BurdaDruck und getting better
15.03.2023

So „bio“ ist (jetzt) BurdaDruck

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Seit Mitte des vergangenen Jahres wird das auflagenstärkste Kundenmagazin des Bio-Handels Schrot & Korn bei BurdaDruck in Nürnberg gedruckt. Es geht um meinungsbildende Themen zu Ernährung, Ökologie und Nachhaltigkeit, für Leser:innen, denen eine nachhaltige und bewusste Lebensweise äußerst wichtig ist. Dementsprechend hoch ist der Anspruch an den gesamten Druckprozess und die Ressource Papier. Die unternehmensweite Nachhaltigkeitsstrategie von getting better und BurdaDruck überzeugten den Bio Verlag zu einer langfristigen Kooperation. Thomas Hebes, verantwortlicher Verfahrenstechniker und Nachhaltigkeitsexperte bei BurdaDruck, erklärt im Interview, weshalb der Tiefdruck ein nachhaltiges Druckverfahren ist, ob Print tatsächlich nachhaltiger als Digital sein kann und warum der Druck einer Bio-Zeitschrift nicht im Widerspruch zu den ökologischen Werten und Inhalten des Magazins steht.

Seit acht Monaten wird bei BurdaDruck das meistgelesene Kundenmagazin im Bio-Fachhandel Schrot & Korn aus dem Kosmos des Bio Verlag gedruckt. Dabei erreichen die Themen rund um Umweltschutz, gesunde Ernährung und Gesundheit monatlich rund 1,6 Mio Leser:innen.

Was ist das Besondere an dieser neuen Kooperation, Herr Hebes?

„Der Bio Verlag hat sich nach 25 Jahren Zusammenarbeit mit einer Druckerei für BurdaDruck als neuen Partner entschieden. Darauf sind wir sehr stolz“, sagt Thomas Hebes, Verfahrenstechniker bei BurdaDruck. „Denn es zeigt, dass wir mit unserem unternehmensweiten Nachhaltigkeitsprogramm getting better auf dem richtigen Weg sind und die Maßnahmen bei BurdaDruck von außen positiv wahrgenommen und verstanden werden. Die DNA des Bio Verlags ist Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein. Daraus ergaben sich im Vorfeld sehr hohe Ansprüche an den Druckprozess ihres Kundenmagazins, die wir mit unseren Leistungen sehr gut erfüllen können.“

Mit welchen nachhaltigen Aspekten konnte BurdaDruck vor allem punkten?

Zu nennen wären hier beispielsweise unsere Zusammenarbeit mit regionalen Papierzulieferern und damit kurzen Transportwegen, unsere hohe Papierqualität entsprechend dem Blauen Engel-Siegel (100% Recyclingpapier), unsere langjährige EMAS-Zertifizierung und unser nachhaltiges Energiemanagement (Kraft-Wärme-Koppelungs-Anlage, 100% Ökostrom). Sowie die Überzeugung seitens des Bio Verlags, dass unsere getting better-Strategie stark Impact-orientiert ist und Burda durch seine zielgerichteten Maßnahmen Verantwortung für den Klima- und Umweltschutz übernimmt. Damit und mit der Argumentation für den Tiefdruck haben wir schlussendlich jede einzelne Mitarbeiter:in des Bio Verlags überzeugt, die als Eigentümer ein umfassendes Mitspracherecht bei jeder Geschäftsentscheidung haben.“

Zahlreiche Kommentare in den sozialen Medien verweisen immer wieder auf den Widerspruch von Nachhaltigkeit und Druck. Darf eine Zeitschrift, die sich inhaltlich vor allem mit Nachhaltigkeits- und Umweltthemen auseinandersetzt, überhaupt gedruckt werden?

„Die Antwort ist ein ganz klares ‚ja‘, betont Thomas Hebes. „Um das zu verstehen, muss man sich nur den CO₂-Wert ansehen, der sich aus dem Druck der Zeitschrift ergibt und mit digitalem Medienkonsum vergleichen. Ein Exemplar der Schrot&Korn hat den CO₂-Äquivalenzwert von 163,2 g CO₂e. Dies entspricht dem reellen Produktionswert. Zum Vergleich: eine E-Mail mit Anhang verbraucht rund 30g CO₂e., das Speichern des Anhangs ist hier noch nicht mit eingerechnet, auch nicht das oft mehrmalige Öffnen und Lesen. Eine Stunde Videostreaming erzeugt dagegen schon im Schnitt 3,2 kg CO₂e – je nachdem, mit welchen Geräten man das Video abspielt und welche Stromquelle eingesetzt wird. Greenpeace hat hierzu einen guten Vergleich gezeichnet: „Wird eine Papierzeitung länger als eine halbe Stunde gelesen, ist sie ökologischer als eine elektronische.“ Denn: CO₂ entsteht beim Druck einmalig bei der Produktion, bei digitalen Medien setzt sich der CO₂-Wert aus der Nutzung zusammen. Also ja, es macht Sinn, die Menschen über nachhaltige Themen aufzuklären und das in Form eines Printproduktes.“

Welche Argumente sprechen noch für den Druck?

