Burda Style und die Tribute to Bambi Stiftung rufen zur Charity-Aktion „mit Liebe gemacht“ auf. Gesammelt werden selbst genähte Frühchen-Sets und Inkubator-Abdeckungen, um Frühgeborene und ihre Familien zu unterstützen.
Es ist 70 Jahre her, dass die erste Ausgabe der heutigen Burda Style, damals „burda Moden“ mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren erschienen ist. „Einen Mann hat jetzt die Käte, weil sie nach burda Moden nähte“ lautete der Werbeslogan der neuen Modezeitschrift. Herausgeberin Aenne Burda hatte eine Mission: Frauen Selbstbewusstsein schenken – dank ihrer Nähzeitschrift wurde es allen möglich, schicke, modische Kleidung selber zu nähen. Damit traf Aenne den Nerv der Zeit, denn das Geld für Mode war knapp und so erfüllte die „burda Moden“ die Träume von Millionen Frauen. Innerhalb dieser letzten 70 Jahre hat sich die Welt der Mode stetig verändert. Aenne Burda brachte viele Trends aus Paris, Mailand und Hollywood Ausgabe für Ausgabe ins Heft und auf die Schnittmuster – nur in alltagstauglich, mit perfekter Passform, verständlichen Anleitungen und nachvollziehbaren Styling-Tipps. Wir betrachten in dieser Serie „Sieben Jahrzehnte Modetrends mit Burda Style“ die Mode von den Fünfzigern bis hin zu den modernen 2010er Jahren und beobachten, wie die Burda Style sich während dieser Jahre entwickelt hat. Begleiten Sie uns auf einer modischen Zeitreise durch die letzten sieben Dekaden! Heute: Die Fünfziger.
Eleganz & Klassik
In den 50er Jahren galt die Mode als wahres Statussymbol, denn nach den Kriegsjahren freuten sich die Menschen über Veränderungen und neuartige Fashion-Trends. Hosen galten als männlich und wurden von gutgekleideten Damen fast gar nicht mehr getragen; Röcke und Kleider hingegen waren die Kleidungsstücke der Fifties. Der Schnitt der Kleider wurde wieder kürzer, strahlte jedoch trotzdem Eleganz und Extravaganz aus. Frauen waren stolz auf ihre Weiblichkeit und präsentierten diese mit ihrer Wespentaille gerne in hautengen Bleistiftröcken mit enganliegenden Blusen. Bis der „New Look“ von Christian Dior zum Trend wurde – wadenlange, weit ausgestellte Röcke, sogenannte Petticoats, wurden nun mit stark taillierten Kostümen kombiniert. Weiche Schulterpartien, eine schmale Taille und runde Hüften prägten den Stil, der sich durch das gesamte Jahrzehnt zog. Die Auftritte von Grace Kelly in eleganten Twinsets, ausgestattet mit Perlenkette und weißen Handschuhen, galten als Inbegriff des Fifties-Stils und verkörperten Perfektion und Anmut.
„Burda Moden“ in den 50er Jahren
Schnittmuster gab es zwar bereits im 19. Jahrhundert, Aenne Burda aber erfand sie neu und druckte sie im Verlag ihres Mannes, den sie im Jahr 1949 übernahm. Die „burda Moden“ zählte schnell zu den größten Zeitschriften für Hobbyschneiderinnen weltweit. Im Jahr 1952 begann der Modeverlag damit, Einzelschnittmuster zu produzieren: Zwei Mal jährlich erschienen die Schnitt-Kataloge mit neuen Kollektionen für Erwachsene und Kinder – mit jeweils fast 700 Modellen. Die Einzelschnitte mit präzisen und gleichzeitig einfachen Step-by-Step-Anleitungen und verschiedenen Schwierigkeitsgraden machten es nicht nur geübten Hobbyschneiderinnen, sondern auch Anfänger möglich, sich angesagte Mode selbst zu nähen. Neben den üblichen Größen wurden auch Schnittmuster für Lang- sowie Kurz-Größen und Plus-Modelle angeboten: Aenne Burda ließ die Frauen erst einmal vermessen, damit sie die tatsächlichen Kleidergrößen ermitteln konnte – und so versprachen Burda-Schnitte die perfekte Passform für jeden. Im Februar 1957 erreichte die verkaufte Auflage der Modezeitschrift erstmals eine halbe Million Exemplare. Nicht nur die Auflage wuchs, der Aenne Burda Verlag vergrößerte sich auch räumlich, als Aenne Burda 1954 den nach dem Architekten benannten „Eiermann“-Bau errichten ließ – das neue Verlagsgebäude in Offenburg.