Vom 16. bis 18. Januar 2025 ruft Burdas internationale Innovationsplattform DLD (Digital, Life, Design) unter dem Motto „Future Positive“ dazu auf, positiv in die Zukunft zu blicken.
…Kontrolle ist besser. Und bei Geld hört die Freundschaft auf. Wir alle kennen diese Sprüche. Aber was machen wir, wenn es Situationen gibt, die wir gar nicht kontrollieren können? In denen wir uns auf Institutionen oder andere Menschen verlassen und dieses Vertrauen auch unsere Überzeugungen beeinflusst? Und können wir Geld nachhaltig anlegen und die Gesellschaft damit ein Stück weit verbessern? Genau diesen Fragen sind die vergangenen beiden DLD Sync Sessions nachgegangen.
Warum wir Vertrauen brauchen
Rachel Botsman ist zweifache Autorin, Dozentin an der Oxford University und Expertin, wenn es um das Thema Vertrauen geht. Bereits in ihrem Buch „Who can you trust?“ hat sie die Frage behandelt, wie sich unser Vertrauen in die Welt verändert. Bei DLD Sync sprach sie über genau dieses Vertrauen und dass es zwei Arten davon gibt: Das externe Vertrauen und das in uns selbst. „Vertrauen bestimmt, was wir glauben und wem wir glauben. Es ist der Schlüssel zu Informationen“, so Botsman.
Wie groß ist groß genug?
Gerade in der aktuellen Zeit verlieren nämlich immer mehr Menschen das Vertrauen in die Wissenschaft oder die Politik. Viele Systeme und Unternehmen werden immer größer - damit wachse auch der Anspruch an das Vertrauen in die jeweilige Institution. „Viele der Ursachen für Fehlinformationen und Verschwörungstheorien liegen darin, dass wir nicht wissen, wem wir vertrauen können“, erklärt Botsman weiter. „Es geht nicht um die Menge der Informationen, sondern um die Qualität. Was uns noch fehlt, sind die Signale, die uns sagen, welche Informationen vertrauenswürdig sind und welche nicht.“ In einer Zeit, die für viele Menschen unsicher und komplex ist, sei die Rolle des Vertrauens nicht zu unterschätzen – Vertrauen könne beinahe als Währung verstanden werden.
Impact-Investments als Revolution
Um Währung im traditionellerem Sinne ging es in der DLD Sync Session mit Sir Ronald Cohen, Philanthrop, Risikokapitalgeber und Experte im Bereich Investments. Seiner Ansicht nach lasse sich der Kapitalismus mithilfe von Impact-Investments umgestalten. Unter Impact-Investments versteht man nachhaltige Kapitalanlagen, also Investitionen in Unternehmen und Fonds, mit der Absicht, neben einer positiven finanziellen Rendite messbare, positive Auswirkungen auf die Umwelt oder die Gesellschaft zu erzielen. Für Cohen spielen diese Art von Investitionen eine besondere Rolle: „Impact ist eine Revolution, die so weit gehen wird wie die technische Revolution. Ich glaube, sie wird die Geschäftsmodelle der größten Unternehmen verändern, und wenn sie sich nicht anpassen, werden sie von anderen, progressiveren Firmen übernommen“, so Cohen.
Transparenz ist notwendig
Seine Idee, die er unter anderem in seinem Buch „Impact: Reshaping capitalism to drive real change“ behandelt, umfasst auch, dass Transparenz besonders wichtig für die Entwicklung und Zukunft des Kapitalismus sei. Bereits jetzt würden sich Auswirkungen von Impact Investments in Bezug auf die Umwelt erkennen lassen. „Wenn wir für diese Themen an Transparenz gewinnen, werden mehr Unternehmen dazu gezwungen, in diese Richtung zu gehen“, erklärt Cohen.
Beide Videos der DLD Sync-Session können Sie hier nachschauen.
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