Mehr als jede dritte Beschäftigte in Deutschland ist offen für einen neuen Job (37%) und jede zweite (48%) fühlt sich nicht angemessen bezahlt. Das zeigt die Wechselbereitschaftsstudie, die das Meinungsforschungsinstitu…
„Wir haben die Gelegenheit, eine der größten Internetmarken im deutschen Raum neu zu erfinden. Und das motiviert natürlich.“ Das kann Kacper Potega, Senior Vice President Product & UX bei Xing von sich und seinem Team berichten.
Wie das Team aufgestellt ist, im Rahmen der Xing-Transformation von einem allgemeinen beruflichen Netzwerk hin zu einem Jobs-Netzwerk zusammenarbeitet und was eigentlich der Zauber hinter der Job-Plattform ist, berichtet er im Interview zur Serie „Team des Monats“.
Vielleicht löse ich als erstes die Abkürzung auf: ‚UX‘ steht für ‚User Experience‘ und das beschreibt eigentlich schon sehr gut, womit sich das Team tagein, tagaus beschäftigt. Unser Ziel ist es, eine möglichst gute Nutzererfahrung bei uns auf der Plattform zu schaffen, sowohl in den Apps als auch auf der Webseite. Wir betrachten Xing als Produkt und definieren die Bestandteile dessen, also Bereiche wie die Startseite, das eigene Profil, Nachrichten und Jobs, deren Anordnung und auch neue Features.
Wenn feststeht welche neuen Funktionen im Produkt ergänzt werden sollen, wird dies in ein Feinkonzept übersetzt. Das beinhaltet ein richtiges Design der Funktionalität, die zwar noch nicht wirklich funktioniert, aber sehr gut zeigt, wie das Feature sich später verhalten soll. Im Anschluss wird das Konzept in die Entwicklung zur finalen Umsetzung gegeben. Dort läuft dann die eigentliche Programmierung ab.
Wir möchten erreichen, dass möglichst viele Menschen den einen Job finden, der perfekt zu ihnen passt. Wichtig zu verstehen ist, dass der Prozess der Jobsuche mit unheimlich viel Stress und Ängsten verbunden ist. Das fängt schon mit dem allerersten Schritt und den Fragen an: Möchte ich überhaupt wechseln und wenn ja, was möchte ich eigentlich machen? Ist das eine Unternehmen das richtige? Wie sieht die Kultur aus, passe ich rein und passen die anderen zu mir? Und wenn ich mich dann bewerbe, welche Gehaltvorstellungen gebe ich an? Bei jedem einzelnen Schritt stellt man sich ganz viele Fragen und hat viele Sorgen und Nöte. Als Xing möchten wir die Erfahrung so gestalten, dass wir Nutzer:innen an jedem Schritt dieser Reise die Antworten auf ihre Fragen an die Hand geben. Das wäre dann die bestmögliche Nutzererfahrung: Sie haben in keinem Moment Sorgen, sondern das Gefühl, dass gerade eine Frage beantwortet wurde, von der sie noch gar nicht wussten, dass sie sich diese stellen werden. Das ist der eigentliche Zauber hinter Xing.
Heute erreichen wir das vielleicht noch nicht an jeder Stelle. Aber uns gibt es seit 20 Jahren, wir haben rund 22 Millionen Profile von Menschen, die teilweise seit Beginn auf der Plattform sind. Zusammen mit Informationen zur Unternehmenskultur der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu, die wie Xing zur New Work SE gehört, haben wir einen enormen Datenschatz, mit dem wir viel erreichen können.
Wir krempeln im Grunde das komplette Produkt auf links: Es ist eine gigantische Transformation, bei der wir uns weg vom Business-Netzwerk hin zu einem Jobs-Netzwerk entwickeln. Wir möchten jedem ermöglichen, den Job auszuwählen, der für ihn oder sie genau der Richtige ist. Daher stellen wir die Jobsuche und auch das ‚Gefunden werden vom Job‘ viel stärker in den Vordergrund – indem wir grundlegend die Architektur der Applikation umbauen. Wir gestalten also die gesamte User Journey neu.
Aber das betrifft natürlich nicht nur das Produkt, sondern das ganze Business: Marketing und PR sind ebenso stark involviert und wir arbeiten alle gemeinsam daran, unsere KPIs zu erfüllen. Das ist eine wahnsinnig intensive Phase, die sich aber auszahlt. Als Mitarbeiter sieht man, wie sich jeden Tag etwas verändert und wir immer näher an unsere Vision rankommen. Das ist ein tolles Gefühl und auch etwas Einzigartiges: Wir haben die Gelegenheit, eine der größten Internetmarken im deutschen Raum neu zu erfinden. Und das motiviert natürlich.
