Steffi Czerny und Maria Furtwängler holen Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nach München, um neue Lösungen für Biodiversität und Business im Einklang mit der Natur zu präsentieren.
Nach Schätzungen der UNO werden etwa 15 Prozent der Treibhausgase von Nutztieren freigesetzt – in erster Linie von Kühen. Ist es an der Zeit, unsere Ernährung grundlegend umzustellen? Oder gibt es bereits Fleischalternativen? Bei DLD ist die Suche nach neuen Wegen zur Herstellung von Lebensmitteln bereits ein Kernthema. Angesichts der prognostizierten Zunahme der Weltbevölkerung auf fast zehn Milliarden Menschen bis 2050 gibt es zahlreiche Herausforderungen. Bereits jetzt bringt die Nahrungsmittelproduktion die Ressourcen unseres Planeten an ihre Grenzen: Die Überfischung erschöpft die Fischbestände, der übermäßige Einsatz von Pestiziden schadet der Natur und die Verfütterung von Antibiotika an Tiere erhöht das Risiko, medikamentenresistente „Super-Bakterien“ zu bilden, die für die Rettung von Menschenleben unerlässlich sind. Grund genug für Burdas Innovations- und Konferenzplattform DLD, neue Wege zur Herstellung von Lebensmitteln als wichtiges Thema immer wieder auf die Agenda zu setzen.
Klimasünder Nutztiere
Die Zucht von Tieren für den menschlichen Verzehr erfordert zudem enorme Mengen an Land, Wasser und Pflanzen, die an Milliarden von Hühnern, Schweinen und Kühen verfüttert werden. Darüber hinaus trägt die Tierhaltung einen großen Anteil zum Klimawandel bei: Nach Schätzungen der UNO werden etwa 15 Prozent der Treibhausgase von Nutztieren freigesetzt – in erster Linie von Kühen. Um die Welt nachhaltig zu ernähren, müssen sich die Dinge natürlich ändern. Die gute Nachricht ist, dass es an Ideen, die Forscher und Unternehmer verfolgen, nicht mangelt.
Die Suche nach Fleischalternativen
Der menschliche Appetit kennt nur wenige Grenzen: Wir essen Nüsse, Salat und Obst, aber auch Brot, Nudeln und Reis. Einige Leute versuchen natürlich, tierische Produkte zu vermeiden, aber die meisten lieben es, Joghurt, Käse und vor allem Fleisch zu essen. Und wenn die Menschen es sich leisten können, beginnen sie, immer mehr Fleisch zu essen. Weltweit ist die Fleischproduktion von 71 Millionen Tonnen im Jahr 1961 auf fast 320 Millionen Tonnen im Jahr 2014 gestiegen. Aber viele Menschen essen Fleisch mit schlechtem Gewissen. Die Besorgnis über Tierschutz und Umweltschäden hat die Suche nach Fleischalternativen, nach denen sich selbst Fleischfresser sehnen können, verstärkt.
Ein Schwein namens Jessie
Zwei Ansätze führen nun zu Ergebnissen: Auf der einen Seite entwickeln Unternehmen wie Impossible Foods und Beyond Meat erfolgreich pflanzliche Fleischalternativen. Die Idee ist es, den Geschmack und die Textur von Fleisch so überzeugend nachzuahmen, dass es auch Hamburger-Liebhabern nichts ausmacht, Gemüse statt Hackfleisch zu essen. Der andere Ansatz besteht darin, Fleisch aus tierischen Zellen unter kontrollierten Bedingungen anzubauen und im Wesentlichen in einem Labor nachzuahmen, was die Natur organisch tut.
Auf der diesjährigen DLD-Konferenz in München erklärte Brian Spears, CEO und Mitgründer von New Age Meats, wie sein Unternehmen Stammzellen von einem Schwein namens Jessie in Würstchen verwandelt.
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