Am 13. Oktober findet die Verleihung Goldene Henne 2023, gemeinsam veranstaltet von SuperIllu und MDR-Fernsehen, wieder in Leipzig statt. Deutschlands größter Publikumspreis wird bereits zum 29. Mal vergeben.
Die Gratulation zum 30. Geburtstag der Super Illu kommt direkt aus dem Bundeskanzleramt in Berlin von Angela Merkel persönlich. Das ist schon ein ganz besonderer Geburtstagsgruß, auf den man stolz sein kann. Super Illu wende sich insbesondere an die Menschen im Osten Deutschlands und gebe ihnen eine Stimme.
„Die Super Illu ist ein Kind der deutschen Wiedervereinigung. Im August 1990 erschien sie erstmals und wurde schnell zu einer festen Größe. Seitdem begleitet sie das Zusammenwachsen unseres Landes. 30 Jahre nach der ersten Ausgabe ist dieser Anspruch immer noch hochaktuell. Wir brauchen die ostdeutschen Stimmen, die ostdeutschen Erfahrungen und Perspektiven. Die vielen treuen Leserinnen und Leser bestätigen dies Woche für Woche. Ich wünsche Verlag und Redaktion auch weiterhin viel Erfolg mit dieser beliebten Zeitschrift.“
Angela Merkel an Chefredakteur Stefan Kobus zum Jubiläum der
meistgelesenen Kaufzeitschrift in den ostdeutschen Bundesländern
Eine Zeitschrift, die die Menschen im Osten versteht
Für diesen Erfolg arbeitet das Super Illu-Team unermüdlich, denn die Zeitschrift ist für sie alle eine Herzenssache und der Osten sehr viel mehr als eine Himmelsrichtung. Diese Authentizität und die Nähe zu den Menschen schätzen die Leserinnen und Leser sehr. Und so überzeugt die Zeitschrift auch heute entgegen dem allgemeinen Trend mit einer positiven Marktperformance: 2,2 Prozent Zuwachs in der harten Währung des Einzelverkaufs (IVW II/2020) und eine um 5,9 % gesteigerte Reichweite auf durchschnittlich 1,81 Mio. Leser pro Ausgabe (ma II/2020). Super Illu ist seit 30 Jahren von hoher gesellschaftspolitischer Relevanz und ein fester Begleiter des Zusammenwachsens von Ost und West in Deutschland – damals wie heute. Information, Service und Unterhaltung perfekt abgestimmt auf die Zielgruppe sind das Erfolgsrezept, mit dem Super Illu in den ostdeutschen Bundesländern mehr Menschen erreicht, als Focus, „Stern" und „Spiegel" zusammen.
Medienlabor für das Projekt „Einheit“
Unter spannenden Bedingungen startete das rund 20-köpfige Ost-West-Team um den ersten Chefredakteur Jochen Wolff 1990 das große Abenteuer Super Illu. Wenige Wochen vor der Wiedervereinigung entstand das aufregendste Medienexperiment der damaligen Zeit in der Mollstraße in Berlin-Mitte, in den ehemaligen Räumen der DDR-Nachrichtenagentur ADN. Hubert Burda hatte bei seinen Reisen in den Osten Land und Leute schätzen gelernt und nach dem Mauerfall bot sich ihm die Chance, für die Menschen in Ostdeutschland eine eigene Zeitschrift zu machen.
