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Wie kann es gelingen, die Welt von morgen nachhaltig zu gestalten? Was muss die Politik leisten, um die ökologischen Folgen des modernen Lebens abzuschwächen? Wie sieht der Städtebau der Zukunft aus? Wie nachhaltig sind unsere Supermärkte? Diese und weitere Fragen diskutierte der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gerd Müller mit dem Architekten Christoph Ingenhoven, der Leiterin für Corporate Responsibility bei Aldi-Süd Julia Adou, der Influencerin Louisa Dellert, dem Focus Chefredakteur Robert Schneider und weiteren Gästen vergangene Woche beim Focus Inner Circle in Düsseldorf.
Der grüne Knopf
Am selben Tag wurde außerdem ein Jahr „Grüner Knopf“ gefeiert. Die Initiative ist eines der größten Projekte des Bundesentwicklungsministers. Es ist das erste staatlich zertifizierte Siegel für ökologisch und sozial fair hergestellte Textilien.
„Ausgangspunkt war der dramatische Unfall in der Textilfabrik Rana Plaza. Tausende Menschen sind dort verunglückt. Ich habe diese und andere Fabriken in Bangladesch und anderen Ländern besucht und gesehen, unter welchen Bedingungen die Menschen dort Textilien für uns produzieren. Uns ist klar geworden: Das kann nicht die Zukunft für unsere Mode sein. Wir brauchen andere Standards. Die Textilbranche ist eine der ökologisch schwierigsten Branchen mit den höchsten Umwelteffekten. Beim 'Grünen Knopf' haben wir sechsundvierzig Standards. Etwa reduzieren wir ganz gezielt den Einsatz von Chemikalien.“
Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Nachhaltigkeit ist eine gewaltige politische Aufgabe
Christoph Ingenhoven wies auf die zentrale Rolle der Ressourcenwahl beim Bau eines Gebäudes hin: „Die Bauindustrie verursacht bis zu fünfzig Prozent des Energie- und Ressourcenverbrauchs unseres Planeten. Außerdem produziert sie fast fünfzig Prozent des Abfalls. Mit heute verfügbaren Mitteln kann man schnell die Hälfte der Ressourcen und Energie sparen, die man sonst aufwendet“, so der Architekt. Besonders nimmt er die Politik in die Pflicht: „Natürlich kann jedes Individuum seinen Teil zu einer besseren Umwelt beitragen, insgesamt würde ich jedoch sagen, dass es eine gewaltige politische Aufgabe ist.“ „Da gebe ich Ihnen Recht. Kein Unternehmen und kein Konsument alleine kann die Klimakrise stoppen“, stimmte Julia Adou Ingenhoven zu. Weiter fordert sie von den politisch Verantwortlichen: „Wir brauchen Bonus-Programme für diejenigen unter uns, die ihren Teil leisten. Außerdem kann und muss Nachhaltigkeit in einigen Bereichen verpflichtend für alle gelten. Wir können nicht als einziger Discounter in Deutschland sagen: Ab jetzt wird’s teuer.“
Mit Disziplin und Abstand
Das Team des Focus hat sich nach dem monatelangen coronabedingten Ausbleiben sämtlicher Veranstaltungen besonders gefreut, für den Inner Circle unter dem Motto „Nachhaltigkeit“ wieder spannende Gäste einzuladen. „Wir haben sehr aufwändige Hygienevorkehrungen getroffen und dafür viele positive Rückmeldungen unserer Gäste bekommen. Es zeigt sich, dass solche Veranstaltungen möglich sind, was uns sehr freut. Die Gäste waren sehr diszipliniert, man hält sich an die Abstände – es funktioniert. Und die Focus-Familie mal wieder um sich zu haben, ist ein gutes Gefühl“, sagte Focus-Strategiedirektor Sebastian Doedens am Rande der Veranstaltung.
Einig waren sich an diesem Abend alle: Die gesamte Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen, für die neue Lösungen gefunden werden müssen.