Burda Style und die Tribute to Bambi Stiftung rufen zur Charity-Aktion „mit Liebe gemacht“ auf. Gesammelt werden selbst genähte Frühchen-Sets und Inkubator-Abdeckungen, um Frühgeborene und ihre Familien zu unterstützen.
Es ist 70 Jahre her, dass die erste Ausgabe der heutigen Burda Style, damals „burda Moden“ mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren erschienen ist. „Einen Mann hat jetzt die Käte, weil sie nach burda Moden nähte“ lautete der Werbeslogan der neuen Modezeitschrift. Herausgeberin Aenne Burda hatte eine Mission: Frauen Selbstbewusstsein schenken – dank ihrer Nähzeitschrift wurde es allen möglich, schicke, modische Kleidung selber zu nähen. Damit traf Aenne den Nerv der Zeit, denn das Geld für Mode war knapp und so erfüllte die „burda Moden“ die Träume von Millionen Frauen. Innerhalb dieser letzten 70 Jahre hat sich die Welt der Mode stetig verändert. Aenne Burda brachte viele Trends aus Paris, Mailand und Hollywood Ausgabe für Ausgabe ins Heft und auf die Schnittmuster – nur in alltagstauglich, mit perfekter Passform, verständlichen Anleitungen und nachvollziehbaren Styling-Tipps. Wir betrachten in dieser Serie „Sieben Jahrzehnte Modetrends mit Burda Style“ die Mode von den Fünfzigern bis hin zu den modernen 2010er Jahren und beobachten, wie die Burda Style sich während dieser Jahre entwickelt hat. Begleiten Sie uns auf einer modischen Zeitreise durch die letzten sieben Dekaden! Heute: Die Siebziger.
Glam, Punk & Flower-Power
Durch die Ölkrise (1973) wurden die Menschen dafür sensibilisiert, sparsamer mit Rohstoffen umzugehen. Spätestens nach der Krise wurde es für deutsche Frauen selbstverständlich, ihre Mode selbst zu stricken, zu häkeln oder zu schneidern. Die „burda Moden“ machte selbst hergestellte Mode für alle zugänglich. Die 70er Jahre gelten als Ursprung vieler verschiedener Moderichtungen – darunter die Hippie Flower-Power-Mode, die eher radikale Punk-Mode, detailverliebte Cowboy-Styles sowie der unbeschwerte Glam der 70er-Discobewegung. Die Disco-Styles wurden durch Schlaghosen und Plateauschuhe in grellen Farben aus Lurex, PVC und Satin ausgemacht. Ein weiterer angesagter Stoff der 70er war die Kunstfaser. Dadurch, dass Polyester günstig produziert werden konnte, entwickelte sich der Stoff schnell zu dem Stoff der 70er. Das Lebensgefühl der 70er Jahre war freizügiger, rebellischer und bunter als in den Jahrzehnten zuvor – und das spiegelte sich auch in der Mode wider. Sehr beliebt waren High-Waist Schlaghosen, kombiniert mit Blusen aller Art: Hemd- und Poloblusen, Modelle mit großen Krägen oder mit Trompetenärmeln – die Mode der 70er war vielfältig. Zu ihren Kleidern trugen Frauen Accessoires wie Hüftgürtel, große Sonnenbrillen und weite Hüte.
„Burda Moden“ in den 70er Jahren
Anfang der 70er Jahre arbeitete Designer Wolfgang Joop noch für das Konkurrenzprodukt „Neue Mode“ in Hamburg – bis Aenne Burda ihn abwarb und er fortan für die „burda Moden“ arbeitete. Nach den Spezialheften zum Stricken und Häkeln, zur Schulkindermode, Brautkleidern und Trachtenmode, die in den 60er Jahren zu der „burda Moden“ hinzukamen, erschuf Aenne Burda 1970 eine Burda-Versuchsküche und veröffentlichte das erste „Burda Kochbuch 1“ mit 300 Sammelrezepten. Das Buch verkaufte sich 1,5 Millionen Mal. Der nächste Meilenstein der „burda Moden“ wurde 1973 erreicht: Die Druckauflage betrug erstmals zwei Millionen Exemplare. Ein Jahr später wurde das Nähmagazin in 18 Sprachen übersetzt und in 112 Ländern publiziert, von der Schweiz bis nach Südamerika – Aenne Burda eroberte die Welt.