Die Super Illu war eine Herzensangelegenheit für den Verleger. Seine Vision galt es damals umzusetzen, was anfangs schon innerhalb der Redaktion selbst keine leichte Übung war. So waren die „Ossis“ mehrheitlich der Meinung, dass die „Wessis“ doch keine Ahnung hätten, wie der Osten ticke. Und umgekehrt dachten die Redakteure aus dem Westen, dass die ostdeutschen Kollegen keine Ahnung hätten, wie unabhängiger Journalismus funktioniere. So habe man sich gegenseitig oft auch in hitziger Diskussion seine Lebensgeschichten erzählt, erinnert sich ein Redakteur der ersten Stunde, der heute noch Politikchef bei der Super Illu ist - Gerald Praschl: „Unsere Redaktion war ein Labor für das Projekt Einheit. Und die Mollstraße der Ort, wo das Verständnis und der Respekt füreinander wachsen konnten!“
Land und Zeitschrift im Wandel
Neben den Hürden im Kopf galt es zum Start auch noch zahlreiche technische Hindernisse zu überwinden. So war die Mauer zwar gefallen, aber freie Telefonleitungen waren die Ausnahme. Dafür musste man anfangs noch einige Kilometer fahren, erinnert sich der ehemalige Chefredakteur Jochen Wolff. Für jede Recherche mussten die Redakteure ausrücken ins Land, was aber von Anfang an gleich für die so wichtige Nähe zu den Lesern gesorgt hat. Die großen Themen zu Beginn mögen sehr konträr erscheinen, wie das Cover der Erstausgabe zeigt. Aber Super Illu ist und war der Pulsmesser der Ostdeutschen, die damals die Aufarbeitung des DDR-Unrechts bewegte, aber beispielsweise auch die „große Freiheit im Bett“, das Thema Sex mit dem „Girl der Woche“, das die ersten Jahre Kult für viele Leser war. „Irgendwann passte aber die Zurschaustellung weiblicher Reize nicht mehr in die Zeit“, so Wolff. Themen wie Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit null, später Hartz IV wühlten die Menschen im Osten auf und Super Illu half dabei, sich im Alltag der „neuen“ Marktwirtschaft zurechtzufinden. Der große Ratgeberteil ist bis heute ein essentieller Bestandteil der Zeitschrift.
30 Jahre, drei Kapitäne, eine Mission
Nicht über, sondern „für“ die Menschen in Ostdeutschland schreiben war seit jeher das Credo der Super Illu-Macher. Für die beliebteste ostdeutsche, aktuelle Illustrierte verantwortlich zu sein, war und ist für die drei bisherigen Chefredakteure eine ganz besondere Aufgabe. Jochen Wolff leitete 20 Jahre von 1990 bis 2011 die Geschicke der Redaktion – für ihn und seine Mannschaft eine Zeit großer journalistischer Erfolge, gekrönt mit einem Bundesverdienstkreuz. „Ich sage ein großes Dankeschön an meine Mitarbeiter, an meine Leser und nicht zuletzt an meine beiden Nachfolger Robert und Stefan, die Super Illu so erfolgreich in die Gegenwart führten“, betont Wolff.
Auch der gebürtige Leipziger Robert Schneider, der sich selbst als nachhaltig „wessimilierten“ Ostdeutschen empfand, als er 2011 die Chefredaktion übernahm, denkt dankbar an „SUPERjahre“ zurück und an eine für ihn lehrreiche Zeit – „eine Art Heimatkunde-Unterricht“ und „Reise zu den Wurzeln meiner Herkunft“ zwischen Ostsee und Elbsandsteingebirge. Als Robert Schneider 2016 als Chefredakteur zum Focus wechselte, übernahm Vize Stefan Kobus das Ruder der Super Illu.
Happy Birthday, Lieblingszeitschrift!
2003 bereits hatte Jochen Wolff Stefan Kobus zur Super Illu geholt. Der spannende und einzigartige Themenmix der Zeitschrift machten seinen Job zum Traumjob, und das seit mittlerweile 17 Jahren, sagt Kobus. „Die Super Illu ist eine der ganz großen journalistischen Erfolgsgeschichten seit der Wiedervereinigung. Oftmals im Westen als ‚Ossiblatt‘ belächelt, von Branchenkennern respektiert, von den Lesern geliebt“, betont Kobus. Und die Super Illu-DNA ist heute so wertvoll wie damals.
„Hat sich das Thema Ost-West nicht irgendwann von selbst erledigt?“ Diese Frage hört Kobus seit vielen Jahren immer wieder. Die Antwort ist: „Hat es nicht, im Gegenteil. Denn es gibt immer noch zu viele Vorurteile, zu viel Un- und Missverständnis. Was wir brauchen, sind Medien, die die Menschen im Osten wirklich verstehen! Die ihre Lebenswirklichkeit abbilden, sich um ihre Sorgen und Nöte, aber auch um ihre Erfolge kümmern.“ Das sei Super Illu in den vergangenen drei Jahrzehnten ziemlich gut gelungen. „Danke dieser tollen Redaktion! Und Danke an unsere vielen treuen Leserinnnen und Leser!“ – Zusammen sind wir SUPER! - „Es macht mich glücklich, dieses Heft Woche für Woche mit meinem Team zu produzieren.“