Im Untergeschoss der Arabellastraße liegt die historische Schatzkammer Burdas. Sabrina Maier und Martin Amling wachen über die Dokumentation. Ihre Mission: das Gedächtnis Burdas zu erhalten. Ihr Helfer: ein Scanner.
Die Menschen auch in der Krisenzeit zuverlässig informieren und unterhalten – auf diese Meisterleistung stellen sich die Burda Verlage derzeit ein. Dafür, dass die vielfältigen journalistischen Inhalte ebenso zuverlässig zu den Menschen kommen, sorgt der Burda Vertrieb. Sein weit verzweigtes Netz erstreckt sich nicht nur über Kioske, Flughafen- und Bahnhofsbuchhandlungen, Burda Magazine findet man bundesweit genauso im Lebensmitteleinzelhandel, an Supermarktkassen und beim klassischen Zeitschriftenhändler. Dort werden sie auch weiterhin erhältlich sein, denn während viele Betriebe des öffentlichen Lebens schließen, Bahnhöfe sowie Flughäfen zunehmend menschenleer sind, gilt für presseführende Einzelhändler eine Ausnahmeregelung. Heißt: Wer einkauft, wird weiterhin auch Magazine in den Regalen finden. „Ein echtes Pfund“, wie Vertriebschef Tobias Mai sagt. Warum gerade Printmedien auch davon profitieren könnten und an welchen neuen Vertriebsformen Burda arbeitet, erzählt er im Interview.
Herr Mai, was treibt den Burda Vertrieb aktuell um?
Zentrale Aufgabe bei uns und unserem Vertriebspartner MZV ist derzeit die Aufrechterhaltung der Lieferkette über das Presse-Grosso hin zum Einzelhandel, um ein bestmögliches Angebot in dieser Krisensituation für unsere Magazine zu schaffen. Daran wird mit Hochdruck gearbeitet. Erfreulicherweise konnte erreicht werden, dass im Rahmen einer gesetzlichen Ausnahmeregelung presseführende Einzelhändler weiterhin geöffnet haben dürfen – neben dem Lebensmitteleinzelhandel also zum Beispiel auch Fachhändler und Kioske. Das ist ein echtes Pfund! Auch der Abonnementvertrieb bleibt sichergestellt, weil die Post weiterhin ausliefert. Wichtig für uns ist es, immer wieder das Nachfrageverhalten der Konsumenten zu überprüfen – also welche unserer Produkte kaufen die Menschen wo ein? Auf Nachfrageverschiebungen innerhalb der Geschäftsarten reagieren wir flexibel in enger Zusammenarbeit mit den Pressegrossisten.
Hat Burda in der aktuellen Situation mit seinen Magazinen vielleicht sogar Vorteile?
Vertriebswege verschieben sich aktuell entsprechend der Einschränkungen und der Nachfrage der Konsumenten. Weg von Bahnhöfen und Flughäfen noch stärker hin zu den geöffneten Verkaufsstellen des täglichen Bedarfs wie den Supermärkten. Wir haben den Vorteil, dass wir im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) über den klassischen Grosso- sowie auch über unseren speziellen LEH-Vertrieb bereits sehr stark vertreten sind. Food-Zeitschriften wie Meine Familie & Ich oder Lust auf Genuss sind ja zudem prominent an Supermarktkassen platziert.
Verzeichnen Sie denn bereits erste positive Effekte?
Wir können derzeit nur eine Momentaufnahme abgeben, aber tatsächlich gibt es im Handel erste positive Effekte bei Kinder- und Jugendmedien, die bei Blue Ocean produziert werden. Viele Eltern sind mit ihren Kindern zuhause – die Kinder wollen beschäftigt werden. Entsprechend steigt die Nachfrage. Auch bei einigen Wochentiteln wie zum Beispiel der Bunte sind bis dato positive Tendenzen zu erkennen. Durch den erhöhten Informations- und Unterhaltungsbedarf könnten einzelne Printtitel also durchaus profitieren.
Denken Sie auch über neue Wege nach, unsere Inhalte zu den Menschen zu bringen?
Die Verlage und Burda Direct arbeiten ergänzend an alternativen und additiven, flexiblen Abo- und E-Paper-Angebotskonzepten, um unsere Leser bestmöglich mit unseren Magazinen zu versorgen.