In unserem Team arbeiten hauptsächlich Produktmanager und Produktdesigner. Die Produktmanager sind die Hauptverantwortlichen für den Produkterfolg und definieren, woran wir arbeiten und wie das in die allgemeine Business Strategie passt. Sie definieren nicht einen ‚Big Bang Release‘ eines großen Features, sondern sind verantwortlich dafür, ob die Ideen wirklich gut beim User ankommen und genutzt werden. Die Produktdesigner sind dann die, die aus einer Idee etwas Greifbares machen. Sie designen und definieren damit auch, wie die Interaktion der Nutzer mit der Plattform aussieht. Das Engineering Team – als separate Unit – ist schließlich für die finale Umsetzung zuständig – und komplettiert das Trio, in dem wir arbeiten. Insgesamt gibt es bei uns mehr als 20 Produktmanager und -designer – wir sind über 29 Teams, die entlang der Reise des Nutzers durch die Applikation aufgestellt sind: Also von der ersten Registrierung, über die Profilerstellung hin zum Messaging und dem Ansehen einer Werbung.
Ein Mantra bei uns in der New Work SE ist „Consumer Obsession“. Wir sind überzeugt, dass wenn wir die bestmögliche Lösung für den User schaffen, dann haben wir auch begeistere Nutzer auf der Plattform. Wir befinden uns in einem Arbeitnehmermarkt, in dem das Talent das höchste Gut ist und wir richten uns nach dessen Bedürfnissen aus. Das ist auch Teil unserer Unternehmenskultur, die wir bei der New Work SE leben und die sich natürlich auch darin widerspiegelt, wie wir in unseren Teams kommunizieren – und zwar transparent und auf Augenhöhe, auch wenn wir über mehrere Hierarchieebenen hinweg zusammenarbeiten. Für mich als Führungskraft bedeutet das, dass ich auch mal einfach eine Meinung haben und mitdiskutieren darf, ohne dass diese sofort als Direktive wahrgenommen wird. Gleichzeitig muss sich niemand mit Feedback oder seiner Meinung zurückhalten. Das macht uns als Team sehr effektiv.
Ein kleiner Luxus – und gleichzeitig eine Herausforderung – bei uns ist, dass sowohl die Produktmanager als auch -designer unglaublich kreative Menschen sind. Das letzte Problem, das wir als Organisation haben werden, ist, dass uns die Ideen ausgehen. Unsere Herausforderung ist zu überlegen, welche davon das größte Potenzial hat – also welche aus dem großen Blumenstrauß als erstes umgesetzt wird.
Vom wöchentlichen Company Meeting, in dem Teams ihre kleinen Erfolge mit der ganzen Unternehmensgruppe teilen können, über kleinere Teamfeiern im und außerhalb des Büros bis hin zu großen Sommer- oder Weihnachtsfeiern. Wir haben ja ein ganz außergewöhnliches Büro hier am New Harbour in Hamburg, mit eigener Kiezkneipe, die sich für Team Events natürlich anbietet. Aber trotzdem feiern wir Erfolge wahrscheinlich zu wenig: Wenn man im Business-Alltag ist, fokussiert man sich schnell zu sehr auf die Herausforderungen. Gerade bei einem großen Thema wie der Transformation der Plattform ist der Weg oft noch lang. Da ist es wichtig, zu reflektieren, innezuhalten und auch die Zwischenetappen zu feiern.
Ich glaube, das Wichtigste ist tatsächlich, dass jemand, der in den nächsten Monaten Xing öffnet, sofort versteht, wofür Xing steht: Das Job-Netzwerk. Auf dem ‚Jobs finden‘ und ‚vom Job gefunden werden‘ viel stärker im Vordergrund stehen als aktuell. Und mein persönliches Ziel in diesem Zusammenhang: Dass jemand, den ich privat auf einer Party frage, wo er seinen Job gefunden hat, Xing nennt. Das würde mich am allermeisten freuen.
Ein Thema, das uns natürlich ebenfalls stark umtreibt, ist KI. Hier arbeiten wir auch sehr eng mit unseren Burda Tech-Kollegen zusammen und tauschen uns aus – wir sind sehr gespannt, was aus dem Burda Universum noch kommen wird. Denn ich bin überzeugt, dass es auch verschiedene Business-Modelle nochmal umkrempeln wird. KI wird auch uns bei der Transformation von Xing helfen, es für den User noch besser zu machen.
Seit dem 18. Oktober steht die neue Xing Startseite allen Interessierten kostenlos unter https://www.xing.com/ und in der Xing App zur Verfügung: hier wird die Transformation von Xing zum Jobs-Netzwerk optisch sichtbar.
Funnelorganisation in Product & UX bei Xing:
Nils Neubauer - Talent Acquisition (Logged-Out Experience, Lebenslauf Editor)
Serkan Baydin – Jobs Matching (Jobsuche und -Empfehlungen)
Kevin Prasse - Jobs Interactions (Bewerbungsprozess)
Christina Schreck – Talent Interactions (Nutzerprofil)
Torben Bursinski – Talent Response (Messaging und Notifications)
Jan Schwitters – Talent Revenues (Netzwerk und Monetarisierung)
Jens Walther – Plattform
--- Stabsstellen ---
Sonja Bylov – Design Strategy
Jan-Patrick Schulz – User Insights