Bastian Trini, Küchenchef bei Meine Familie & ich, über sein Herzens-Projekt. Wie Sie auch helfen können, erfahren Sie hier!
Unter der Klammer "Burda bewegt" stößt Hubert Burda Media gemeinsam mit allen Mitarbeitern positive Veränderungen im Unternehmen an und übernimmt auch durch die langjährige Arbeit der Burda Stiftungen soziale und gesellschaftliche Verantwortung. Schwerpunkt-Themen sind u.a. Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Prävention und Gesundheitsvorsorge. Mit der Bewegung Eatbetter hat nun die nationale Mediengruppe BurdaHome im Rahmen von Burda bewegt eine Initiative gestartet, die nach wissenschaftlich fundierten Leitlinien ein Umdenken für gesündere und nachhaltigere Ernährung bewirken soll.
Herzensanliegen des Eatbetter-Teams ist es, ihre Expertise auch allen Burda Mitarbeitern weiterzugeben. Alle Mitarbeiter haben die Gelegenheit, aus erster Hand Tipps und Tricks prominenter Experten für eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu erfahren. Vom 21. – 28. Oktober findet daher die erste digitale Eatbetter-Ernährungswoche statt sowie am 29. Oktober der Eatbetter-Day mit zahlreichen Vorträgen und einem Facebook-Live-Cooking Event mit Starkoch Ali Güngörmüs. Ein Portrait über einen Koch und seine heiße Leidenschaft.
Es gibt Menschen, die sind wie Sonnenschein. Ihr Lächeln ist ein einziges Strahlen, ihre Wärme tut einem gut und ihre Energie gibt einem Kraft. Ali Güngörmüs ist so ein Mensch. Mit viel Herzenswärme und noch mehr Leidenschaft. Er brennt für das, was er tut. Buchstäblich. Denn die wörtliche Übersetzung seines türkischen Familiennamens Güngörmüs heißt "Schau’ in die Sonne, schau’ in den Tag". Und diese Energie wird sofort spürbar, wenn man sieht, mit welcher Liebe und Leidenschaft der Sterne- und TV-Koch seine Menüs zubereitet. Konzentriert und kreativ. Seine Gerichte sind mal mediterran, mal orientalisch, mit einem Hauch von 1001 Nacht. Ein Fest feiner und betörender Aromen, das auch die Gäste in seinem Münchner Restaurant Pageou in den Fünf Höfen mit viel Genuss feiern.
Kindheit auf dem Bauernhof
"Pageou", so heißt das Dorf bei Tunceli in Ostanatolien, in dem Ali Güngörmüs als mittleres von sieben Kindern die ersten zehn Jahre seines Lebens verbrachte. Es war ein kleines Dorf mit nur sechs Lehmhütten, umgeben von Ziegen, Eseln und Hühnern. Fließendes Wasser oder Strom gab es nicht, nur Öllampen, die rauchten und rußten. Die Landschaft war malerisch, mit goldenen Weizenfeldern, üppigen Obstplantagen und Walnussbäumen mit silbriger Rinde und knorrigen Ästen. Doch die Sommer auf dem kleinen Bauernhof waren sehr heiß und die Winter kalt und ungemütlich. Was da von innen wärmte? Die Lammgerichte und Linsensuppen seiner Mutter oder das von der Großmutter auf dem Boden gebackene Brot. Mit Liebe zubereitet. Das sind Erinnerungen, von denen Ali Güngörmüs, der mit seiner Familie 1986 nach München kam, noch heute zehrt. In München fand sein Vater eine Anstellung als Schweißer. Samt einer kleinen Wohnung mit fließendem Wasser und Strom. Und in München gab es Restaurants mit Küchen, die um ein vielfaches größer waren. In denen es hektisch zuging, laut und aufregend. Ali Güngörmüs hatte Feuer gefangen, machte erst den Hauptschulabschluss und dann eine Kochlehre. Gegen den Willen seiner Eltern, aber mit umso mehr Überzeugung.
