankungshinweise zu bekommen“ so Dr. Irmi Huber. Longevity sei eine Lebenseinstellung und ein Entschluss, sagte Huber. Denn die DNA würden nur 30 % des Alterungsprozesses ausmachen, die DNA Epigenetik, also das Zusammenspiel von Genen und Umwelt, dagegen 70 %. Also könne man mit Sport und Bewegung, Ernährung, Nahrungsergänzungsmitteln und sozialer Gesundheit, wenig Stress und gutem Schlaf gesundheitlichen Beschwerden und Krankheiten entgegenwirken und sein biologisches Alter verjüngen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion gab es noch viele Fragen zum Thema Mikronährstoffe, Kältekammer, Sauna, Hypoxie-Hyperoxie-Therapie und vielem mehr. Und, so die einhellige Meinung, regelmäßiger Sport, Kalorienreduktion und intermittierendes Fasten seien nach wie vor unverzichtbare Maßnahmen, um seine Lebenserwartung 10-15 Jahre zu verlängern. Ohne Disziplin geht dabei leider nichts.
Longevity ist eine Lebenseinstellung. Aber päpstlicher als der Papst muss man bei dem ganzen Prozedere auch nicht sein. Longevity-Expertin Nina Ruge zum Beispiel gönnt sich regelmäßig ein bis zwei Gläser Wein beim Abendessen mit Freunden. Der Wein stammt übrigens von ihrem eigenen Weingut, der Villa Santo Stefano in der Toskana. Zu Longevity gehören schließlich auch Lebensfreude, soziale Kontakte und Genuss.