Interview mit Stefan Kobus, Chefredakteur Super Illu & Guter Rat
08.04.2020

„Gemeinsam sind wir super!“

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Das ist das Motto, um mit vereinten Kräften die Leser und User durch diese turbulente Zeit zu begleiten. Die BurdaLife-Kollegen in Berlin bringen in dieser Woche (8.4.) zwei Sonderhefte in den Handel und haben sich rundum auf das veränderte Lebensumfeld und das gesteigerte Informationsbedürfnis ihrer Leser und User eingestellt. Aber gerade auch Unterhaltung und Ablenkung sind in der momentanen Ausnahmesituation wichtige Aspekte, erklärt Stefan Kobus im Interview.

Herr Kobus, wie reagieren Super Illu, als aktuelle Wochenzeitschrift, und Guter Rat, als Verbrauchermagazin, auf die neuen Bedürfnisse Ihrer Leser?

Die erste große Umstellung war eher die, dass wir alle quasi aus dem Stand ins mobile Office migriert sind, wie sehr viele Burda-Kolleginnen und Kollegen. Nach mehr als zwei Wochen ist das nun kein Thema mehr, die neuen Abläufe haben sich eingespielt und es funktioniert so gut wie reibungslos, mit all den Umstellungen, die da auf uns alle zugekommen sind. Was die journalistische Arbeit angeht, hat sich, ehrlich gesagt, gar nicht so viel geändert. Es ist die ureigenste Aufgabe von Journalisten, aktuelle Ereignisse zu begleiten, zu hinterfragen, dem Leser Hilfestellung und Orientierung zu bieten. Das haben wir bei Super Illu beispielsweise bei 9/11 getan, bei der verheerenden Oderflut, der Lehmann-Katastrophe, Fukushima oder den jüngsten Terroranschlägen. Und das tun wir auch in der Corona-Krise in allen Bereichen. Was allerdings ein entscheidender Unterschied ist zu früheren Ausnahmeereignissen ist – wir sind nicht nur Beobachter und Berichterstatter, sondern auch alle Betroffene. Die Fragen, die sich unsere Leserinnen und Leser stellen, stellen wir uns auch, tagtäglich. Und wir versuchen darauf die richtigen Antworten zu geben.

Haben sich die Konzeptionen Ihrer Zeitschriften verändert?

Nein, nur die Zusammensetzung. Wir bilden mit Super Illu die Lebenswirklichkeit der Menschen ab, sind an Ihrer Seite, beantworten die drängenden Fragen. Ratgeberthemen nehmen zu, andere Facetten wie Sport oder Partyberichterstattung mit Promis haben wir logischerweise ausgesetzt. Zu dieser Lebenswirklichkeit gehört aber auch, dass die Menschen gute Unterhaltung und Ablenkung brauchen. Immer nur Katastrophennachrichten und Corona, Corona, Corona macht alle am Ende depressiv! Insofern versuchen wir, jede Woche eine gesunde Mischung zu stemmen. Und mit Guter Rat bereiten wir die Leserinnen und Leser auf alle Dinge vor, die durch Corona beeinflusst und nachhaltige Konsequenzen für uns haben werden - quasi als Kompass für die Verbraucher in einer völlig veränderten Welt. Wir müssen den Kunden unsere Produkte in gewohnter Qualität, angepasst an die besondere Situation, und im gewohnten Rhythmus anbieten, das ist entscheidend. Deshalb auch an dieser Stelle meinen Dank an alle, die dazu beitragen: mein Team, aber auch die Kollegen in der Druckerei, die Logistiker, die Grossisten, Einzelhändler und viele mehr. Sie alle machen in dieser Zeit einen großartigen Job.

Wagen Sie eine Prognose, was die Corona-Krise für unsere Branche bedeuten wird?

Ich glaube fest daran, dass seriöse und starke Marken an Vertrauen gewinnen können. Machen wir uns nichts vor, unsere Branche war auch vor Corona unter Druck, die Digitalisierung wird es auch nach Corona weiterhin geben. Was die Menschen da draußen jetzt aber merken, ist, wie wichtig zuverlässige Informationen und gute Unterhaltung sind, auch und vor allem aus Printmedien und deren digitalen Kanälen. Wenn wir jetzt ganz nahe bei unseren Konsumenten sind und uns als „Freunde in der Not“ erweisen, dann bleiben wir auch „Freunde fürs Leben“.

Diese Woche kommt Ihr neues Super Illu Ostsee-Heft an den Markt. Macht es Sinn, ein Reiseheft zu machen, wenn man nicht reisen darf?

Eine berechtigte Frage, die wir uns selbstverständlich auch gestellt haben. Und wir sind zu dem Entschluss gekommen: eindeutig ja! Der Ostseeführer erscheint jedes Jahr um Ostern und hat eine riesige Fangemeinde. Meine Kollegin Annette Hörnig, die das Heft konzipiert und betreut hat, hat lange vor der Corona-Krise mit ihrer Arbeit begonnen. Als die Lockdown-Maßnahmen kamen, war das Heft schon in der Druckerei. All das rechtfertig das Erscheinen natürlich nicht, sondern die Sehnsucht der Menschen nach etwas Normalität, nach Ablenkung, nach Fotos und Geschichten zum Schwärmen und Träumen.

Wir werden irgendwann wieder reisen dürfen, und viele werden in diesem Jahr aus Sorge, dass ähnliches wie jetzt gerade wieder passieren könnte, im Inland Urlaub machen. Mit unserem Reiseführer kann man sich jetzt einstimmen und perfekt vorbereiten auf die Zeit „danach“. Und für alle Menschen, die jetzt zu Hause Zerstreuung brauchen, haben wir vergangene Woche zusätzlich ein 100-Seiten-Heimaträstelheft gestemmt. Jedes Rätsel wurde handgemacht von meinem Kollegen Sebastian Krüger und mit tollen Fotos aus Ostdeutschlands schönsten Städten und Landschaften bebildert. Das Heft hilft gegen Fernweh und Langeweile gleichzeitig. Gegen Einsamkeit hat sich meine Kollegin Sabine Wengielewski vom Leserservice zudem etwas ganz Besonderes ausgedacht: sie macht stundenweise „Telefonseelsorge“. Einsame, vor allem ältere Super Illu- und Guter Rat-Leserinnen und -Leser können bei ihr anrufen und einfach „ein bisschen quatschen“.

Beide Sonderhefte „SUPERostsee 2020“ (Copypreis 4,50 Euro; Druckauflage ca. 60.000 Ex.; Umfang 132 Seiten plus 24-seitigem Reiseführer zum Heraustrennen) und das „Super Illu Heimaträtselheft“ (Copypreis 2,20 Euro, Druckauflage ca. 53.000 Ex.; Umfang 100 Seiten) sind ab 8.4.2020 im Handel.

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Stefan Kobus, Chefredakteur von Super Illu und Guter Rat © Stefan Kobus

Cover vom neuen Super Illu Ostsee-Heft © Super Illu

Cover vom neuen Super Illu Rätselheft © Super Illu

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