„Ein gedrucktes Produkt spricht mehrere Sinne gleichzeitig an, ist meist langlebiger und kann mehrfach gelesen werden. Informationen werden so nachhaltiger wahrgenommen und im Gedächtnis gespeichert. Für mich persönlich bedeuten Print-Produkte vor allem auch Quality Time und Nachhaltigkeit. Am Beispiel der Zeitschrift Schrot&Korn lässt sich sehr gut zeigen, wie nachhaltig Print sein kann. Das Bio-Magazin wird im Tiefdruck gedruckt, dies ist ein ressourcenschonendes und damit nachhaltiges Druckverfahren“, erklärt Thomas Hebes.

Warum ist dieses Druckverfahren so nachhaltig?

„Weil so gut wie alle Rohstoffe und Materialien, die im Produktionskreislauf eingesetzt werden, wiederverwendet oder recycelt werden können. Der Druckprozess ist damit ein Paradebeispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft“, bestätigt Hebes.

„Fangen wir bei der Ressource Papier an. Produktionsbedingte Papierabfälle werden zu 100 Prozent an die Papierfabrik zurückgeliefert und dem Papierkreislauf zugeführt. Weitere Vorteile des Tiefdrucks: Die verwendeten Farben sind mineralölfrei, basieren auf nachwachsenden Rohstoffen und lassen sich sehr gut aufbereiten und recyclen. Auch die beim Druckprozess eingesetzten Metalle wie Kupfer, oder das Lösungsmittel Toluol, werden dem Materialkreislauf immer wieder zugeführt. Der Lebenszyklus eines Druckzylinders bestätigt ebenfalls ein funktionierendes Kreislaufsystem. Denn, ein Stahlrohling kann für viele verschiedene Druckproduktionen eingesetzt werden, ohne dass Abfall entsteht. Dieser Zylinder hält ewig.  Print kann also nachhaltig sein.“

Welchen Stellenwert haben Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein bei BurdaDruck?

„Für BurdaDruck gehören unternehmerisches Handeln und gesellschaftliche Verantwortung seit jeher zusammen. Wir sind stetig bemüht, unsere Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. Dieses Bekenntnis ist in den Umweltleitlinien von BurdaDruck festgehalten“, erklärt Heiko Engelhardt, Geschäftsführer von BurdaDruck.

„Seit 1996 sind wir mit dem freiwilligen Eco-Management and Audit Scheme, kurz EMAS, zertifiziert. Das von der EU entwickelte Umweltaudit prüft fortlaufend die nachhaltige Entwicklung unseres Unternehmens, die jährlich veröffentlichte Umwelterklärung zeigt unsere Kennzahlen transparent und verständlich auf. Dass wir in unseren Bemühungen immer nachhaltiger zu drucken erfolgreich sind, beweist auch die neue Kooperation mit dem Bio Verlag.“

„Und wir sind noch nicht am Ende unserer Bemühungen“, ergänzt Thomas Hebes. „Gerade die Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Bio Verlag challengen uns, unsere Prozesse immer wieder im Detail zu hinterfragen und neue Möglichkeiten zu finden, den Druckprozess noch nachhaltiger zu gestalten. In den Bereichen Energie, Verpackung, Recycling arbeiten wir beständig an Verbesserungspotentialen. Wir wollen immer „besser werden“, ganz nach dem Motto unsere Nachhaltigkeitsinitiative getting better.

PDF
Weitere Impressionen & Downloads

Die Mitarbeiter- und Eigentümer:innen des Bio Verlags sind von der Nachhaltigkeitsstrategie von BurdaDruck und getting better überzeugt und stimmten für eine langfristige Zusammenarbeit © BurdaDruck

Das Team hinter der neuen BurdaDruck Kooperation (v.l. Michael Heller, technischer Koordinator BurdaBinding Nürnberg, Christian Ellert, Senior Sales Manager, Thomas Hebes, Verfahrenstechniker sowie Jörg Gonter, Auftragsmanager) © BurdaDruck 

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