Highlight-Rückblick der Volontäre
30.12.2016

Von der Trump-Recherche bis zum Hühnerstall

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Sie treffen die Idole von Millionen Menschen, entführen ihre Leser an die ungewöhnlichsten Orte und lernen, Top-Stories zu recherchieren: Die Burda Journalistenschule (BJS) bildet jedes Jahr talentierte Nachwuchskräfte für Burdas Redaktionen aus. Neben den journalistischen Grundlagen legt die BJS Schwerpunkte in den Bereichen Video, Technologie und natürlich der redaktionellen Arbeit selbst, die die Journalistenschüler in ihren Stamm- und Zweitredaktionen vermittelt bekommen. Welche Highlights sie dabei im Jahr 2016 erlebt haben, dokumentieren sie im Rückblick hier – von der Trump-Recherche bis zum Hühnerstall.

Trump-Befürworterin weiß alles besser, will aber nicht sprechen

Für Verena Schmidt (Jahrgang 2014-2016) war ihr persönliches Highlight im Jahr 2016 die Recherche an einem Thema, das die ganze Welt beschäftigt hat: Die Wahl zum neuen US-Präsidenten. Sie berichtet von der Herausforderung, mit einer Trump-Anhängerin für den Focus in New York ins Gespräch zu kommen.


„Bei mir im Wohnheim – ein reines Frauendomizil – stieß ich nach langer Suche auf eine Texanerin. Sie erzählte mir, dass sie Trump wählte, da Obama den Christen die Hände abhacken würde, die Todesstrafe nicht befolgen würde und überhaupt alle Mexikaner in die USA einreisen lasse. Unser Gespräch nahm rasch ein Ende, da sie sich nicht auf irgendwelche Diskussionen einließ und mir noch nahelegte, mir Hillary Clinton einmal genauer anzusehen. Schließlich sagte sie mir das vorher zugesagte Interview ab. Sie wolle mir zwar ihre Meinung sagen, aber öffentlich in einem Magazin nicht. Wir wissen alle, wie die Wahl ihren Lauf nahm…“                                                                                 

                                                                                                                      Verena Schmidt


Matthias Schweighöfer vor dem Mikro

Anne Ramstorf (Jahrgang 2015-2017) dagegen traf bei ihrem Highlight des Jahres Menschen, die gerne sprechen – da ging es allerdings um ganz andere Themen. Die Journalistenschülerin sprach mit deutschen Show-Stars bei der Goldenen Henne in Leipzig:


„Neben Helene Fischer und dem Heute-Show-Trupp um Oliver Welke, schlenderte Max Giesinger über den Teppich. Ich war als Superillu.de-Reporterin hinter den Kulissen unterwegs und habe via Facebook-Live-Video unter anderem Star-Geiger David Garrett, Barbara Schöneberger, Kai Pflaume, Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz interviewt.“

                                                                                                                      Anne Ramstorf


Kulinarischen Hochgenüssen auf der Spur

Für Alissia Lehle (Jahrgang 2015-2017) ging es etwas weiter als nach Leipzig – sie war für Lust auf Genuss in der Mission unterwegs, kulinarische Hochgenüsse in Barcelona sowie Skandinavien und dem Baltikum zu entdecken:


„Knapp zwei Monate nach meinem Start bei Lust auf Genuss saß ich im Mai im Flieger nach Barcelona. Wo ich den wohl besten Cava (spanischer Sekt) unter der Sonne Spaniens auf einem Weingut nahe Barcelona trinken, den Chefkoch des Hotels zum Markt begleiten und vier Tage lang fantastisches Essen genießen durfte. Und nach einem halben Jahr redaktioneller Arbeit war ich auch für meine Zweitredaktion Neue Woche unterwegs. Diesmal: eine kulinarische Mini-Kreuzfahrt nach Schweden, Finnland, Estland und Lettland. Vier Länder in vier Tagen – das hört sich nicht nur anstrengend an, das ist es auch. Aber trotzdem mein persönliches Highlight in meinem ersten Jahr als Volontärin der Burda Journalistenschule!“

                                                                                                                      Alissia Lehle


Wie fühlt es sich an, ein Huhn zu sein?

Als angehende Journalistin erlebt man also spannende Dinge. Besondere Momente. Oder auch „unvergessliche Stunden“, wie es Sina Schönbauer (Jahrgang 2016-2018) ausdrückt. Sie war während ihres Highlights des Jahres aber nicht auf dem roten Teppich oder einer Genuss-Kreuzfahrt unterwegs – die Journalistenschülerin stand für eine Reportage mit zehntausend Hennen im Hühnerstall. Und fühlte sich dabei folgendermaßen:


„Um meine Füße scharrten sich ein Dutzend Hühner, während die meisten dicht an dicht gedrängt auf den metallenen Gittern zu meinem Kopf saßen. Der stickige Geruch von Staub und Federn füllte meine Lunge. Zugegeben: Behaglichkeit schaut anders aus. Um das ohrenbetäubende Gegacker der Hennen zu übertönen, musste ich mich mit dem Viehhalter geradezu anschreien. Meine Recherche vor Ort überrascht mich selbst. Im Laufe des Gesprächs verkehrt sich mein Bild vom sorglosen Tierhalter zu einem Menschen, der seine Hühner liebt und mit Herzblut das Beste für sie tut. Ich lerne, dass auch Freilandhaltung Tücken hat. Und mal wieder wird mir bewusst, dass das Wohl der Tiere zum großen Teil in unseren Händen liegt, in der Hand des Verbrauchers. Als ich den Hof verlasse, dringt der Geruch von Gefieder aus meinen Kleidern. Ich roch selbst wie ein Huhn. Erstmal nach Hause unter die Dusche, bevor es zurück an die BJS geht. Sonst halten mich meine Mitschüler wohlmöglich selbst für ein Huhn.“

                                                                                                                      Sina Schönbauer


Eine Erkenntnis für die Zukunft

Jede Journalistenschülerin und jeder Journalistenschüler hatte 2016 ihr/sein ganz persönliches Highlight – häufig waren das auch die Seminare zu Interviewtechniken, Social Media und Fotografie. Die BJS bietet ihren Schülern eine Ausbildung, die es diesen ermöglicht, ihr langfristiges Ziel zu erreichen: in der Zukunft erfolgreich als Journalisten arbeiten zu können. Denn – und das beschreibt Marcel Wollscheid (Jahrgang 2016-2018) als sein ganz persönliches Highlight des Jahres – sie alle eint die Erkenntnis, dass Journalismus kein Auslaufmodell ist. Der Journalistenschüler schreibt:


„Ein Höhepunkt meiner bisherigen Ausbildung an der Burda Journalistenschule war für mich eine Erkenntnis, die in vielen Lehrstunden mit hervorragenden Dozenten und Diskussionen unter den Volontären herangereift ist. Nämlich die Erkenntnis, dass keine Technologie, keine Maschine die Persönlichkeit eines Journalisten ersetzen kann. Sie bleibt in all ihren Facetten ein Alleinstellungsmerkmal. Daraus ziehe ich Haltung, Kraft und Inspiration für meinen künftigen Berufsweg.“

                                                                                                                      Marcel Wollscheid


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