Steffi Czerny und Maria Furtwängler holen Expert:innen aus Politik, Technologie, Wirtschaft und Kultur auf die DLD Nature Bühne, um Allianzen zu schmieden und gemeinsam an Lösungen für den Schutz der Biodiversität zu ar…
Ein Blick auf die Börse zeigt das gängige Spiel: Geld wird investiert, um daraus idealerweise noch mehr Geld zu machen. Inzwischen reichen hohen Renditen und Margen aber häufig nicht mehr aus – vielmehr geht es darum, mit Investments auch etwas Gutes zu tun. Nachhaltig soll es sein. Nachhaltigkeit ist schließlich das Thema der Stunde und ein Blick in die Zukunft zeigt: sie bleibt relevant – für Investments, aber auch für Unternehmen selbst. Im Rahmen der DLD All Stars sprachen Visionär:innen, digitale Vorreiter:innen, und Expert:innen wie Burda-CEO Paul-Bernhard Kallen, Ben Horowitz und Sir Ronald Cohen darüber, wie eng diese Bereiche miteinander verflochten sind und welche Änderungen uns diesbezüglich künftig erwarten.
Geld allein macht nicht glücklich – deswegen verlangen Investoren neben steigenden Kursen mittlerweile noch einen zusätzlichen Wert, der der Menschheit etwas zurückgibt. Der Wunsch, in Unternehmen zu investieren, die sich beispielsweise für faire Arbeitsbedingungen und die Umwelt einsetzen, wächst. In der Fachsprache spricht man hierbei von Impact Investing. Sir Ronald Cohen ist Experte auf diesem Gebiet und erklärte bei den DLD All Stars, „dass bereits 40 Billionen Dollar an Investorengeldern an Unternehmen gehen, die die Umwelt nicht nur weniger verschmutzen, sondern sogar verbessern.“ Gemeinsam mit ihm diskutierte Michael Diederich (HypoVereinsbank), der verriet: „Wir helfen vor allem Social Entrepreneurs, die es sonst schwer hätten, eine Finanzierung zu bekommen.“ Laut Cohen sei in der Investmentszene bereits eine Revolution im Gange, die auf das Thema Nachhaltigkeit setze. Trotzdem sei es noch ein weiter Weg, bis Nachhaltigkeit in Unternehmen tatsächlich messbar sei und somit noch mehr Investoren angesprochen würden. Diederich ergänzte: „Das wird nicht über Nacht passieren. Man braucht Partner, um das zu schaffen.“
Erfolgreiche Partnerschaften sind in der Investmentszene ohnehin essenziell. Aber nicht nur darauf kommt es an, sondern auch auf das eigene Team. Niklas Zennström gründete einst Skype – ein Tool, das aktuell vermehrt dafür genutzt wird, um mit den eigenen Mitarbeiter:innen, Kolleg:innen und Geschäftspartner:innen in Kontakt zu bleiben. Im Gespräch mit Investor Ben Horowitz (AndreessenHorowitz) stellten beide fest, dass es bei Unternehmen vor allem um eine gute interne Kultur geht. „Das fängt bei den Gründern an“, so Zennström, „sie sind der Kern des Teams und es liegt an ihnen, starke Mitarbeiter:innen um sich herum aufzubauen.“ Horowitz teilte dabei einen Rat, den er auch vielen Entrepreneurs mit auf den Weg gibt.
„Das Wichtigste am Unternehmen ist nicht, wie viel Geld man verdienen wird oder was das Endprodukt sein wird. Das wichtigste ist Zeit. Die Zeit, die man in das Unternehmen investiert.“
Ben Horowitz, AndreessenHorowitz
Für viele Arbeitnehmer:innen sei es relevanter, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen behandeln und dass ihre Arbeit nachhaltig ist. Horowitz sagte außerdem, dass es wichtig sei, keine Monokultur aufzubauen, sondern ein Umfeld zu schaffen, indem sich alle wohlfühlen können.
Apropos Unternehmenskultur: In der aktuellen Corona-Pandemie hat diese sich oftmals verändert. Aber die Pandemie führte auch dazu, dass sich die Interessen von großen Investmentfirmen auf andere Bereiche als zuvor konzentrierten. Jim Breyer (Breyer Capital) erklärte im Gespräch mit Burda-CEO Paul-Bernhard Kallen: „Nie zuvor war es wichtiger, ein globaler Investor zu sein.“ Viele bahnbrechende medizinische Technologien kämen vor allem aus Europa und China. Breyer war einer der ersten Venture-Capitalists, die einst in Facebook investiert hatten und lag damit goldrichtig. Seine Prognose für die Investment-Zukunft: Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin.
„Sie ist multidisziplinär, sie ist global. Die Zusammenführung dieser Expertisen hat etwas Faszinierendes, mit dem wir einen großen Unterschied machen können.“
Jim Breyer, Breyer Capital
Ob es sich um die Entwicklung von Impfstoffen, Prognosen, die klinische Entwicklung oder um Verbesserung im Austausch von Patienten und Ärzten handele – KI biete gerade in diesem Segment viele Möglichkeiten.
Alle Sessions der DLD All Stars können hier nachträglich angesehen werden. Weitere Informationen zu den Vorträgen des virtuellen Festivals finden Sie hier.