Königsklasse im Gourmettempel
Er wurde Jungkoch im Glockenbach, arbeitete im Gourmet-Tempel Tantris, im Restaurant Schweizer Stuben in Wertheim-Bettingen, in der Münchner Käfer-Schänke und als Küchenchef im Ederer und Lenbach. 2005 wurde er Inhaber und Küchenchef des Le Canard Nouveau in Hamburg, 2005 eröffnete er das Pageou in München. Und so nebenbei heimste er die begehrtesten Auszeichnungen ein: 1 Michelin Stern seit November 2006, 16 Punkte im Gault Millau, Entdeckung des Jahres 2004 im Gault Millau, 3 Schneebesen im Elle Bistro, 4 Flaschen im Metternich-Führer. Er ist einer der "100 Köpfe von morgen" der Initiative "Land der Ideen". Und die hat der auch im TV begehrte Koch reichlich, auch in Krisenzeiten, als er in der Corona-Pandemie rasch reagierte und mit seinem „Ali-to-go“ im Pageou auch Essen zum Mitnehmen anbot. Und dort serviert er nicht nur Wagyu-Filet, Lammrücken, Zander oder Oktopus, sondern auch kulinarische Erinnerungen aus seiner Kindheit: "Mamas Köfte" (Kichererbsen-Sucukragout und Kardamomjoghurt).
Food-Vergnügen bei Eatbetter
Am Dienstag, 27. Oktober, 12-12.30 Uhr, referiert Ali Güngörmüs in der Eatbetter-Videokonferenz mit Gaby Höger über das Thema "Gesund kann einfach und lecker sein". Und am Eatbetter-Day am Donnerstag, 29. Oktober, findet Eatbetter live auf dem Eatbetter-Facebook-Kanal mit Ali Güngörmüs und Gaby Höger statt. In dem Streamingformat wird ein Eatbetter-Gericht gekocht, das es anschließend in den Burda-Kantinen gibt. Apropos: Was der türkische Sternekoch, der fast ausschließlich Bio-Produkte auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt kauft, aus dem Eatbetter-Angebot selber gerne isst? Fenchelsalat mit Orangen und Walnuss-Dressing – am liebsten als leichtes Mittagessen. Zum Frühstücken kommt er nur am Wochenende oder im Urlaub, dann gibt es Oliven, Hirten- oder Fetakäse, dazu ein "Löffesalat", den er schon als Kind so gerne mochte. Sein "Löffelsalat" besteht aus Tomaten, Gurken in Würfeln, Schalotten und Peperoncini, Petersilie und Paprika – alles schön klein geschnitten. Dazu Olivenöl, Salz und Pfeffer und etwas Zitronensaft fürs Dressing, ein paar Scheiben dunkles Brot und vielleicht noch eine halbe Avocado. Lecker, gesund und vegetarisch.
Ganz fleischlos lebt der Genussmensch allerdings (noch) nicht: "Im Alltag ernähre ich mich überwiegend vegetarisch, aber ich esse ganz gerne auch Fisch und Fleisch. Ich denke hier nicht radikal. Auch im Restaurant haben wir die Devise, es soll für jeden etwas auf der Speisekarte dabei sein. Momentan haben wir auf der Mittagskarte auch ein veganes Gericht, das kommt sehr gut an." Seine kleine Ernährungssünde? Marmelade. Für den kleinen Snack nachts beim Heimkommen. Und wenn er, gerade an Wochenenden, einen harten Tag im Restaurant hinter sich hat, bei dem er tatsächlich vor lauter Arbeit nicht zum Essen gekommen ist, braucht er manchmal ein bisschen Junkfood: "Ich gestehe, nach einem langen Abend im Restaurant, gerade freitags oder samstags, habe ich manchmal so einen Hunger, dass ich um eins, halb zwei auf dem Nachhauseweg schaue, wo ich noch ein Stück Pizza herkriege."
Aber das, man möge es ihm schmunzelnd glauben, sei eher die Ausnahme. Denn seine Mission ist natürlich trotzdem, sich jeden Tag für gutes und gesundes Essen einzusetzen. Darum ist er aus Überzeugung nicht nur Koch, sondern auch Eatbetter-Botschafter. "Der Name sagt ja schon alles. Ich will andere Menschen dazu animieren, sich gesund, abwechslungsreich und umweltbewusst zu ernähren oder zumindest zum Nachdenken und Ausprobieren zu motivieren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich mich besser fühle und mehr Energie habe, wenn ich mittags Fenchelsalat statt einem Teller Pasta esse. Es tut einfach Körper und Seele gut.", sagt der Sonnenschein und strahlt.