Unter dem Jahresmotto „What the World Needs Now“ startet Burdas Innovationskonferenz im Februar ein neues Onlineformat mit prominenten Speaker:innen.
Wie können wir Menschen vor Viren, dem Altern und genetischen Krankheiten schützen? Welche ethischen Fragen müssen wir dabei in Betracht ziehen? Und wann können wir wieder arbeiten, reisen und leben wie vor Corona? Moderiert von Jamie Metzl, dem Autor von „Hacking Darwin“, haben die Wissenschaftler Ellen Jorgensen und George Church letzte Woche im Rahmen von DLD Sync, der digitalen Online-Event-Reihe der DLD-Konferenz, die Möglichkeiten der Biotechnologie und der Genbearbeitung in Medizin und Gesundheit mit Hinblick auf das Coronavirus diskutiert.
Biotech-Experten unter sich
Ellen Jorgensen ist Chief Science Officer und Mitgründerin von Aanika. Sie hat einen Doktortitel in Zell- und Molekularbiologie und ist seit mehr als 30 Jahren in der Biotechnologiebranche tätig. George Church, ein Pionier der Genomforschung, leitet die Synthetische Biologie am Wyss-Institut der Harvard-Universität. Ziel des Instituts ist es, die Medizin durch die Entwicklung von Innovationen auf der Grundlage biologischer Designprinzipien zu verändern.
„Ein Impfstoff ist nicht zwingend notwendig“
Der weltweit anerkannte Genomforscher und Molekularbiologe George Church ist überzeugt, dass wir das Coronavirus auch ohne Impfstoff unter Kontrolle bekommen können: „Wir haben schon jetzt die Werkzeuge in der Hand, die Pandemie zu beenden.“ Es sei möglich, die Ausbreitung des Virus in kurzer Zeit und zu vergleichsweise geringen Kosten zu eliminieren. Churchs Idee basiert auf der Tatsache, dass das Coronavirus nur deshalb überlebt, weil es weiterhin Neuinfektionen gibt. Würden ausnahmslos alle Erkrankten identifiziert und unter Quarantäne gestellt, würde das Virus rasch aussterben.
„Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Entwicklung eines Impfstoffes lange dauern oder sich sogar als unmöglich herausstellen kann, muss diese Strategie funktionieren. Sie kann nach dem Aufbau der entsprechenden Infrastruktur, also in wenigen Monaten, das Coronavirus regional, national, kontinental und schließlich weltweit ausrotten.“
George Church, Biotech-Koryphäe
Milliarden Menschen müssten getestet werden
Doch um wirklich alle Infizierten – auch jene, die nur milde oder gar keine Symptome aufweisen – ausfindig machen zu können, müssten Millionen, weltweit sogar Milliarden Menschen getestet werden. Mit den aktuellen Testkapazitäten ist dies nicht umsetzbar und wirkt wie ein utopisches Unterfangen. Doch genau das will Church erreichen. Dabei helfen sollen technologische Entwicklungen, die das sogenannte Humangenomprojekt vor rund 20 Jahren auf den Weg gebracht hat, an dem auch Church beteiligt war. Lesen Sie mehr dazu auf Focus Online und dem DLD-Newsblog.
Das Video der DLD Sync-Session können Sie hier nachschauen.
Weitere DLD Sync-Termine:
Weitere Informationen zu DLD Sync finden Sie auf der DLD-Website sowie hier.