Steffi Czerny und Maria Furtwängler holen Expert:innen aus Politik, Technologie, Wirtschaft und Kultur auf die DLD Nature Bühne, um Allianzen zu schmieden und gemeinsam an Lösungen für den Schutz der Biodiversität zu ar…
Selten stand die Welt vor so vielen parallelen globalen Herausforderungen und gleichzeitig solch disruptiven Technologiesprüngen wie zu Anfang des Jahres 2024. Umso wichtiger ist, dass die unterschiedlichsten Disziplinen von Wissenschaft über Technologie bis Kunst und Philosophie in der Auseinandersetzung miteinander Lösungen finden. Dafür steht Europas wichtigste Innovationskonferenz DLD seit 2005, dieses Jahr unter der großen Überschrift „Dare to know!“.
Den rund 1.300 DLD-Teilnehmenden aus aller Welt, darunter der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und mehrere Minister aus seinem Kabinett, rief DLD-Gründerin und Gastgeberin Steffi Czerny am Donnerstag zu:
„Nur wenn wir wagen zu wissen, zu lernen, zu verstehen, können wir unser volles Potenzial entfalten, unserem eigenen Urteilsvermögen vertrauen und mit einer ausgewogenen Portion kritischem Denken und Optimismus die Welt aufbauen, in der wir leben wollen!“
Steffi Czerny, DLD-Gründerin
Auch Serviceplan-CEO Florian Haller, Gastgeber im House of Communication, sagte: „Füllen Sie unser Haus mit innovativen Ideen und Optimismus. Nur mit einer zutiefst optimistischen Grundhaltung können wir Multikrisen begegnen und Wandel positiv gestalten“.
Künstliche Intelligenz wird bald so selbstverständlich wie Elektrizität sein
KI verändert unsere Welt schneller als jede andere Technologie zuvor. Wie wir mit Blick auf unsere Geschäfte, unsere Gesellschaft und unser ganzes Leben am besten damit umgehen, war das zentrale Thema von DLD 2024. Rund 200 Speaker – darunter Unternehmensführer wie Jonas Andrulis (Aleph Alpha), Technologieexpert:innen wie Werner Vogels (Amazon), weltweit renommierte Wissenschaftler:innen wie Maja Göpel, kritische Denker wie Gary Marcus, Erfinder:innen und Künstler:innen wie Architekt Rem Koolhaas diskutierten darüber aus den unterschiedlichsten Perspektiven leidenschaftlich und kontrovers.
KI ist eine sehr mächtige Technologie, die alles verändert, aber allmächtig ist sie nicht. Anders als bei DLD Munich 23, als Generative AI für die meisten Menschen noch brandneu war, ging es dieses Jahr nicht mehr darum, ob die Menschen KI nutzen werden oder nicht. Künstliche Intelligenz wird für uns so selbstverständlich wie Elektrizität werden, und sie wird sich so rasant entwickeln, dass wir sie schon im nächsten Jahr kaum wiedererkennen, darüber waren sich alle Panelteilnehmer:innen einig.
Die Herausforderung liegt im Wie: KI im Einklang mit Werten und Kultur nutzen
Vielmehr ging es dieses Jahr bei DLD Munich darum, wie wir Generative KI als Menschen im Einklang mit unseren Werten und unserer Kultur bestmöglich für uns einsetzen können, und wie wir menschliche und maschinelle Intelligenz gemeinsam voranbringen. Dann ist ein Fortschritt möglich, bei dem die Menschen ihre zutiefst menschlichen Eigenschaften Kreativität und Empathie einbringen können, während die Maschine im Hintergrund unsere Produktivität um ein Vielfaches steigert. Um sinnvoll zu arbeiten, braucht sie Daten in sehr großen Massen, und gleichzeitig müssen Menschen und Unternehmen davor geschützt werden, von KI ausgebeutet und manipuliert zu werden. Daher war auch die Regulierung von KI ein großes Thema bei DLD Munich 24, prominent vertreten von EU-Parlamentarierin und Rapporteurin für das Europäische KI-Gesetz, Eva Maydell.
Eine weitere spannende Erkenntnis von DLD 2024: Die Zukunft von Technologien liegt nicht ausschließlich in den USA und China (und zunehmend auch Zentraleuropa), sondern auch aus Afrika und Osteuropa kommen maßgebliche Impulse. Interessant ist dabei auch: Der Anteil von Frauen im Technologiesektor in Zentral- und Osteuropa ist viel höher als im Rest Europas, wo er bei etwa 16 % liegt. Bulgarien führt mit über 30 %, Rumänien und die anderen Länder haben etwa 20 %. in Ingenieurwesen, Informatik, Führungspositionen ist es fast dasselbe.
Kämpferin für den nachhaltigen Wandel erhält Aenne Burda Award
Emotionaler Höhepunkt von DLD 2024 war die Verleihung des Aenne Burda Awards an Sandrine Dixson-Declève, Expertin für Energiepolitik und Co-Präsidentin des Club of Rome. Seit 2006 werden mit dem Award in Gedenken an Aenne Burda Frauen geehrt, die sich mit herausragenden unternehmerischen und kreativen Leistungen einen Namen gemacht haben. Sandrine Dixson-Declève, seit Langem eine Kämpferin für den globalen nachhaltigen Wandel, bedankte sich sichtlich ergriffen mit sehr nachdenklichen Worten für die besondere Auszeichnung
„Wir müssen wieder menschlich werden. Ich schwanke jeden Tag zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Ich erzähle Ihnen das, um Ihnen zu zeigen, wie verletzlich wir alle als Individuen und als Menschheit sind. Wir müssen zu einem Geist der Menschlichkeit zurückkehren, in dem wir uns als Kollektiv lieben und stolz darauf sind, Teil der menschlichen Spezies zu sein und Teil dieses Planeten, den wir Heimat nennen."
Sandrine Dixson-Declève, Co-Präsidentin des Club of Rome.
Weitere Informationen
Alle DLD-Panels sind als Videoaufzeichnung hier zu finden
Das gesamte Bildmaterial zu DLD 2024 ist hier hinterlegt.
Alle Informationen zu den Speakern und Themen sind hier nachzulesen