Christian-Liebig-Stiftung e.V.
14.11.2019

Wenn der Job zur Herzensangelegenheit wird

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„Die Herzlichkeit der Menschen in Malawi ist zutiefst beeindruckend.“ Carolin Nagler arbeitet seit mehr als 16 Jahren für die Christian-Liebig-Stiftung, die sich für Bildungsprojekte in Malawi, Afrika, einsetzt. Im vergangenen Jahr besuchte sie zum ersten Mal einige der Schulen, die in den letzten Jahren durch die Unterstützung der Stiftung erbaut werden konnten. „Entwicklungshilfe auf Augenhöhe“: Das ist das große Ziel des Münchner Vereins seit seiner Gründung 2003 und war auch die Vision des damaligen Focus-Redakteurs und Namensgebers Christian Liebig, der als Embedded Journalist im Zweiten Irakkrieg bei einem Anschlag ums Leben kam. Carolin und Christian waren Kollegen im Focus-Auslandsressort. Hier erzählt sie uns ihre persönliche Geschichte - wie sich nach dem tragischen Tod ihres Kollegen auch ihr Leben nachhaltig veränderte, was sie von ihrer Reise nach Malawi mitgenommen hat und warum sie auch nach so vielen Jahren aus Überzeugung für die Stiftung arbeitet.

„Ein Anruf veränderte meine Lebensplanung“

Es ist der 7. April 2003. Christian Liebig bleibt im Hauptquartier der US-Infanteriedivision, lehnte das Angebot ab, mit der Truppe nach Bagdad vorzustoßen. Doch plötzlich trifft eine irakische Rakete das Lager. Christian kommt ums Leben. Am Abend klingelte bei Carolin daheim das Telefon. Sie befand sich noch in Elternzeit mit ihren Zwillingen. Tief bestürzt erfährt sie vom Tod ihres Kollegen. Nur ein paar Tage später beschlossen Christians Eltern gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Beatrice von Keyserlingk, dem damaligen Focus-Chefredakteur Helmut Markwort und Kollegen, ihm zu Ehren eine Stiftung zu gründen. Carolin organisiert eine Tagesmutter und kommt für zwei Tage pro Woche zur Unterstützung ins Focus-Büro.

Ein guter Kollege und Freund


„Christian war mehr als nur ein guter Kollege, er war ein Freund. Er liebte das Reisen. Wie ich. Afrika hatte es ihm besonders angetan. Auf seinen Reisen lernte er die Not der Menschen dort kennen. Er war der festen Überzeugung, dass man nur durch Engagement auf Augenhöhe den Menschen wirklich helfen könne. Diese Vision wollen wir mit der Stiftung und will ich durch meine tägliche Arbeit verwirklichen.“

Carolin Nagler, Christian-Liebig-Stiftung e.V.


Carolin ist so etwas wie das organisatorische Herz der Stiftung, leitet von Anfang an die Geschäftsstelle. Sie kümmert sich um die finanziellen Belange, akquiriert und betreut Spender, ist die Ansprechpartnerin am Stiftungstelefon, kennt viele Förderer zum Teil persönlich und fungiert als Schnittstelle zwischen Stiftungsgründerin Beatrice von Keyserlingk und der Burda Konzernkommunikation.

Das warme Herz Afrikas

Malawi bedeutet „das warme Herz Afrikas“.


„Christian wäre unglaublich stolz, könnte er sehen, welch große Veränderungen die Stiftung für viele Tausend Kinder und Jugendliche in Malawi bis heute erreicht hat. Die Dankbarkeit der Menschen vor Ort ist bei jeder Begegnung spürbar. Wie groß die Not auch immer noch ist, auf der Reise durch Malawi begegneten mir lebensfrohe und hoffnungsvolle Kinder, Jugendliche und Lehrer – die die Stiftung als Partner für eine bessere Zukunft sehen und unsere Hilfe vor Ort hoch anerkennen. Malawi hat mich geerdet und mein Herz erwärmt. Durch die vielen Begegnungen habe ich gelernt, dass wir dort nicht nur Geber sind. Wir bekommen unendlich viel zurück. Vertrauen, Wertschätzung, Zuneigung und Freude. Dieses Wissen habe ich auf meiner Malawi-Reise noch einmal unmittelbar erlebt und es treibt mich an, weiterhin für die Christian-Liebig-Stiftung mit vollem Einsatz zu arbeiten.“

Carolin Nagler, Christian-Liebig-Stiftung e.V.


Mpaka Chaka Chamawa! Das heißt: Bis nächstes Jahr! „Meine erste Reise in dieses wunderschöne Land mit seinen herzlichen Menschen wird sicherlich nicht meine letzte Reise gewesen sein.“

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Ziel: Bildung verändert Leben: Mit der Gründung des Vereins wollen Christian Liebigs Lebensgefährtin, Familie, Freunde und Kollegen seine Vision einer Entwicklungshilfe auf Augenhöhe in Afrika verwirklichen. Insbesondere in Malawi baut und renoviert die CLS Grundschulen, unterstützt Schulen mit Schulspeisungen oder Lehrmaterialien, fördert Projekte für Mädchen und finanziert Berufsausbildungen für junge Erwachsene.

Erfolge:

  1. Aus- und Neubau von 24 Grundschulen und einer Sekundarschule
  2. Schulbildung für rund 23.000 Kinder in Malawi und Mosambik
  3. Zwei Mädchenwohnheime mit Platz für 130 junge Frauen
  4. Bau des Millenniumsdorf Mabote sowie einer Lehrbäckerei in Mosambik
  5. Ausbildungs- oder Universitätsstipendien für weit über 100 Schulabsolventen
  6. Schulspeisungen, Ausstattung von Schulen
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