Das Burda-CMS Thunder feiert einen wichtigen Meilenstein: Thunder 3 ist da! Unter der Haube hat sich technisch einiges getan.
In diesem Jahr können wir den Thunder-Geburtstag zum ersten Mal so richtig feiern: Am 29. Februar 2016 wurde die Beta1 released, die Geburtstunde von Thunder. Wir nutzen die Gelegenheit, um uns zu erinnern, zu feiern, wo wir stehen, und in die Zukunft zu blicken.
Thunders Anfänge bei Burda
Bei Hubert Burda Media begann die Geschichte von Thunder bereits 2015: „Wir hatten wir bei Burda viele verschiedene Content-Management-Systeme im Einsatz“, erinnert sich Thunder-Initiator Ingo Rübe. „Das wurde zum Problem, da wir zunehmend schnell auf Einflüsse von außen reagieren und die Webseitens entsprechend anpassen mussten.“
Burdas Antwort auf diese Herausforderung war das Redaktionssystem Thunder, eine der ersten Drupal-8-Distributionen. Mit der Open-Source-Lösung war man in der Lage, öfter und vor allem schneller auf neue technologische Anforderungen zu reagieren – und konnte dabei markenübergreifend zusammenarbeiten und so die Kräfte im Verlag bündeln.
Die Open-Source-Technologie war für Burda zunächst ein wichtiges Instrument um zu sparen: „Die Kosten für Relaunches, Betrieb und die Weiterentwicklung der Webseiten konnten wir auf diese Weise deutlich senken“, erklärt Kai Riecke, CTO der Burda Magazine Holding. „Durch den Austausch von Modulen und Erfahrungen ergaben sich außerdem Synergieeffekte und die Zusammenarbeit wurde gefördert.“
Thunder wird Open-Source
Doch dabei blieb es nicht. In einem bis dato in der Verlagswelt einzigartigen Schritt entschied sich Burda dafür, Thunder als Open-Source-Technologie zu veröffentlichen – also mit anderen Publishern zu teilen. „Dadurch verstärken sich die Synergieffekte“, erklärt Kai Riecke die Strategie. „Nicht nur wir, sondern auch andere Verlage entwickeln neue Module, korrigieren Fehler und verbessern somit das bestehende System. Davon profitieren wiederum auch wir.“
Philipp Welte, Vorstand Hubert Burda Media, nannte Thunder ein „Symbol für eine neue Epoche der Kollaboration“: Kein Verlag der Welt schaffe es alleine, mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt zu halten. „Deshalb müssen wir unsere historischen Silos verlassen, unser Wissen teilen, tradierte Grenzen überwinden und lernen, vernetzt zu arbeiten“, betonte er zum Start.
Thunder heute
Inzwischen laufen nicht nur knapp 30 Burda-Seiten auf Thunder, darunter Bunte, Mein Schöner Garten, Mylife, Instyle und Elle – weltweit ist das System bei mehr als 700 Seiten im Einsatz. Darunter sind längst nicht mehr nur klassische Verlage, sondern auch Unternehmen, die auf digitales Storytelling setzen, etwa eLearning-Plattformen (Smartpurse.me), Immobilienberatungen (Realestate.bnpparibas.de), Kaufhäuser (Kaufhaus.ludwigbeck.de) und Messeveranstalter (Ispo.com).
Für Burda zieht Kai Riecke eine positive Bilanz: „Die Marken sind digital erfolgreicher, weil sie ihre Anforderungen schnell und gezielt umsetzen konnten und die zentrale Maintenance durch das Thunder-Team Ressourcen für Entwicklung und Redaktion schafft.“ Durch Thunder hat sich innerhalb des Konzerns ein reger Erfahrungs- und Wissensaustausch mit mehr als 50 Experten etabliert.
Das Thunder-Team gehört mittlerweile zu den Top-Contributoren der Drupal-Community – es liegt weltweit auf Platz 2 und deutschlandweit auf Platz 1 der Organisationen, die zur Weiterentwicklung von Drupal beitragen. Gemeinsam mit anderen Publishern gestaltet Hubert Burda Media somit auch die zukünftige Drupal-Strategie mit.
Thunder-Community
Ähnliche Effekte kann man auch in der weltweiten Thunder-Community beobachten: Bereits 20 Agenturen setzen als Certified Thunder Integratoren Webseiten für Kunden um und verbessern dabei stetig das System. Nutzer wie der Hamburger Verlag Klambt und die österreichische Tageszeitung "Kurier" entwickeln selbstständig neue Module und geben sie als Open-Source-Software an die Thunder-Community zurück.
Ein wichtiger Baustein in Burdas Strategie, Verlage und andere Unternehmen zusammenzubringen und gemeinsam Lösungen für das Publishing von morgen zu entwickeln, ist seit 2017 der Thunder Day. Bei den ersten zwei Events kamen mehr als 100 Experten aus der Branche zusammen und tauschten Erfahrungen und Ideen aus. Die dritte Auflage des Erfolgsformats findet am 20. und 21. April 2020 in München statt.
Die Zukunft von Thunder
Vier Jahre nach dem Start ist Thunder kein bisschen eingerostet: Konkret beschäftigen sich die Thunder-Entwickler derzeit mit Performancesteigerungen im Back-End, einem Design-Update und weiteren Features, die die Arbeit mit dem System noch effizienter machen. Und wie gehabt arbeiten sie dabei eng mit der Drupal-Community zusammen und geben alle Neuerungen zurück in die Open-Source-Welt. Kai Riecke betont: „Unser Ziel ist es, Thunder gemeinsam zum Standard-CMS für professionelles Publishing zu machen.“