Cliqz
01.10.2018

Verflixt und zugestimmt

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Privatsphäreeinstellungen im Internet sind häufig unübersichtlich und wenig nutzerfreundlich gestaltet. Viele Nutzer geben deshalb oftmals ihr Einverständnis für die Erhebung personenbezogener Daten unbewusst und wissen gar nicht, welch weitreichenden Zugriffsrechte in ihr Privatleben sie Webseiten und Plattformen damit einräumen. Der Hersteller von Browser-, Suchmaschinen und Datenschutztechnologien Cliqz hat deshalb das kostenlose Softwaretool Re:consent veröffentlicht, das Nutzern offenlegt, welche Daten sie im Internet durch ihre Zustimmung (Consent) auf Basis ihrer Daten- und Privatsphäreeinstellungen teilen.

Transparenz statt versteckte Einstellungen

Re:consent zeigt beim Besuch von Google, Facebook und den zahlreichen Websites, die das so genannte Consent Management Framework der Werbewirtschaftsverbands Interactive Advertising Bureau (IAB) nutzen, welche Daten diese preisgeben und schafft damit Transparenz. Nutzer gelangen mit Re:consent direkt zu versteckten oder komplex gestalteten Privatsphäreeinstellungen und können dort Standortzugriff, Gesichtserkennung oder die Verfolgung ihrer Internetaktivitäten mittels Cookies und anderen Tracking-Technologien verbieten. Re:consent ist in den Cliqz Browser für Windows und Mac integriert und steht zudem als Erweiterung für die Desktop-Browser Chrome und Firefox zur Verfügung.

Täuschung durch „Dark Patterns“

Internetkonzerne wie Google und Facebook verleiten ihre User mithilfe manipulativer Gestaltung der Benutzeroberfläche – sogenannte „Dark Patterns“ – dazu, mehr Daten über sich preiszugeben als nötig. Wie eine Studie der norwegischen Verbraucherschutzorganisation Forbrukerrådet zeigt, dauert es auf fast allen Webseiten wesentlich länger, sich in den verworrenen Datenschutzhinweisen zu den strengsten Einstellungen durchzuklicken, als den weitaus weniger strikten Standardeinstellungen zuzustimmen. Bei Facebook sind für die datenschutzfreundlichsten Einstellungen 13 statt 5 Klicks nötig, bei Google 9 statt 2 Klicks. Insbesondere seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Ende Mai kommen Dark Patterns vermehrt bei Einverständniserklärungen zur Cookie-Nutzung zum Einsatz, mit denen heute nahezu alle Websites ihre Besucher empfangen.

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