Im Untergeschoss der Arabellastraße liegt die historische Schatzkammer Burdas. Sabrina Maier und Martin Amling wachen über die Dokumentation. Ihre Mission: das Gedächtnis Burdas zu erhalten. Ihr Helfer: ein Scanner.
Der Verband der deutschen Zeitschriftenverleger (VDZ) hat gestern sein Präsidium für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Präsident bleibt der vor einem Jahr gewählte Rudolf Thiemann, Vize wie auch Sprecher des Vorstands der Publikumszeitschriften im VDZ ist weiterhin Philipp Welte. Welte wies vor den Delegierten, die sich im Focus-Gebäude in Berlin trafen, erneut auf die Bedeutung der Printmedien hin – insbesondere in einer Welt, in der die Freiheit der Presse vielerorts immer stärker in Bedrängnis gerät.
„Wir Verlage sichern mit unserem freien, unabhängigen und marktwirtschaftlich finanzierten Journalismus und der weltweit einzigartigen Vielzahl an journalistischen Medien die Vielfalt der Meinungen in unserer pluralistischen Demokratie.“
Philipp Welte, Burda Vorstand
Bei der Erfüllung dieses Auftrags seien die Verlage auch auf die richtigen Weichenstellungen durch die Politik angewiesen, so zum Beispiel beim Schutz journalistischer Inhalte vor der Verwertung durch digitale Plattformgiganten wie Google und Facebook. Während die Delegierten tagten, stimmte in Brüssel der Rechtsausschuss des EU-Parlaments mit einer knappen Mehrheit für das neue EU-Leistungsschutzrecht. Die positive Entscheidung des Rechtsausschusses ist nicht nur für große, sondern auch für kleinere und mittlere Verlagshäuser von entscheidender Bedeutung. Angesichts der Marktdominanz großer Online-Plattformen benötigen sie dringend eine Rechtsgrundlage zum Schutz ihrer Geschäftsmodelle. Jetzt könnte es bald eine bessere Verhandlungsgrundlage für Verlage geben, wenn es um mögliche Lizenzierungen von Inhalten durch große digitalen Plattformen geht.
Philipp Welte kommentierte die Entscheidung in Berlin: „Für die Refinanzierung von Journalismus ist ein robuster urheberrechtlicher Schutz unverzichtbar – gerade, weil wir wie die anderen kreativen Industrien vor der Herausforderung stehen, dass die digitalen Plattformen wie Google und Facebook ihr Geschäftsmodell auf unseren Inhalten aufbauen.“ Die Entscheidung in Brüssel sei deshalb sehr erfreulich und stelle einen wichtigen Baustein für die wirtschaftliche Zukunft vieler Verlage in Europa dar.
Zum Mittagessen trafen sich das VDZ-Präsidium und die Delegierten mit der CDU Generalsekretärin Annegret Kamp-Karrenbauer. Die Spitzenpolitikerin, die sich nach eigenen Angaben im Kreise der Verlage äußerst wohl fühlte, sprach in bemerkenswerter Offenheit zu den aktuellen politischen Themen. Darunter der Asylstreit zwischen den Unionsparteien, zu ihrer sogenannten „Zuhören-Tour“ durch die CDU-Landesverbände und generellen Defizite in der Kommunikation mit den Bürgern. Auch betonte die CDU-Generalsekretärin ausdrücklich die Bedeutung von Qualitätsjournalismus in der heutigen Zeit.
Von Julia Korn und Caroline Berg