Tom Bureau (54), CEO von BurdaInternational, ist neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats der New Work SE.
Ausgelöst durch die Corona-Pandemie haben Millionen von Berufstätigen einen radikalen Wandel ihres Arbeitsalltags erlebt. Sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer erfuhren einen Crashkurs in Sachen Digitalisierung und nahmen am Feldversuch „New Work“ teil, der das Potenzial hat, die Arbeitswelt nachhaltig zu verändern. Die aktuellen Entwicklungen werden laufend im Rahmen der digitalen Formatreihe NWXnow mit Experten, Vordenkern und Praktikern diskutiert. Auf Basis dieser Gespräche und Meinungen präsentiert die NWXnow die sieben wichtigsten Trends und Thesen nun in einem Thesenpapier und stellt die Frage, wie nachhaltig die aktuellen Entwicklungen die Arbeitswelt verändern werden.
#1: Die Bullshit-Jobs sind am Ende
Ein Viertel der Arbeitskräfte in Industrieländern sieht keinen Sinn in ihrer Arbeit – sie halten ihren eigenen Job für bedeutungslos. Doch Menschen wollen nicht mehr in der Bedeutungslosigkeit arbeiten, sie wollen sich ausdrücken und entfalten. Viele haben den Stillstand der Krise genutzt, um innezuhalten, um ihre Arbeitswelt zu hinterfragen, um sich ihrer Wünsche bewusst zu werden, um die Atempause kreativ zu nutzen und um schlussendlich Einiges zu ändern.
#2: Das Büro ist wo Du bist
Wir leben und arbeiten hybrid: konzentriertes und produktives Arbeiten im Homeoffice, soziale Kontakte und persönlicher Austausch am Arbeitsplatz. Die bessere Verteilung zwischen kurzfristigen, oft unterbrochenen Arbeitsphasen und vertiefenden, konzentrierten Arbeitsphasen macht uns und unseren Arbeitsalltag schöpferischer und leistungsfähiger.
#3: Krise ist die Chance zur Re-Qualifizierung
30 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland braucht neue Kompetenzen. Die gute Nachricht: Die Pandemie ist der Katalysator zur Re-Qualifizierung. In der Krise wurden die Notwendigkeit, aber vor allem das Interesse an neuen Qualifikationen und Kompetenzen erkannt. Aus dem, was Menschen gerne und aus Interesse tun, entstehen neue Fähigkeiten, die für das Neue Arbeiten wichtig wie nützlich sind.
#4 Arbeit: Hier darf ich sein, wie ich bin
Die emotionale, zwischenmenschliche Interaktion gewinnt an Bedeutung und die Corona-Pandemie rückt die Werte-Diskussion in den Vordergrund. Ethik, Fairness und das tiefere Bedürfnis nach Begegnung sind zentral in der neuen Arbeitswelt. Menschen sind nicht mehr Teil eines Systems, in dem sie Rollen spielen, sondern erfahren Wertschätzung als Individuen.
#5: Kollaboration als menschliche Superkraft
Zusammenarbeit und Kollaboration sind die Erfolgsfaktoren der Zukunft. Die Ära der Selbstsucht und des Wettbewerbs ist vorbei und wird von der Ära der Kooperation abgelöst. Teams rücken näher zusammen und teilen ihr Wissen unabhängig von Zeit und Ort. Das sorgt für mehr Kreativität, Innovation und Unternehmenserfolg.
#6: Digital, volatil, agil: Organisation reloaded
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Vieles möglich wurde, was davor als unmöglich galt. Und dieses „New Normal“ wird bleiben: Digitalisierung, neue Technologien, flexible Organisationsstrukturen, Agilität. Die Arbeitswelt steht an der Schwelle zu grundlegenden Veränderungen, bei denen es nicht um Tools oder Homeoffice, sondern um einen Struktur- und Systemwandel der Arbeitswelt geht.
#7: New Leadership: Inspiration statt Kontrolle
Führungskräfte sind die Motivatoren ihrer Mitarbeiter, die sich selbst kontrollieren und disziplinieren. Remote Work heißt Remote Führung mit Inspiration. Aufgabe der Führungskräfte ist es, Nähe trotz Distanz sowie gute Mitarbeitererfahrungen zu schaffen, um die besten Mitarbeiter zu bekommen, zu halten und zu inspirieren.
Weitere Informationen zur NWXnow und die Möglichkeit zur kostenfreien Anmeldung finden Sie hier. Das gesamte Thesenpapier steht hier als Download zur Verfügung.