Tom Bureau (54), CEO von BurdaInternational, ist neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats der New Work SE.
Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt – innerhalb kürzester Zeit haben sich Prozesse, Haltungen, Arbeitsorte, Führungsstile und vieles mehr verändert. Der Stellenwert der Arbeit ist für rund 72% der deutschen Xing-Mitglieder noch derselbe wie vor der Pandemie – so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage im Rahmen des Corona-Barometers unter rund 1.500 Xing-Mitgliedern im DACH-Raum, mit dem regelmäßig die Stimmungslage sowie die Situation am Arbeitsmarkt abgefragt wird. Allerdings haben sich die Haltung und Prioritäten durch die Krise verschoben: Für rund ein Viertel der Befragten ist es heute wichtiger als noch vor einem halben Jahr, im Job das zu tun, was sie wirklich gerne machen und was sinnerfüllend ist. Für rund 31% ist es wichtiger, einen sicheren Job zu haben und fast 21% gaben an, dass es für sie an der Zeit ist, ihren Job zu wechseln.
Work-Life-Balance 2.0
Ihre individuelle Work-Life-Balance haben rund zwei Drittel der Arbeitnehmer seit Ausbruch der Pandemie neu definiert: Für rund ein Viertel sind Familie und Freunde stärker in den Fokus gerückt. Im Hinblick auf die Trennung von Privatleben und Beruf ergibt sich allerdings ein gemischtes Bild: Beinahe 19% finden es wichtig, Arbeit und Freizeit bewusst voneinander zu trennen, allerdings gehen bei ca. 20% auch Arbeit und Freizeit selbstverständlicher ineinander über.
Investitionen ins Homeoffice
An der Arbeitssituation, dem Arbeitsort und den Rahmenbedingungen hat sich für die befragten Xing-Mitglieder vieles geändert: Rund 70% der Deutschen arbeiteten in den letzten Wochen im Home Office. Investments ins Home Office erfolgten sowohl durch die Arbeitnehmer als auch durch die Unternehmen. Mehr als die Hälfte der befragten Xing-Mitglieder in Deutschland haben selbst in technisches Equipment investiert: Laptops, Headsets, Kameras etc., aber auch in eine verbesserte Internetverbindung. Rund 6% haben dafür mehr als 1.000 Euro ausgegeben, ca. 25% haben zwischen 100 und 500 Euro investiert, rund 15% war die bessere technische Ausstattung im Home Office bis zu 100 Euro wert. 40% der Befragten wurden von ihren Arbeitgebern bei der Home Office-Ausstattung unterstützt.
Arbeitnehmer fordern neue Entlohnungsmodelle
Circa 87% der befragten Arbeitnehmer in Deutschland sind der Meinung, dass über neue Entlohnungsmodelle, die nicht mehr auf der Arbeitszeit basieren, nachgedacht werden sollte. Mehr als ein Drittel sagt, dass es an der Zeit ist, ganz neue Modelle zu entwickeln. Rund 23% sind der Meinung, dass Leistung und das Erreichen von Zielen honoriert werden sollten und nicht Zeit.
Das Büro ist, wo Du bist
Home Office bedeutet nicht für alle automatisch „Home“ bzw. zu Hause zu arbeiten, denn ca. 13% der Befragten in Deutschland gaben an, dass sie ortsunabhängig fast überall dort arbeiten, wo es eine gute Internetverbindung gibt, 5% haben beispielsweise im Schwimmbad oder im Café gearbeitet. Dass Arbeit und Leben immer hybrider werden und sich konzentriertes, produktives Arbeiten im Home Office und soziale Kontakte bzw. der persönliche Austausch am Arbeitsplatz abwechseln, unterstreicht auch das aktuelle NWXnow Thesenpapier mit 7 New Work Trends.
Über das Corona-Barometer
1.573 aktive Xing-Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen im September 2020 an der Umfrage teil. Die Mehrheit der Xing-Mitglieder sind sogenannte „White Collar Worker“. Dieser Begriff umfasst Berufsgruppen mit kaufmännischen, beratenden, administrativen und ingenieurwissenschaftlichen Schwerpunkten, Berufe mit künstlerischen oder kreativ-schöpferischen Tätigkeiten sowie Heilberufe, heilpädagogische Berufe und Sozialberufe. Die Befragung zum Corona-Barometer findet in regelmäßigen Abständen statt.